DER Schandfleck mitten in der Stadt

ruppaner-teaserSchon einmal haben wir auf seemoz darauf hingewiesen: Das Gebäude der ehemaligen Ruppaner-Brauerei, das sich von der Hussenstraße bis zur Oberen Laube erstreckt, ist in einem völlig verwahrlosten Zustand. Blinde Fenster, bröckelnde Fassaden, Dreck und Müll auf einer riesigen Fläche im Herzen der Altstadt. seemoz war vor Ort und hat sich einen Eindruck verschafft. Ein Rundgang mit beeindruckenden Bildern von Wolfram Mikuteit.

Wüsste man nicht, wo man sich befindet, dann fühlte man sich beim Betreten des Areals zurückversetzt in frühkapitalistische Zeiten gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Lange schon ist vielen KonstanzerInnen der elende Zustand dieser innerstädtischen Brache ein Dorn im Auge. Doch der Protest dagegen wird (noch) im Flüsterton geführt, denn die Besitzer dieser Immobilie, Karl-Bernhard Ruppaner und Wolfgang Scheidtweiler, zählen zu den einflussreichsten Honoratioren der Stadt. Und mit denen verscherzt man es sich nur ungern. Vieles wäre hier möglich. Zum Beispiel: Wohnungsbau.

Aufmerksam geworden auf die untragbaren Zustände ist die zuständige Verwaltung. Die Eigentümer wurden unlängst aufgefordert, zumindest eine Wohnung mit insgesamt zehn Zimmern wieder dem Wohnungsmarkt zuzuführen. Die Frist läuft noch bis Anfang Mai. Kommen Ruppaner und Scheidtweiler dieser förmlichen Anordnung nicht nach, droht ein empfindliches Bußgeld wegen des Verbotes der Zweckentfremdung von Wohnraum. Auch seemoz hat schon vor Monaten bei Ruppaner nachgefragt, welche Pläne er mit der Immobilie hat. Eine Antwort steht noch immer aus, man übt sich auch gegenüber der Stadtverwaltung in nonverbaler Kommunikation. Doch aussitzen lässt sich das Thema auf Dauer wohl kaum.

H. Reile (Fotos: Wolfram Mikuteit)

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