Baumfrevel zu günstigen Konditionen?
Mitte April ließ Ulrich Richard Ramdohr, Besitzer der Immobilie, in der sich auch das Café Zeitlos befindet, kurzerhand die Baumkronen der im Garten befindlichen Kirschbäume kappen. Da die Verschandelung des innerstädtischen Grüns ohne Genehmigung vorgenommen wurde, erfolgte Anzeige gegen den eigenwilligen Hobbygärtner.
Doch die Mühlen der zuständigen Verwaltung mahlen langsam. Zwar liegt die Anzeige gegen Ramdohr wegen „baumschutzrechtlicher Verstöße“ bereits seit dem 15.4. der städtischen Bußgeldstelle vor, aber die Angelegenheit zieht sich, was in weiten Teilen der Bürgerschaft für Unverständnis sorgt.
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Auf seemoz-Nachfrage erklärte ein Sachbearbeiter schon vor Wochen, Auskünfte könne er keine geben, da es sich um ein „laufendes Verfahren“ handle. Kurz darauf wurde uns mitgeteilt, dass derzeit eine Anhörung laufe, „in der Herr Ramdohr Stellung zum Tatvorwurf beziehen kann“. Man befinde sich, so Anja Risse, Amtsleiterin des Konstanzer Bürgeramts, „noch im Anhörungsverfahren“ und werde „dies voraussichtlich Ende Juli abschließen“. Weitere Informationen gebe es auch ihrerseits keine, nur soviel: „Ich kann Ihnen aber versichern, dass wir begangene Verstöße (…) angemessen ahnden werden.“
Richard Ramdohr indes sieht die ganze Sache ziemlich locker: „Die Sache ist doch Schnee von gestern und für mich erledigt“, sagt er am Telefon. Die Bäume seien von Efeu überwuchert gewesen, er habe handeln müssen. Außerdem seien die Bäume mittlerweile wieder grün. Für die ganze mediale Aufregung fehle im das Verständnis, „das wurde hochgeschaukelt“. In Verwaltungskreisen wird gemunkelt, es könne durchaus eine Geldstrafe geben, die aber eher im niedrigen dreistelligen Bereich liegen dürfte, und die zahlt Ramdohr aus seiner Portokasse.
Was aber wird mit dem beliebten „Café Zeitlos“, denn Ramdohr hat dem jetzigen Betreiber auf Ende September gekündigt? Das sei mittlerweile auch geregelt, verrät der umtriebige Geschäftsmann. „Für die Übernahme standen Dutzende vor meiner Türe. Ab 1. Oktober gibt es einen neuen Pächter, dazu schönere Möbel im Gartenbereich, aber sonst keine großen Änderungen“. Um wen es sich handelt, will er nicht verraten.
H. Reile
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Guckt euch mal die nachgepflanzten städtischen Pappeln im Tägermoos an.
Das ist Baumfrevel und zwar erneut städtischer!
Erst werden gesunde Bäume umgehauen, wie auch der „Turnschuhbaum“ am Seerhein und dann werden die neuen Schößlinge so festgebunden, dass sie stranguliert werden.
Jeder normalvernünftige Mensch weiß, dass kleine Kinder im Wachstum auch schnell wieder neue Schuhe brauchen.
Geh ich da als Konschdanzerin noch hin? Interessiert allerdings den aus den Dutzenden ausgesuchten Nachfolger sicher ebenso wenig wie Ramdohr, Hauptsache, der Rubel, sorry, der Franken rollt. Oh je, oh je, was ist aus unserer schönen Stadt geworden?
Lieber Frank mit Familie, alles Gute für euch, ich hoffe, ich schaff´s noch auf ein leckeres Getränk, herzlich, Angelika