Büdingen: Der Ton wird rauer
Blufft der Herr Buff oder handelt er nur rücksichtslos? Umgeht er das Baurecht oder ist er wirklich ein Freund der Bäume? Fragen über Fragen, die auch den Vorstand des Vereins Bürgerpark Büdingen e.V. umtreiben, wie dessen jüngste Presseerklärung zeigt. Jetzt im Wortlaut:
Investor Buff bestreitet Baumfällungen
Hans Jürg Buff behauptet, den Großteil der Bäume im Büdingen-Park beim Neubau seines geplanten Hotels nicht fällen zu lassen. Er lässt im Südkurier vom 8.3.2018 verlauten:
„Falsche Zahlen, unredliche Behauptungen und Angst vor einer Bausünde vermischen sich mit Halbwahrheiten und Lobbyismus zu einem dumpfen Grollen.“
Hierzu merken wir an:
Aus den von Herrn Buff selbst eingereichten und überarbeiteten Plänen, namentlich dem „Freiflächenplan 29.3.2018“, geht eindeutig die Anzahl der zu fällenden Bäume textlich und durch Farbmarkierungen hervor. Es sind die bereits mehrfach erwähnten 77%, die als „Abbruch“ markiert sind. Diese Zahlen sind überprüfbar. Auch der Stadt Konstanz liegen bisher keine anderen Pläne vor.
Ein Investor, der seine eigenen Pläne nicht kennt, ist nicht glaubhaft.
Ein Investor, der trotz eines bereits einschränkenden Bauvorbescheids durch das Bauamt in einer erneuten Bauanfrage die Größe des Gebäudes noch einmal deutlich überschreitet, statt sie wie gefordert zu reduzieren, handelt rücksichtslos und realitätsfern.
Ein Investor, der sich um vorgegebene Gebäudehöhen nicht kümmert, sondern auch diese deutlich überschreitet, zeigt, was er vom geltenden Baurecht hält.
Uns mutet es seltsam an, dass Herr Buff den Betrieb seines Fünf-Sterne-Hotels davon abhängig macht, 55 Prozent der Zimmer für Personal auszuweisen und deshalb die Baumasse erhöhen muss.
Mindestens zwei frühere Projekte von Hans Jürg Buff in der Schweiz zeigen, dass er sich auch dort über geltende Regeln hinweggesetzt hat oder dies versuchte. Auch diese Behauptung belegen wir auf unserer Website durch öffentlich zugängliche Quellen:
https://www.htr.ch/tourismus/die-buendner-senken-die-daumen-46897.html
http://www.gemeinde-stmoritz.ch/fileadmin/user_upload/Planungsvertrag_Publikation.pdf
Wir fragen deshalb den Baubürgermeister und Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, ob ein solches an den Tag gelegtes Verhalten nicht zu besonderer Vorsicht gemahnt – statt durch besonderes Entgegenkommen hinsichtlich der vorgestellten Pläne dem Bauherren unnötig und unbotmäßig entgegen zu kommen.
Dass Herr Buff nun die Öffentlichkeit sucht und sich als Baum- und Menschenfreund darstellt, wäre ein grundsätzlich zu begrüßender Sinneswandel, wenn es ernst gemeint ist. Tatsache ist, dass er bisher darauf bestand, seine Pläne nicht öffentlich zu machen. Und eine von ihm ins Feld geführte Stiftung, die 10 % ihrer Gewinne an die Bevölkerung abwirft, müsste erst überhaupt einmal Zinsgewinne erwirtschaften, bevor sie irgendetwas auszahlen kann. Hier redet er angesichts einer seit Jahren anhaltenden Nullzins-Phase über eine sehr ferne Zukunft.
Vorstand Verein Bürgerpark Büdingen e.V.
Kontaktadresse: c/o Rolf Würthle, In der Gebhardsösch 51, 78467 Konstanz, http://www.buergerpark-konstanz.de
Am 20.März werden wir hoffentlich die Wahrheit erfahren!
Da will der Hotelier auf einem Ortstermin Tacheles reden. Ich bin sehr gespannt. Auf jeden Fall war es ein seltenes Erlebnis, mit dem Besitzer des wertvollen alten Grundstückes jeden Baum abzuschreiten und aus seinem Munde zu hören, dass die Zahl 77 % auf höchstens 10 % reduzierbar ist. Das glauben ihm auch einige aus der Bürgerinitiative Pappelallee nicht und warten mit Spannung auf die Offenbarung. Irgendwann muss er ja Butter bei die Fische geben und den versprochenen neuen Freiflächenplan offiziell vorlegen. Und die Farbe gelb darf dort nur noch eine marginale Rolle spielen. Denn der jetzige Plan stammt samt 77 % der gelben Kringel, die „Abbruch“ bedeuten, aus dem Jahr 2011. Da gab es in Konstanz noch keinen Herrn Buff. Aber andere, die den Park bebauen wollten, die jedoch sind schon abgeblitzt. Von diesem Plan will der Investor nichts mehr wissen, sagte er uns. Das ist erst mal eine gute Nachricht, egal, warum er jetzt davon abrückt. Schlimmer als das, was dort verzeichnet ist, kann es nicht kommen!
Einen Plan vom 29.3. siehe Presseerklärung oben) kann es eigentlich nicht geben, so weit ist die Zeit noch nicht fortgeschritten. Aber ein paar Träume für die Zukunft sind erlaubt:
Warum, so frage ich mich, sollte es nicht einmal einen Investor geben, der den Wert dieser Bäume zu schätzen weiß? Ein Park mit all den schönen und gut gepflegten Bäumen, unter denen wir wieder spazieren gehen dürfen? Er steht jetzt bei uns im Wort. Das sollte er halten.