Das Musikvideo zur Klimadebatte
(hr) „von Welt“, eine junge Formation von Deutschrockern aus dem Schwarzwald, hat in Kooperation mit Greenpeace das Musikvideo „Zerstöre mich“ produziert. Sehens- und hörenswert, und ein bemerkenswerter Beitrag zur aktuellen Diskussion. Die Truppe sorgte schon vor rund drei Jahren in Konstanz für Aufsehen. Hier geht es zum damaligen Bericht auf seemoz: Konstanzer Bürgeramt will kein Ramba Zamba.
Ton Steine Scherben haben vor 50 Jahren (1969) mit „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ einen Klassiker geliefert, die Ärzte vor 25 Jahren (1994) mit „Friedenspanzer“ und zahllosen düsteren Songs ihre Plattenfirma reich gemacht und jetzt kommen die Erschrecker „von Welt“ mit Hilfe von Greenpeace und Greta-Support auf den gar nicht so neuen Gedanken mit Popsongs Spenden abzugreifen.
Natürlich muss ein Pubertier (männlich) in dem Song (s)einem Mädel so richtig die Horrorbotschaften über Kopfhörer ins Hirn donnern, bis sie die gar keinen Spaß mehr an eigenen Gedanken hat und gehör- und orientierungslos mit dem nächsten Auto, e-Bike oder e-Roller kollidiert. Weil Umweltgeräusche völlig ausgeblendet sind und sie, durch Kopfhörer, taub durch die Konstanzer Straßen wankt. No-Future ohne Ende?
Da bleiben die jungen Gedanken eines Bernd Caesar (SPD) und vieler anderer, die sich für einen 365-Euro-ÖPNV-Jahrestarif und weitere wichtige Themen stark machen auf der Strecke, weil die Meinung vorherrscht, dass die Volksparteien einen Politikstil von Vorgestern pflegen.
Immerhin ist die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit ihrer aktuellen Petition gegen Dauerstaus, Parkplatzsuche, Lärm, verpestete Luft und kaum Platz für Fußgänger und Radler deutlich vorangekommen: https://www.duh.de/blaues-ticket/?&wc=NL und in Radolfzell kann man jetzt für 1 Euro Bus fahren. Wenn sich die Jugend frei macht von dem „Zerstöre mich“ für das schon die Trumps, Merkels und Bolsonaros dieser Welt sorgen, dann geht vielleicht noch was.
Man sollte die Hoffnung nicht so schnell aufgeben und den Volksparteien, zu denen inzwischen auch die welken Grünen zählen, Beine machen. Erstmal mit einem landesweiten 365-Euro-Jahresticket vielleicht, das die Begegnung mit anderen z.B. „FridaysforFuture“ im Ländle. Da wachsen dann in der Gemeinsamkeit sicher auch positive Gedanken.