Demo für Solidarität, Demokratie und Verantwortung am Montag
Am Montag, 10.01., gibt es ab 18.00 Uhr eine Demo auf der Marktstätte. Sie richtet sich gegen „quer“denkende ImpfgegnerInnen, die auch in Konstanz seit vielen Wochen mit ihren teils kruden egoistischen Thesen die öffentliche Debatte bestimmen.
Hier eine Pressemitteilung der VeranstalterInnen:
Seit fast zwei Jahren beschäftigt uns die Pandemie und bestimmt unser Leben. Mit Besorgnis stellen wir fest, wie sich Teile der Bevölkerung rund um die Corona-Thematik zunehmend vom Gemeinsinn verabschieden. An genau dieser Stelle schauen wir höchst kritisch auf die sogenannten „Spaziergänge“ der Leer- und Querdenker*innen, wie sie seit einiger Zeit auch in Konstanz stattfinden. Kommt zur Demo am kommenden Montag, 10.01.
Diese Aktionen sind ein gefährliches Einstiegsangebot für moderate Corona-Skeptiker*innen und tragen dazu bei, aus Durchschnittsmenschen Wutbürger zu machen. Nicht zuletzt ignorieren deren Auftritte die Corona-Schutzmaßnahmen und unterlaufen unsere Demokratie, indem sie jenen durchaus weiten Rahmen, den wir in Sachen Meinungsfreiheit haben, bewußt ignorieren.
Es wird Zeit, diesen Rattenfängern und ihren pseudo-moderaten Aktionen Paroli zu bieten. Es ist nun auch an der Zeit, ein klares Signal aus der Konstanzer Zivilgesellschaft zu senden, dass es hier in Wahrheit um weit mehr geht als ein diffuses Unwohlsein in Bezug auf das staatliche Corona-Management. Lasst uns die Faszination des passiv-aggressiven Widerstands untergraben und die Beteiligten in die Realität unserer Gesellschaft zurückholen.
Gemeinsam können wir diese Radikalisierung der moderaten Skeptiker aufhalten und diese kaschierte Aggression gegen unser Gemeinwesen entlarven. Und wir können vermitteln, dass der größte Teil der Zivilgesellschaft mit den trüben Gewässern der Initiator*innen solcher Aktionen nichts, aber auch überhaupt nichts, gemein haben.
Um hier sichtbar, entschieden und stark gegenzuhalten, setzen wir mit der Kundgebung
am Montag, 10. Januar 2022, um 18.00 Uhr – 19.00 Uhr auf der Marktstätte
ein Zeichen, selbstverständlich mit Abstand und geeignetem MNS. Kinder bleiben zu Hause!
MM
Mal angenommen, Ratten könnten einen Text lesen und auch verstehen: Würden sie sich in Reizwörter verbeissen und die verbleibenden Buchstaben, Wörter und Sätze blutrauschbesessen blindwütig beiseite schieben? Den hier versammelten Ratten-Experten gerne zur Beantwortung – oder auch nicht – überlassen. Die mir bescheinigte Lernunfähigkeit läßt mich rattengleich drauf pfeifen, diesen erlauchten Kreis zu erweitern.
Falls jemand von dem geschilderten Blutrausch befallen ist – beibehalten, durchhalten! Hilft bestimmt bis zur 89. Corona-Welle, der x-ten Booster-Impfung und darüber hinaus.
Von mir ein ebenfalls rattengleich gepfiffenes Ciao.
@Peter Stribl
Das mit den Ratten nehme ich hiermit zurück. Die sind tatsächlich wesentlich intelligenter und mir daher auch viel sympathischer als diese egomanen Waschlappen und Siegheilpraktiker, die fern jeder Vernunft den Verlust von Demokratie und Freiheitsrechten bejammern. Welch Realitätsferne…
Die ganze Diskussion im Vorfeld der Demonstration vom 10. Januar zeigt nur eines: Einige haben doch deutlich Schiss davor, klare Kante zu zeigen. Mir kamen fast die Tränen angesichts dieser armen Würstchen von Impfgegnern, für die aufgeklärte Gutmeinende so viel Verständnis und zumindest verbale Nettigkeiten aufbringen. So blöd können die Impfgegner gar nicht sein, dass sie nicht wissen, was sie tun. Die lachen sich doch ins Fäustchen angesichts der Tatsache, dass man ihnen die Kooperation mit Nazis, Querdenkern, Verschwörungstheoretikern, mit Internet-Terroristen etc. gnädig nachsieht und sie auch noch adelt, in dem man ihnen mehrheitlich bescheinigt, dass ihnen der Erhalt von Gemeinwesen und Demokratie doch sicher ein Herzensanliegen ist. Und jetzt lasen wir auch noch den Hinweis, gegen die Impfgegner möglichst bitte nicht zu demonstrieren und auf das „Gewaltmittel“ Megaphon zu verzichten. Absurd. Das sind keine Opfer, das sind eher Zeitbomben gegenüber Mitmenschen, natürlich mit Anspruch auf einen von der Allgemeinheit finanzierten Platz auf der Intensivstation.
Hierzu nur ein Beispiel: Die amerikanische QAnon-Aktivistin und Coronaleugnerin Cirsten Weldon ist tot. Sie starb dieser Tage in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat Kalifornien. Weldon hatte immer wieder davor gewarnt, sich impfen zu lassen. In rechten Netzwerken hatte sie Zehntausende Fans. In ihren Videos hatte Weldon unter anderem den amerikanischen Gesundheitsexperten Anthony Fauci kritisiert und gefordert, er solle »an einem Seil aufgehängt werden«. Sie sagte auch, nur Idioten würden sich impfen lassen. Der Impfstoff würde die Menschen töten (siehe „Lügenpresse“ Spiegel online).
Die von Herrn Köhler zitierte Studie ist ja ziemlich alter Kaffee und es wird geschickt der Eindruck erweckt, dass die Parteipräferenzen der Querdenker etwas mit der vergangenen Bundestagswahl zu tun hätten. Die Studie ist aber vom Mai 2021. Im Juni 2021 (!) wird die Studie bereits wie folgt kommentiert: „Wer in Kapitel II nur die Zahlen zu der Frage der Studie, welche Parteien bei den letzten Wahlen gewählt wurden, als alleingültigen Maßstab zur Bewertung heranzieht und schlussfolgert, die Bewegung stamme aus einer linksliberalen Mittelschicht, unterschlägt folgendes wichtige Detail (Studie Seiten 10-12): Nimmt man die Frage, welche Parteien denn aktuell gewählt würden, dann werden aus 23% für die Grünen 1%, aus 18% für die Linken 5% und aus 15% für die AFD 27%!! Also innerhalb von 3 Jahren eine dramatische Verschiebung nach rechts, die sich aktuell weiter fortsetzt. In der Schweiz werden aus 33% für die SVP (die Partei des Multimilliardärs Christoph Blocher, der gerne „Ausschaffungsinitiativen“ unterstützt) 43% und in Österreich aus 31% für die FPÖ (die Partei, die Monika Salzer veranlasst hat, die „Omas gegen rechts“ zu gründen) 51%.
Wie man angesichts dieser Zahlen das Fazit ziehen kann, es läge keine überwiegend rechte Bewegung vor, ist mir schleierhaft.“ (siehe Kommentar Harald Porten)
„Sie sind nicht das Volk, sondern eine diffuse Mischung aus Impfgegnern und Leuten, die sich die Freiheit nehmen, andere mit den potenziell tödlichen Coronaviren zu infizieren.“ (Wolfgang Frommlet, Hauptredner in Ravensburg)
@Christian Lugerth,
nachdem Sie Kommas und Ausrufezeichen nach Gusto austauschen, wundert mich gar nichts mehr.
@Minotti
Wer Menschen als Ratten bezeichnet, wird kaum eine Chance bekommen, sie von den eigenen Ansichten zu überzeugen. Das jedenfalls habe ich gelernt.
Werter Herr Stribl!
Auch Stilfragen sind nicht unerheblich in Diskursen.
Ihre Anreden sind schön sehr hübsch.
Antje Boll!!!
Christian Lugerth!!!
Klingt immer so ein bisserl nach Raustreten zum Appell!
Sie haben doch hier ein Forum und man lässt sie Dinge so
aussprechen., wie Sie es mögen.
Dürfen Sie doch. Oder?
Auch wenn es Ihnen an der guten alten Höflichkeit mangelt.
Danke, daß Sie mich auf Wikipedia hingewiesen haben.
Ich lese aber lieber Bücher.
Gute Nacht
Christian Lugerth
@ Peter Stribl
Sie ahnen nicht einmal, wer die Ratten sind? Es sind -zum größten Teil- diejenigen, die sich gegen das Gemeinwohl entscheiden und sich aus egoistischen Gründen nicht impfen lassen wollen. Und was hat Ihre Abneigung gegen Lauterbach in diesem Zusammenhang für eine Bedeutung? Weil Ihnen nicht gefällt, dass er für die derzeitig große Mehrheit einer der wenigen ist, die durchblicken? Sie meinen, etwas dazulernen zu können? Ich meine: nein.
Christian Lugerth,
– „Visage – Gesicht, als französische Bezeichnung, im Deutschen auch respektlos benutzt“ (Wikipedia)
– Für mich ist kein Grund ersichtlich, weshalb ich Lauterbach Respekt zollen sollte. Etwa für die Klinikschließungen, die er mit befeuert hat? Für seinen „marktwirtschaftlichen Umgang“ mit dem Pflegepersonal? So gern mir das leidtut, damit kann und will ich nicht dienen.
Wie wäre es andererseits, diese Wortwahl zu hinterfragen?:
„Es wird Zeit, diesen Rattenfängern…“. Bei näherem Hinsehen werden Sie erkennen, daß mit den Fängern Rechtsradikale tituliert werden – wer sind dann die Ratten?
Sehr geehrter Herr Stribl.
Die Benutzung des Begriffs „Visage“ in Bezug auf Herrn Lauterbach?
Müssen Sie wissen.
Wollen Sie mal ein Foto von sich hier posten?
Immerhin haben Söder und Spahn noch Gesichter.
Gut, daß Sie in der Lage sind all Ihre Links zu sichern.
Bewahren Sie Ihre Wut und Ihren Frust.
Wherever it will take you.
Herzlichst
Christian Lugerth
Antje Boll,
Hygieneregeln sind ausgezeichnete Maßnahmen. Erläutern Sie in dem Zusammenhang doch bitte mal den Zusammenhang zwischen frischer Luft und Ausgangsbeschränkungen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Infektionsgefahr in geschlossenen Räumen vielfach höher als im Freien. Ausgangsbeschränkungen erwecken in mir den Verdacht politischer Willkür unter Mißachtung der m.M.n. plausiblen Erklärungen von Aerosolforschern.
Gern bereit, was dazu zu lernen:
P. Stribl
Ich denke , man muss ein Zeichen setzen, gegen die immer wiederkehrende Behauptung, unsere Demokratie wäre ein Unrechtsstaat, weil er Hygieneregeln erlässt. Eine korrekt angemeldete Gegendemo mit Anstand, Abstand und Maske kann zeigen, dass Meinungsfreiheit auch in Coronazeiten mit einer Demo gelebt werden kann.
Liebe Schreibende, lieber Marco 🙂
ich habe mich einerseits über den Aufruf gefreut, weil ich denke, dass wir einen anderen Diskurs brauchen und andererseits finde ich den Ton („Leerdenker“) und den rhetorischen Hinweis auf die Kinder auch schwierig, zumal ich bei den aktiven Menschen hier in der Stadt zuletzt nicht den Eindruck von Rattenfängerei hatte. Das das anderorts so sein mag, dass „xxx stehen auf“ schonmal fragwürdige Veranstalter sind, muss unseren Ton hier nicht prägen. Auch sprachlich ist in den letzten Monaten ja einiges daneben gegangen …
Es wäre schön, wenn das Unbehagen mit der Politik eine Brücke wird, kein Graben. Und wenn es für das Unbehagen und manchen Unsinn eine Plattform abseits der „Querdenken“-Szene gäbe, denn
„ohne uns wird`s still …“
Was mich an dem Thema maßlos stört, ist die millionenfach brüllende Einseitigkeit, mit der sogenannt Verantwortliche sich aus dem Staub machen können. Lauterbach war einer der Einpeitscher bei Klinikschließungen. Heutzutage quillt einem diese Visage bei jeder Talkshow entgegen mit den mitunter übertriebendsten Warnungen. Daß er dabei die Pflegekräfte entlasten möchte, wäre eine glatte Lüge angesichts der jüngsten Maßnahmen aus seinem Ministerium:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/corona-pandemie-lauterbach-pflegebonus-101.html
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2019/juli/eine-bessere-versorgung-ist-nur-mit-halb-so-vielen-kliniken-moeglich
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/krankenhaeuser-lauterbach-will-weniger-kliniken/
Ohnehin wird auf die „kleinen Leute“ keine Rücksicht genommen, während „die Wirtschaft“ gepampert wird – wie immer.
–
Nebenbei hat sich der Bundestag bereits 2013 mit der Problematik Pandemien beschäftigt:
https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Downloads/Krisenmanagement/BT-Bericht_Risikoanalyse_im_BevSch_2012.pdf?__blob=publicationFile
Meines Wissens blieb das folgenlos. Deshalb sind so Gesichter wie Spahn oder Söder für mich unerträglich geworden.
–
Zu denken sollte auch geben, daß Impfungen zwar schwere Verläufe verhindern, nicht aber weitere Infizierungen. Herdenimmunität geht anders. Impfgegner, die z.B. auf Totimpfstoffe warten, mit Ratten gleichzusetzen, ist eine Stillosigkeit, die im deutschen Sprachraum Tradition hat. Natürlich hat es auch ausschließlich mit Verschwörungstheorien zu tun, wenn man auf die bisher verhinderte Zulassung von Sputnik V und den Werdegang der zuständigen Frau in der €U hinweist. Es ist nur noch zum Reihern.
Zu meiner Person: Ich bin dreifach geimpft, um Beschränkungen zu vermeiden und einen evtl. schweren Verlauf zu verhindern. Und ich warte mit Spannung auf den Zeitpunkt, ab dem auf chinesische Schriftzeichen zur Benennung der Varianten gewechselt werden muß. Weil das griechische Alphabet nicht genügend Zeichen stellt.
–
P.S. Der Link zur Risikoanalyse wird bezeichnenderweise so beantwortet: „Ups, ein Monster hat diese Seite gefressen“ Wer Interesse daran hat, ich habe die 88 Seiten gesichert. Sollte ich einer Verschwörung zuvorgekommen sein, wäre ich äußerst selbstzufrieden.
Lieber Simon,
danke für deine Erklärung, dass die Kinder zum eigenen Schutz und den der anderen Teilnehmer bei dieser Demo ausgeschlossen werden müssen.
Ich hatte daran nicht gedacht, da ich bei dieser Demo davon ausging, dass sehr genau auf Abstand und Masken geachtet wird, so dass im Freien keine Gefahr mehr bestehen würde. Auch wäre ich nicht darauf gekommen, dass bei dieser Veranstaltung die Kinder als Schutzschilde gegen die Polizei hätten verstanden werden können.
Da diese Gefahren also bei der Gegendemo nicht real sind, verstehe ich die Motivation für den Ausschluss der Kinder und der ungeimpften Jugendlichen vor allem als Statement gegen diejenigen Veranstaltungen, welche die Kinder in der von dir beschriebenen Form missbrauchen.
Ich war bislang noch nicht auf einem Montagsspaziergang. Die Gegendemo hat nun mein Interesse daran geweckt, mir selbst ein Bild zu machen, ob dort die im Ankündigungstext beschriebenen Leute zu finden sind.
Ich werde das Gespräch suchen und mir natürlich auch die Gegendemo anschauen, selbst wenn ich den Ansatz und die genutzte Sprache weiterhin unglücklich finde.
Ich bin gespannt auf Montag.
Wer das Virus ernst nimmt – gerade angesichts der aktuell noch ansteckenderen Variante – sollte von Massenaufläufen zur Zeit Abstand nehmen. Die Verhältnisse zwischen Impfskeptikern und Geimpften sind durch die Impfquote dokumentiert und so wenig wie die Querdenken-Demos bislang massenwirksam wurden, genauso wenig wird diese Demo allein durch Existenz und gegebenenfalls durch Zahl neue Verhältnisse schaffen. Warum nur zur eigenen Selbstvergewisserung – etwas anderes ist es nicht angesichts der Argumentations- und Infektionslage – neue Infektionsrisiken in Kauf nehmen? Aus meiner Sicht ist die Demo im bestenfall nicht kontraproduktiv.
Lieber Herr Pschorr,
ich sehe mich nicht als Teil der „schweigenden Mehrheit“ (ein Begriff von Richard Nixon, es ging um den Vietnamkrieg). Meine/unsere Meinung ist doch lautstark genug zu hören: im wissenschaftlichen Dialog, in den Parlamenten, im Fernsehen, in allen Zeitungen. Tut nicht not, sie auch noch auf der Strasse zu propagieren. Ich habe öfter mit Impfgegnern zu tun und konnte einige tatsächlich überzeugen, allerdings im gleichberechtigten Gespräch, nicht mit dem Megafon. Ich hoffe, auch die Reden morgen werden weniger rhetorisch-stark und mehr kooperativ, sowohl auf der Marktstätte als auch auf dem Augustinerplatz. – Noch ein Hinweis bzgl. der Symbolik: Natürlich möchten AfD und Pegida die Proteste instrumentalisieren. Die im Mai veröffentlichte Studie aus Basel zeichnet dennoch ein anderes Bild unserer „Querdenker“: es ist überwiegend Mittelschicht mit linkem oder grünen Hintergrund. https://www.attac.de/blog/detailansicht/news/wer-sind-die-querdenker-zusammenfassung-einer-studie-ueber-die-politische-soziologie-der-corona-proteste
Lieber Marco,
Hintergrund für den Satz „Kinder bleiben zuhause“ ist, dass Kinder – also gemeint sind nicht Teenager, sondern die Jüngeren – noch immer weitgehend nicht geimpft sind und sich und die Versammlungsteilnehmer*innen deshalb in Gefahr brächten, wenn sie erschienen. Weiterhin basiert der Satz auf einer Demonstrationsstrategie von Rechtsaußen: Kinder werden auf Querdenken-Versammlungen bewusst „vorgeschickt“; der guten Bilder wegen und um die Polizei davon abzuhalten, Konsequenzen aus versammlungsrechtlichen Verstößen zu ziehen. Die Aufforderung ist im Kontext also angebracht und soll keine geimpften Teenager davon abhalten, an der Versammlung teilzunehmen.
Liebe Frau Hähl, lieber Peter Köhler,
rationale Gründe sich nicht impfen zu lassen, kann ich nach einem Jahr erfolgreicher Impfkampagne nicht erkennen. So auch die ganz breite medizinische Fachwelt nicht. Sofern man nicht zu den wenigen Menschen gehört, bei denen eine Impfung kontraindiziert ist, stehen alleine eigene Überzeugungen einer Impfung entgegen und die gilt es angesichts empirischer Evidenz zu hinterfragen. Gerade das ist (zutreffenderweise) Gegenstand der Versammlung. Mit dem Schlagwort „Spaltung“ lässt sich gegen die Faktenlage nicht argumentieren. Es ist Aufgabe und Verantwortung der Zivilgesellschaft, anderen Menschen durch Äußerung ihrer Meinung aufzuzeigen, wenn sie falsch liegen. Schweigt man, um die angebliche Spaltung zu vermeiden, räumt man denjenigen grenzenlosen Raum ein, die Falschmeldungen zu ihrem eigenen Nutzen verbreiten.
Auch mit Unbehagen oder sachbezogener Kritik an (zutreffendermaßen defizitärem, weil entschlussschwachem) Regierungshandeln haben die Querdenken-Versammlungen schon seit Monaten nichts mehr zu tun. Beispielsweise ist das Tragen eines gelben „Ungeimpt“-Sterns nichts anderes als strafbare Volksverhetzung antisemitischer Spielart. Diese Aufnäher werden nicht etwa vereinzelt gezeigt, sondern von vielen Versammlungsteilnehmer*innen zur Schau gestellt. Auch wenn es in solchen Versammlungen immer ein paar Irregeleitete gibt, so ist doch weithin offensichtlich, dass Rechtsaußen mit der Querfront in der Querdenken-Bewegung eine neue, fruchtbare Heimat gefunden hat. Da ist es die Verantwortung der Demokrat*innen, Grenzen zu ziehen. Wer dieses Gedankengut kolportiert, wird nicht „ausgegrenzt“ oder es findet eine „Spaltung“ statt. Wer dieses Gedankengut pflegt, stellt sich selbst außerhalb der Grenzen des demokratisch-rechtstaatlichen Grundkonsens.
Dass man Anthroposophen Wissenschaftsfeindlichkeit unterstellt ist obligatorisch in einer Medienlandschaft die Anarchisten (NZZ: „dreckige Langhaarige“) bis Kneipp-Anhänger schon mal als staatsfeindliche Subjekte klassifiziert, denen man nach wiederholten Berichten, etwa der tagesschau, nur mit Kindesentziehung (ein bewährtes Mittel der Stasi, vorhergehend der Nationalsozialisten) und drakonischen, die Existenz bedrohenden Geldstrafen beikommen kann.
Das könnte nachdenklich machen. In der Berichterstattung sieht man oft Straßen, die vorn und hinten abgeriegelt sind und wo „Spaziergänger“ oder „Demonstranten“ zu hunderten eingekesselt sind. Wenn sie den Ort verlassen wollen (übrigens meist überwiegend friedlich) werden sie schon mal mit Gas oder Tonfa traktiert (vgl. tagesschau vom 27.12.2021/ Corona-Demo in Schweinfurt /Urteile im Schnellverfahren nach Zusammenstößen).
Ist es nicht auffällig, dass die Werbetrommel von staatlicher Seite ausschließlich für Biontech/Pfizer und deutlich nachrangig für Moderna, Johnson & Johnson, denen teilweise eine kriminelle Vergangenheit attestiert wird, geschlagen wird? Deren Lieferverträge größter Geheimhaltung unterliegen um jegliche Entschädigungsleistung im Rahmen eines Impfschadens strikt verweigern zu können?
Ein deutlicher Vertrauensbeweis wäre das Einstehen für Impfschäden durch Kostenübernahme des Staates im Schadensfall. In der jungen Welt erinnerte ein Artikel an Contergan: »Sie sollen endlich eine Entschädigung zahlen«. Auch „Schmiergeldskandal: „Empfindliche Strafe für Pfizer.“ oder: „Pfizer wegen Versuchen an Kindern verklagt“ oder : „Die grenzenlose Gier der Pharmakonzerne.“ in KONTEXT Wochenzeitung: „Deutsche Ärzte verschreiben massenhaft Medikamente, deren Nutzen in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen steht.“ Ich fürchte, die Demo am Montag wird zu einem Treuebekenntnis für Biontech/Pfizer und damit zu einem grandiosen Erfolg für deren Marketingstrategie, die es endlich fertiggebracht hat, dass sich die Impflinge nun schon vierteljährlich um die Booster-Spritze rangeln. Warum gibt es beispielsweise noch immer keine Zulassung für Sputnik V oder eine Anerkennung von Sputnik V Geimpften. Das ist ein Stoff der in mehr als 70 Ländern geimpft wird? Es gibt noch weitere, möglicherweise bessere und einfacher zu handhabende Impfstoffe. Warum wird die Notwendigkeit einer Impfung bei Genesenen nicht eruiert, die meines Wissens länger als neun Monate anhält. Wann ist die „Wanne“ voll? Bedarf es wirklich vierteljährlicher Impfung. Dient das möglicherweise ausschließlich wirtschaftlichen Zwecken? Die Goldgrube (Sitz von Biontech) müsste doch mehr als voll sein. Warum also immer noch diese überhöhten Preise? Ich möchte aber noch zur Versachlichung der Diskussion auf einige Quellen hinweisen:
https://www.br.de/mediathek/podcast/aufgedeckt-der-investigative-podcast/die-tablettenkinder-1-versuchslabor-kinderheim/760231
Die Tablettenkinder: #2 Im Auftrag der Pharmafirmen. BR 2 Radio / dreiteilig/ je ca. 20 min.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/corona-impfstoff-biontech-105.html
Impfstoffbeschaffung: BioNTech/Pfizer wollten 54 Euro pro Dosis
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/opioid-krise-usa-vergleich-milliarden-schadenersatz-schmerzmittel-missbrauch-101.html
US-Pharmaindustrie Milliardenvergleich in Opioid-Krise: Im Rechtsstreit um süchtig machende Schmerzmittel haben Johnson & Johnson und drei weitere Pharmakonzerne einem milliardenschweren Vergleich zugestimmt. Hunderttausende waren an Überdosen gestorben.
https://taz.de/Prozess-gegen-Pharmakonzern-in-USA/!5139949/ Prozess gegen Pharmakonzern in USA: Eltern werfen Pfizer Kinder-Versuche vor. Nigerianische Eltern klagen gegen den Pharmakonzern Pfizer. Dieser soll illegal Medikamente an ihren Kindern getestet haben. Der Einspruch von Pfizer wurde am Dienstag abgewiesen.
„Transparency International Deutschland e.V.“ schreibt:
Weltweit wurden nur 7% der Verträge zur Beschaffung von Impfstoffen über offizielle Kanäle veröffentlicht. Davon enthalten fast alle erhebliche Schwärzungen von Schlüsselinformationen wie Gesamtpreis, Preis pro Dosis und Lieferpläne. Nur ein Vertrag (0,5%) wurde ohne Schwärzungen veröffentlicht.
Gerade Deutschland sollte nach den Korruptionsverdachtsfällen rund um die sogenannte Maskenaffäre mit Blick auf Transparenz bei der öffentlichen Beschaffung vorangehen
.
https://www.arte.tv/de/videos/103012-000-A/impfstoff-diplomatie-geopolitik-in-zeiten-der-pandemie/ Impfstoff-Diplomatie: Geopolitik in Zeiten der Pandemie. 55 Min. Bis 26/01/2022
https://www.arte.tv/de/videos/103025-000-A/impfgegner-wer-profitiert-von-der-angst/ Impfgegner – Wer profitiert von der Angst? 91 Min. Bis 25/06/2022
„Es wird Zeit, diesen Rattenfängern und ihren pseudo-moderaten Aktionen Paroli zu bieten.“
Was steht hier denn für ein Menschenbild im Raum?! Wenn das die aktuelle „Sozialdemokratie“ wiederspiegelt, wird mir himmelangst.
Anbei einige kreative Aktionen gegen die Corona-Protestler https://www.br.de/nachrichten/bayern/licht-aus-muell-raus-kreative-antwort-auf-corona-proteste,StlmRxK
Nachahmung wünschenswert.
Vielen Dank, lieber Peter Köhler, für Deinen Kommentar, dem ich mich anschließen möchte.
Ich halte – ehrlich gesagt – eine solche Demo nicht für sinnvoll. Die sogenannte schweigende oder unsichtbare Mehrheit ist doch überall sichtbar: Ich treffe sie in jedem Laden und jedem Restaurant, sie dürfen Konzerte und Theater besuchen und neuerdings sogar farbige Bändchen tragen.
Ich kenne einige Ungeimpfte, die weder rechts noch links außen sind und auch nicht dumm, querdenkend oder sonst etwas. Ich teile ihre Gründe nicht und versuche aber im Gespräch zu bleiben. Die Spaltung möchte ich nicht mitmachen.
Das Unbehagen an der Politik ist ja mitunter berechtigt und treibt auch Geimpfte um.
Ich fände es sinnvoll, zu unterscheiden, was die Gründe sind für den Protest: Ist es die Impfung selbst oder ist es der Protest gegen Maßnahmen, die verwirrend und oft auch nicht nachvollziehbar sind?
So wäre diesen Veranstaltungen am Montag zu wünschen, dass sie zur Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten beitragen.
Lieber Frank Ortolf,
vielen Dank für die Erläuterung.
Dann hatte ich den Aufruf wohl falsch interpretiert.
Der Einsatz für Gemeinwesen und Demokratie ist sicher eine gute Sache und könnte genau die Brücke sein, von der ich schrieb.
Denn vermutlich finden sich auch bei den Spazierenden sehr viele, denen der Erhalt von Gemeinwesen und Demokratie ein Herzensanliegen ist. Damit lässt sich doch ins Gespräch kommen.
Und so wird aus dem Dagegen hoffentlich bald wieder ein Miteinander.
Nur der letzte Satz des Aufrufs stört mich noch: Kinder bleiben zu Hause!
Warum sollen sich Kinder nicht für Gemeinwesen und Demokratie einsetzen? Es geht doch auch im ihre Zukunft? Genau wie bei den Klimademos von FFF fände ich es gut, wenn die Kinder und Jugendlichen auch dabei sein dürfen.
Vielleicht kann Frau Rietzler hierzu noch etwas sagen.
Lieber Marco Walter
Es geht hier nicht um Ausgrenzung, sondern um ein klares Statement für unser Gemeinwesen und Demokratie. Die oft beschriebene „schweigende Mehrheit“ erhält hier eine Plattform. Einem Dialog steht somit nichts im Weg. Es ist vielen Menschen ein Bedürfnis, sich auf diese Art zu artikulieren
Lieber Peter Köhler,
guter Kommentar dem ich mich umfänglich anschliessen kann.
Es geht um Dialog und nicht um Eskalation. Die Menschen sollen
erkennen was wir für Möglichkeiten (Impfungen) haben und nicht irrwandern in schwachmatigen Verschwörungspfaden ohne Ziele
Liebe Frau Rietzler,
vielen Dank für die ergänzende Information.
Damit ist es keine anonyme Veranstaltung, was für die Menschen, welche überlegen, daran teilzunehmen, sicher wichtig ist.
Ansonsten schließe ich an Peter Köhlers Worten an: Pauschale Ausgrenzung oder Diffamierung von Menschen, die aus sehr unterschiedlichen Gründen an meinungsäußernden oder – bildenden Veranstaltungen teilnehmen, bringt uns alle nicht weiter.
Wir alle, vor allem aber auch die politischen Vertreter sollten Brücken bauen statt Mauern.
Anstelle die „Spaziergänger“ pauschal auszugrenzen, wäre es m.E. besser, auf die Widersprüchlichkeit in ihrem Lager zu setzen. Tatsächlich sind da viele Menschen, die sich gegenüber der Krise machtlos fühlen, die persönliche Bedeutungslosigkeit erfahren haben, die aber keineswegs alle rechts oder undemokratisch eingestellt sind. Man kann in den Telegramgruppen gut sehen, wie alle möglichen Gauner, etwa gescheiterte Wissenschaftler, Anwälte, und Geschäftemacher dieses Gefühl explorieren und ausnützen. Die Bauenfängerei ihrer Verschwörungsmythen funktioniert, weil sie ein subjektives Kontrollgefühl vermittelt: sie konstruieren eine Art Elite von Erweckten. Im Ergebnis werden die Follower natürlich nicht wirklich erweckt, sondern ganz banal ausgebeutet, finanziell und politisch. Sie sind mehrheitlich Opfer, nicht Täter. Dagegen anzugehen, ist nicht einfach. Aber ich setze auf Verständnis, Information und Dialog.
Lieber Marco Walter,
Ich habe als Bürgerin der Stadt diese Kundgebung angemeldet. Mit Unterstützung der SPD Konstanz, dem JFK, der LLK sowie Mitgliedern aus allen Gemeinderatsfraktionen. Der größte Teil unserer Stadtgesellschaft geht solidarisch, verantwortungsbewusst, aber leise durch die Krise. Zeit, dass wir auch sichtbar werden.
Wer ist denn der Veranstalter dieser Demo? Es wäre wichtig zu wissen, wer sie angemeldet hat und welche Gruppierungen sie unterstützen. Kann das bitte noch eingefügt werden?