Bodenseeforum: Sportler sind sauer

Vor allem Oberbügelmeister Uli Burchardt ließ in den vergangenen Monaten keine Gelegenheit aus, das Bodenseeforum als „Haus für alle Konstanzerinnen und Konstanzer“ anzupreisen. Wirklich für alle? Davon kann keine Rede sein, finden mehrere Vereinsvertreter des Konstanzer Sports. Keiner von ihnen wurde zur offiziellen Eröffnung des Bodenseeforums (BoFo) eingeladen.

Es rumort kräftig bei etlichen Konstanzer Sportvereinen. Sie sind in der Tat stinkesauer, wie diversen Rundmails zu entnehmen ist. Zum Beispiel dieser: „ Wie Ihr alle wisst, ist immer, vor allem in der Projektphase, von unserem OB kommuniziert worden, dass es sich bei diesem Projekt um ein Haus für alle Bürgerinnen und Bürger handeln wird, also eine Stätte der Begegnung, der Tagungen, der Kultur und des Sports“.

Nun aber, so der Beschwerdeführer weiter, „ist in den letzten Verlautbarungen der Sport gestrichen worden. Von den 30 000 in den Sportvereinen organisierten BürgerInnen ist nicht mehr die Rede“. Offensichtlich habe die Verwaltung erkannt, „dass sich die Vereine mit Ausnahme einiger weniger diese Stätte der Begegnung gar nicht leisten können, um ihre Veranstaltungen dort durchzuführen“. Grund genug, so weiter im Text, „dass eine/r von Euch eine offizielle Stellungnahme formuliert und im Südkurier und seemoz veröffentlicht. Unsere Mitglieder erwarten das von uns“.

Der Sportlerprotest wird den zwangseuphorisierten BoFo-Jublern nicht schmecken, trifft er doch einen empfindlichen Punkt. Von Anfang an war abzusehen, dass das BoFo für kleinere und in der Regel eher finanzschwache Vereine nicht zur Verfügung steht. Um die Stimmung in diesen Reihen nicht noch mieser werden zu lassen, versucht nun die FGL (Freie Grüne Liste) gegenzusteuern. Sie stellte kürzlich bei OB Burchardt den Antrag, „Zuschussrichtlinien für Veranstaltungen von Konstanzer Vereinen im Bodensee-Forum zu entwickeln und einen Zuschussbetrag in Höhe von 75 000 Euro bei den Haushaltsplanberatungen einzustellen“. Denn die hiesigen Vereine würden „zur Kultur- und Veranstaltungslandschaft in Konstanz einen wesentlichen Beitrag leisten“.

H. Reile