Büdingen wird zum Politikum
… denn jetzt werden einige Fraktionen im Konstanzer Rat aktiv: Die SPD fordert eine Debatte im Gemeinderat und die FGL einen Ortstermin nebst Stangengerüst, um die Dimension des geplanten Hotelneubaus demonstrieren zu können.
„Eine Beratung zu Büdingen nur im Gestaltungsbeirat reicht nicht aus“, meint Jürgen Ruff, SPD-Fraktionsvorsitzender im Konstanzer Gemeinderat. Seiner Meinung nach weichen die Baupläne auf dem seenahen Büdingen-Gelände „teilweise erheblich“ von den Festsetzungen des gültigen Bebauungsplans und der Bauvoranfrage ab. Mehr noch: Der Bebauungsplan für das Büdingen-Gelände aus dem Jahre 1987 sieht „eine schonende Entwicklung des bedeutsamen Grundstücks mit einem weitgehenden Schutz der Freiflächen“ vor, schiebt Stadtrat Alfred Reichle nach, der den Antrag mit unterzeichnet hat. Und die SPD droht weiter: Sollte die Verwaltung mit einer Planänderung das Vorhaben genehmigungsfähig machen wollen, werde die SPD dies ablehnen.
Daher dürfe die von der Verwaltung angestrebte Beratung des Hotelbaus im Gestaltungsbeirat erst der zweite Schritt sein. Der Beirat könne zwar Vorschläge zur Architektur machen. Doch die Planungshoheit und die grundsätzliche Entscheidung über die städtebauliche Entwicklung liege beim Gemeinderat, stellen Ruff und Reichle fest.
FGL fordert Veranschaulichung des Neubaus
Die FGL beantragt vor der Sitzung des Gestaltungsbeirates einen öffentlichen Ortstermin am Büdingen Areal. FGL-Stadträtin Christiane Kreitmeier begründet das so: „Bei diesem sensiblen Verfahren ist uns größtmögliche Transparenz wichtig. Aufgrund des großen öffentlichen Interesses und der städtebaulichen Bedeutung der Bebauung … möchten wir, dass die Verwaltung vor Ort die Ausmaße des geplanten Bauvorhabens darstellt“.
Zwei Vorschläge zur Veranschaulichung des Projektes möchte Kreitmeier realisiert sehen: Mit einem Stangengerüst soll die Höhenentwicklung des geplanten Neubaus dargestellt werden und zweitens sollen „die Unterschiede der Baufenster im gültigen Bebauungsplan (Seehausen 1987) gegenüber der geplanten Bebauung deutlich“ gemacht werden.
Um auch den BürgerInnen die Möglichkeit zur Teilnahme zu bieten, schlägt die FGL-Rätin vor, den Ortstermin nachmittags ab 16.30 anzusetzen.
MM/hpk
Liebe Christel, dein Vertrauen in allen Ehren, wäre auch prima, wenn das Gegenteil dessen eintrifft, was die bisherige Planung vermuten lässt, aber was in beiden Veranstaltungen zur Bebauung Büdingen zur Sprache kam, war nicht gerade ermutigend. Das Verhalten des Herrn B(l)uff, dem zudem ein gewisser(nachlesbarer) Ruf vorauseilt und der mit seiner 2. Planung zur Bebauung, anstatt sich zu mäßigen, nochmal kräftig drauf legt, stimmt auch mich nicht gerade optimistisch. Könnte das Gschmäckle haben: diese SV habe ich mit dem „Lockruf des Goldes“ so gut wie in der Tasche, warum sollte ich mich bescheiden? Aber es nie von Schaden, mehrgleisig zu fahren, wichtig ist allein das Endergebnis. Viel Glück und Erfolg…
Übrigens, Stangengerüst und Ortstermin – eine Forderung, die dringend notwendig ist bei 2 Großprojekten, die das Leben in der Konstanzer Innenstadt gravierend verändern werden: Bebauung Döbele samt C-Konzept.
@ Luana Thalmann
Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Bis jetzt sind die Pläne, wie das Hotel und vor allen Dingen, was ganz Konstanz angeht, wie der Park gestaltet wird, nicht öffentlich. Am 21. März werden sie öffentlich gemacht. Dann kann man sich ein Urteil bilden. Der Park – seit langem verriegelt für die Öffentlichkeit und in seinem jetzigen Zustand nicht sehr einladend aber mit sehr schönem Baumbestand – soll öffentlich zugänglich werden, aber er gehört eben nicht der Stadt Konstanz. Der jetzige Besitzer äußerte sich laut Gespräch mit „Dornroeschen“ (online-Presse) erst einmal sehr positiv zum Wert des dort vorgefundenen Baumbestandes und bestritt die vermutete Fällung von etwa 80% des Baumbestandes. Die Stadt war dazumal an einem Kauf des wertvollen Geländes nicht interessiert. Sollte man dem jetzigen Besitzer nicht wenigstens die Chance lassen, seine Vorstellungen vorzutragen, bevor man von einem „Scherbenhaufen“ spricht? Dieses Gelände gehört nicht der Stadt Konstanz. Dass Baupläne eingehalten werden, dafür sorgt die Bauverwaltung, sie kann Ausnahmen genehmigen. Wenn es an deren Kompetenz Zweifel gibt, kann man eine Entscheidung des Gemeinderates einfordern. Auch gut! An die Gemeinderäte kann man dann appellieren, bestimmte Interessen ernst zu nehmen. Zum Beipiel mit einer Petition. So geht das alles. Populistische Rundumschläge dienen der Sache auf jeden Fall nicht.
Hoffentlich haben mehr und genügend StadträtInnen, nach dem selbstinszenierten Scherbengericht, gelernt mit mehr Courage, Weitsicht und Bürgernähe entscheidende Verfahren anders, nämlich echt bürgernah, transparent, mutig und auch zum Wohl Vieler und der Umwelt anzugehen.
Weiterhin ist angesagt skeptisch zu bleiben, was da alles von oben und mit Paragraphen unterlegt, angesagt wird, um einzuschüchtern und dumm zu machen!
Welche Möglichkeiten gibt es denn den Bürgermeistern den durch sie entstandenen Schaden in Rechnung zu stellen?
Empfindliche Gehaltskürzung und Sozialstunden in einem Brennpunkt der Stadt, damit sie wieder oder überhaupt erst einen Bezug zur Lebenswirklichkeit bekommen.