Bürgerprotest gegen Gassenfreitag

Maiks Mikro-Theater (Foto: W. Mikuteit)

Vergangenen Freitag war es mal wieder soweit: Heerscharen zogen durch den ansonsten eher beschaulichen Stadtteil Niederburg und besuchten den traditionellen Gassenfreitag. Obwohl er nur sechsmal jährlich stattfindet, stören sich Anwohner des Viertels an dem beliebten Gassenfest und protestierten bei der Konstanzer Stadtverwaltung. Da wird nun über das „Sicherheitsrisiko“ und über Verbesserungsvorschläge nachgedacht

In einem Brief an das Bürgeramt schrieben die Beschwerdeführer schon im Juli: „Bereits gegen 19 Uhr war zwischen Inselgasse und AOK mit Fahrrad und zu Fuß kein Durchkommen“, außerdem stelle sich bei dem Ansturm „die Frage von sanitären Einrichtungen“. Doch damit nicht genug, auch „die Frage der Konzession und Zulässigkeit“ wegen des Verkaufs von Speisen und Getränken sei zu klären. Überdies wird bemängelt, dass Musikgruppen bis spät in die Nacht aufspielten und bis Mitternacht „große Gruppen mit erheblicher Lärmentwicklung“ die Nacht zum Tage machten.

Kritisiert wird auch, dass verschiedene Gastronomiebetriebe bis weit nach 22 Uhr Getränke ausschenken würden. Die so Geplagten, die anonym bleiben wollen, fordern nun von der Verwaltung, ab 22 Uhr Kontrollen durch die Gassen des ältesten Konstanzer Stadtteils zu schicken: „Hier sind Präsenzen von städtischen Angestellten und/oder Polizei erforderlich“. In ihrem Beschwerdebrief ist außerdem zu lesen: „Für manchen Anwohner haben die Feste ähnliche Auswirkungen wie die Fasnachtstage. Ein Wohnen ohne Einschränkung ist nicht mehr möglich“. Auch sei es völlig ausreichend, „die Anzahl der Gassenfreitage auf 3 pro Jahr zu beschränken“.

Matthias Franz vom Konstanzer Bürgeramt bestätigte, dass es in der Vergangenheit schon mehrmals Beschwerden gegeben habe und hat Verständnis für den Protest: „Auch wir sehen die Entwicklungen der Gassenfreitage inzwischen mit kritischem Auge und sehen daher dringend Nachsteuerungsbedarf“. So der Inhalt einer Mail, die an die Verantwortlichen des Gassenfreitags geschickt wurde. Sogar von einem „Sicherheitsrisiko“ ist wegen der „stetig wachsenden Menschenansammlungen“ da die Rede. Bis zum nächsten Gassenfreitag am 6.9. wolle man bei einer gemeinsamen Besprechung über Verbesserungsvorschläge reden.

Autor: hr