Das Ammenmärchen vom kriminellen Flüchtling

seemoz-falk_ekkehardEinen in vielfacher Hinsicht denkwürdigen Auftritt legte Ekkehard Falk, Polizei-Präsident aus Konstanz, in der letzten Sitzung des Kreistages hin. Nicht nur, dass er mit Verunglimpfungen gegen AsylbewerberInnen aufräumte – er erklärte zudem ausdrücklich, dass die Daten und Fakten, die er in eigentlich nicht öffentlicher Sitzung präsentiert hatte, zur Veröffentlichung frei seien. Und das lässt sich seemoz nur einmal sagen:

Von Landrat Hämmerle aufgefordert, aktuelle Zahlen „zur Sicherheitslage“ rund um die Flüchtlings-Debatte zu nennen, präsentierte Falk letzte Zahlen aus dem Zeitraum 1. September bis 15. Oktober für den gesamten Landkreis Konstanz. Demnach gab in diesen letzten 45 Tagen ganze 40 Straftaten durch AsylbewerberInnen, von denen 36 Ladendiebstähle waren. Trockener Kommentar des Polizei-Präsidenten dazu: „Bei Lidl wurde immer schon geklaut.“

Die verbleibenden vier, der Polizei gemeldeten Vorfälle seien „Streitigkeiten ohne strafrechtlichen Belang“, Fälle also, wie sie in jeder deutschen Kneipe tagtäglich passierten.

Auf Nachfrage widersprach Falk ausdrücklich der Vermutung, die Sicherheitslage könnte sich mit dem Zuzug so vieler Flüchtlinge verschlechtert haben: „Da ist nichts dran“. Vor allem von Randale in den Unterkünften, wie mehrmals in der Heimatpresse geargwöhnt worden war, könne keine Rede sein. Und von in Flugblättern und Internet-Auftritten (s. dazu: Radolfzell: Post für Facebook auf dieser Seite) kolportieren Gewalttaten schon gar nicht.

hpk