Bürgermeister Werners Wort zum Sonntag
(red) Freitag und Samstag tagte der Gemeinderat im Inselhotel und hielt eine Klausurtagung ab. Es ging um die finanziellen Rahmenbedingungen zu den Haushaltsberatungen 2013/2014 und um die mittelfristige Finanzplanung bis 2017. In mehreren Impulsreferaten wurden die RätInnen über die wichtigsten Vorhaben unterrichtet. Auch über das Thema Wohnen wurde diskutiert und dabei soll Baubürgermeister Kurt Werner den Vogel abgeschossen haben. „Wir haben keine Wohnungsnot“ erklärte Werner und setzte noch einen drauf: „Die wird oft herbeigeschrieben“. Das Verständnis für diese Aussage soll sich in Grenzen gehalten haben.
@ Stellungnahme von Bürgermeister Werner
a) ich halte es für reichlich schwammig, wenn Empirica den bedarf an wohnungen im zeitraum von 20 (!) jahren für den *gesamten* landkreis berechnet. geht es nicht auch ein bisschen exakter?
ich denke, dass diese erhebungen nicht viel taugen, denn sie sind viel zu ungenau, um den bedarf *für konstanz* zu ermitteln. ihn lediglich „herunter zu brechen“ ist in meinen augen nicht besser, als nur grob zu schätzen….
b) wo genau sind von januar bis oktober 2012 300 neue wohnungen entstanden? und was kostet dort der qm im durchschnitt?
für die betroffenen personen bringt es relativ wenig, wenn sich der baubürgermeister hinter zahlen verschanzt, die nicht dazu geeignet sind, den bedarf der nächsten zwei bis drei jahre abzubilden. wäre es für einen verantwortlich handelnden bürgermeister und sein team nicht essentiell notwendig, in sachen wohnungsnot *rechtzeitig* gegenzusteuern??
Stellungnahme von Bürgermeister Werner:
„Bei der Klausurtagung des Gemeinderats am 16. und 17. November 2012 wurde unter anderem auch das Thema Wohnungsbedarf im Rahmen der Stadtentwicklung besprochen. In einem einführenden Referat wurde darauf hingewiesen, dass die Firma Empirica für den Zeitraum von 2010 bis 2030 für den gesamten Landkreis den Bedarf an Wohnungen berechnet hat. Heruntergebrochen auf Konstanz ergibt sich dabei ein Bedarf von 4.079 Wohnungen. Da durchschnittlich 300 neue Wohnungen in Konstanz errichtet wurden (mit steigender Tendenz; das sind mehr als in vielen anderen Städten) kann der prognostizierte Bedarf in Konstanz gedeckt werden.
Meine zitierte Aussage, dass es in Konstanz keine Wohnungsnot gibt, gilt nur in bezug auf diese allgemeine Wohnbauentwicklung. Ausgenommen davon sind insbesondere Personen, Haushalte und Familien mit keinem oder geringem Einkommen.
Einen großen Bedarf sehe ich im Bereich der Förderung des mietpreisgebundenen Wohnungsbaus. Dafür braucht die Stadt allerdings die Unterstützung des Landes. Zur Versorgung der Bevölkerung mit preiswerten Wohnungen nutzt die Stadt das Instrument des Grunderwerbsmodells und unterstützt durch eigene Förderprogramme junge Familien.“
Bürgermeister Kurt Werner
@Most-Karle:
Es ging bei der Klausurtagung explizit nicht um Beschlüsse, sondern sie bot mit kompakten Informationen eine fundierte Orientierung für die anstehenden Sitzungen zum Stadtentwicklungsprogramm und zum Haushalt. Mehr unter:
http://www.konstanz.de/rathaus/medienportal/mitteilungen/04474/index.html
Bisher wenig Ergebnis für eine teure Wohlfühl-Klausur im Konstanzer Nobelhotel. Der Berg kreiste und heraus kam eine Maus. Aber vielleicht ist Mann/Frau sich ja mal wieder näher gekommen bei einem flotten abendlichen Tanze.
Der Mann hat von Wohnsitzlosigkeit eine Ahnung, wie die Kuh vom Schlittschuhlaufen. Es ist eine Frechheit. Wenn er das nicht zurück nimmt, werde ich wieder vor der WOBAK schlafen.