Biedermann und brauner Brandstifter
Nach außen wirkt er harmlos und ausgesprochen bieder. Doch Armin Schrott aus Rielasingen-Worblingen ist neben Benjamin Hennes eine der führenden Figuren der Neonazi-Szene im Südwesten. Zur Zeit ist er stellvertretender Kreisvorsitzender der NPD Bodensee-Konstanz. Bei den Landtagswahlen 2011 kandidierte Schrott für die Rechtsradikalen. Hauptberuflich arbeitet er in einer Singener Postfiliale. Das wirft Fragen auf, die bereits seinen Arbeitgeber beschäftigen
Armin Schrott (45) ist im Raum Singen kein Unbekannter. Nach eigenen Aussagen trat er 2005 der NPD bei und vertritt seitdem fremdenfeindliche, volksverhetzende und rassistische Thesen. „Unsinnige und kostenintensive Integrationsprojekte“ möchte er sofort beenden, die Schweiz ist ihm seit dem Minarettverbot „ein Vorbild“, ließ er die Südwestpresse 2011 auf Nachfrage wissen.
Damals war er NPD-Landtagskandidat für die Wahlkreise Ehingen und Bodensee und Vorsitzender der NPD für den Raum Bodensee-Konstanz (s. Fotos). Diesen Job hat dann der bereits wegen mehrerer Delikte rechtskräftig verurteilte Benjamin Hennes übernommen, der als äußerst gewalttätig gilt. Schrott ist nun sein Stellvertreter und zieht wie eh und je im Hintergrund die braunen Fäden. Er pflegt die Kontakte zur rechtsextremen „Kameradschaft Höri Bodensee“, organisiert NPD-Aktionen und Veranstaltungen. Anfang 2013 stopfte er mit seinen Gesinnungsgenossen Briefkästen auf der Höri voll, auf denen unter anderem zu lesen war: „Gegen die Anmaßung von Asylbewerbern und der Flüchtlingslobby, die das Asylrecht als Selbstbedienungsladen missbrauchen wollen“.
Bereits am 10. Juni 2012 war die überregional bekannte Anwältin Sylvia Stolz bei den Rechtsextremisten am Bodensee zu Besuch und hielt dort vor rund 50 Interessierten einen Vortrag. Stolz ist mit dem Rechtsextremisten und Holocaustleugner Horst Mahler liiert und wurde 2007 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie unter anderem den Holocaust leugnete und beim Prozess gegen Mahler den Hitlergruß zeigte. Im April 2011 wurde Stolz aus der Haft entlassen und gilt seitdem als beliebte Gastrednerin in der Neonazi-Szene. Bei ihrem Auftritt am Bodensee soll sie von rund fünfzig „Kameraden“ frenetisch gefeiert worden sein. Armin Schrott und Benjamin Hennes leiteten die Veranstaltung.
Wer den Namen Schrott googelt, landet auf der Seite einer Organisation, mit der der Singener NPD-Mann eng kooperiert. Bei „Jagdgeschwader52“, so steht es im Impressum, sitzt Schrott im erweiterten Vorstand. Die „Traditionsgemeinschaft des Jagdgeschwaders 52 e.V.“ (JG52) mit Sitz in Tengen-Thalheim glorifiziert die ehemaligen Jagdflieger der NS-Zeit, die mit dazu beitrugen, halb Europa in Schutt und Asche zu legen und mitverantwortlich waren für ein Blutbad, das Millionen von Menschen das Leben gekostet hat. Auf der Seite der Ewiggestrigen werden auch Inhalte verbreitet, die eindeutig dem rechtsradikalen Lager zuzuordnen sind. Wie vom Heinz Nickel/Medien-Verlag, der auch geschichtsrevisionistische Publikationen des früheren rechtsextremen Schildverlags vertreibt. Eine Nachfrage von seemoz bei den „Fliegerkameraden“ zur Causa Schrott blieb bislang unbeantwortet.
Armin Schrotts Aktivitäten haben nach seemoz-Recherchen nun auch seinen Arbeitgeber, die Deutsche Post, hellhörig werden lassen. Aus gutem Grund, denn erst kürzlich verfassten ver.di und Deutsche Post AG eine „gemeinsame Erklärung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus“. Darin steht beispielsweise auch: „Fremdenfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft (…) sind mit der Kultur und dem Leitbild des Unternehmens nicht vereinbar“. Man werde, so der Text weiter, „rechtsextremistischen Verhaltensweisen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegentreten“. Die Beschäftigten der Post AG werden zudem aufgefordert, „aktiv für den Schutz von Demokratie und Menschenwürde einzutreten und damit ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen“. Der Postbeschäftigte und NPD-Aktivist Armin Schrott hätte diese Erklärung sicher nicht unterschrieben. Nun sind ver.di und Post AG gefordert.
Autor: H.Reile
Herr Schrott ist mir schon mehrfach als der nette Mitarbeiter von der Post aufgefallen.
Lieber Herr Reile, in Bezug auf Anständigkeit und Menschlichkeit könnten Sie sich da ein Vorbild nehmen.
Hoffentlich nehmen Sie an Ihrem unbändigen Hass keinen Schaden! Mit lieben Grüßen, Frank Passau
also herr „von bredow“,
wie immer, wenn gülle aus der rechten ecke kommt: ihre email ist ein fake und zeigt, wie feige ihresgleichen ist.
seemoz-redaktion
Was SIe da über Arnim Schrott schreiben, ist gelogen und erstunken.
Herr Schrott ist ein hoch anständige Mitbürger aus Rielasingen-Worblingen.
Auch bei seinem Arbeitgeber, der Post, ist Herr Schrott ein geschätzter Mitarbeiter.
Was Sie als linksorientierter Genosse über ihn schreiben grenzt stark an Verleumdung und Verunglimpfung.
Ihr Hass ist wohl grenzenlos, wenn Rechte gemeint sind, gell?
Woher Ihre Partei, die sog. Linke, kommt, dürfte ja wohl auch Ihnen bekannt sein oder?
Für ein nationales Deutschland.
Claus von Bredow, Raum Bodensee