Büdingen-Park: Buff ante portas
(red) Seit Wochen befürchten nicht nur die AnwohnerInnen, dass bald die ersten Bagger anrücken, um das Büdingen-Areal für den beabsichtigten Hotelbau platt zu machen. Vergangenen Montag wurde der Schweizer Investor Hans Jürg Buff (im Bild links) auf dem Gelände gesichtet. Wahrscheinlich wird es aber erst einmal erneut vielen Bäumen an die alteingesessenen Wurzeln gehen. Kurz nach der Sommerpause ließ Buff verlauten, dass noch in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werde. Der Countdown läuft.
Es wäre ein Kompliment unseren OB und diejenigen, die die Planung auch dieses unsäglichen Projektes durchgewunken haben, als Holzköpfe zu bezeichnen. Eher und passender wäre die Bezeichnung: Betonköpfe!! Die sind im höchsten Maße umweltschädlich!
Um sie klimaneutral zu machen, können wir garnicht genug Bäume pflanzen, also sollten wir diese Politiker so schnell wie möglich absägen! Sägen sind unserem OB ja nicht fremd!
Beide Leserbriefschreiber beschreiben Fakten und weisen auf die Hybris der Entscheider und ihrer Kapitalen (=kapitalistischen) Fehler hin.
Sprichwörtlich: Sie wollen das Hotel ums Verrecken!
„Der Mensch steht nicht über der Natur, auch nicht Konstanzer PolitikerInnen!“ schreibt Herr Özokyay.
… der gefällte Baum wird durch Nachpflanzungen ersetzt.
So lautet der Standartsatz der Verwaltung, wenn in Konstanz ein Baum gefällt wird.
Schauen wir uns in Fakten und Zahlen an, was dieser gefällte Baum für uns geleistet hat: Stellen Sie sich einen 100 Jahre alten Baum vor, etwa 20 Meter hoch, mit 12 Metern Kronendurchmesser und einer Standfläche von ca. 120 Quadratmetern. Dieser Baum hat etwa 600.000 Blätter, was seine Standfläche auf etwa 1200 Quadratmeter Blattfläche verzehnfacht. Durch die Spaltöffnungen der Blätter findet der Gasaustausch des Baumes mit der Atmosphäre statt, denn wie alle grünen Pflanzen nimmt unser Baum Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Die Fläche für den Gasaustausch unseres Baumes ist zwei Fußballfelder groß. An einem Sonnentag verarbeitet dieser Baum 9.400 Liter Kohlendioxid. Das entspricht dem durchschnittlichen Kohlendioxidabfall von zwei bis drei Einfamilienhäusern. 36.000 Kubikmeter Luft strömen dabei durch diese Blätter, zusammen mit Bakterien, Pilzsporen Staub und anderen schädlichen Stoffen, die dabei größtenteils im Blatt hängen bleiben. Weiter produziert unser Baum an diesem Tag 12 kg Zucker. Daraus baut er all seine organischen Stoffe, bildet neues Holz und speichert den Rest als Stärke. Der Vorgang, Zucker aus Kohlendioxid
herzustellen, ist sehr komplex und wird als Photosynthese bezeichnet. Als Abfallprodukt der Photosynthese gibt der Baum Sauerstoff frei. Unser Baum produziert an diesem Tag 13 kg Sauerstoff, was den Bedarf von etwa 10 Menschen deckt. Auch der Baum atmet und verbraucht Sauerstoff, allerdings weitaus weniger als er produziert. Auch die Wurzelzellen mit Sauerstoff versorgt werden und geben Kohlendioxid frei; dies ist Teil der „Bodenatmung“. Außerdem befeuchtet der Baum die Luft, denn er verbraucht und verdunstet etwa 400 Liter Wasser am Tag.
Wenn nun dieser Baum gefällt wird, beispielsweise weil jemand beschlossen hat, dass dort ein Hotel gebaut werden soll, dass das Grundstück eine Tiefgarage erhält oder damit LKWs auf Baustellen nicht um den Baum herumfahren müssen, oder weil der Baum irgendwie sonst im Weg steht, so müsste man – um ihn vollwertig zu ersetzen – etwa 2.000 junge Bäume mit einem Kronenvolumen von 1m3 pflanzen. Die Kosten hierfür dürften etwa 250.000 Euro betragen.
Quelle: http://rosenstein-park.de
Anmerkung: Der Investor hat als Ausgleich für die bisher 60 gefällten Bäume Euro 75.000 gezahlt.
https://www.arte.tv/de/videos/046598-000-A/sand-die-neue-umweltzeitbombe/
https://www.arte.tv/de/videos/062731-001-A/frischluft-nachhaltiger-zement/
Auch das Hotel in Büdingen wird „auf und aus Sand gebaut“ sein! Wie soll denn so Klimaschutz funktionieren? Was für einen Sinn macht die Deklarierung eines von der Stadt Konstanz ausgerufenen „Klimanotstands“ angesichts weiterer ungebremster Zubetonierung und Versiegelung von Flächen (Strassen, Gebäude, Anlagen) in Konstanz? Gibt es einen gleichwertigen, äquvalenten Ersatz für die verlorene Grünfläche auf Konstanzer Stadtgebiet? Wenn Wald abgeholzt wird, dann wird (sollte) wieder neuer Wald gepflanzt werden (regenerative ökologische Kreislaufwirtschaft). Werden für die Zubetonierungen im Stadtgebiet Konstanz irgendwo im Stadtgebiet Konstanz gleichwertige grüne Ersatzflächen geschaffen bzw. ausgewiesen? Allein die Zementherstellung für Beton ist für 10 Prozent des weltweiten CO2-Austosses verantwortlich, und da ist der eigentliche Bau mit seinen tausenden Tonnen von Material, der generierte Bauverkehr, die unzähligen Baumaschinen und der anschliessende Verkehr, der durch das Objekt (Hotel, Strasse) generiert wird noch gar nicht mit eingerechnet… Warum kann man die vorhandene rare Grünfläche nicht einfach mal Erholungs- und Grünanlage sein lassen? Es wurde ein „Klimanotstand“ (!?) proklamiert…! Von einem „Hotelnotstand“ habe ich in Konstanz noch von niemandem was gehört! Woher der Zwang zum Zubetonieren? Aber wenn man nur Beton(Geld) im Kopf hat… Letztendlich wird die hemmungslose und unreflektierte Zubetonierung der Landschaft die Lebensqualität aller Menschen verschlechtern und dem Menschen eher früher als später aufzeigen, dass man Beton nicht essen, trinken und atmen kann…,- denn ein Naturgesetz bleibt irreversibel und definitiv bestehen: Der Mensch steht nicht über der Natur, auch nicht Konstanzer PolitikerInnen! Alles geht so lange, bis es nicht mehr geht! Nichts, aber auch gar nichts bleibt so wie es ist! Der Mensch am allerwenigsten…