Des Meisters Meisterwerke
Beethoven hat auf vielen Gebieten Großes geleistet, und ohne seine Streichquartette, Sinfonien und Sonaten wäre das Dasein ein noch größerer Irrtum, als es ohnehin schon ist. Auch auf dem Gebiet des Klavierkonzertes verschob er die musikalischen Grenzsteine beherzt in Richtung Zukunft. Zu hören sind diese fünf Werke in den nächsten Monaten in Konstanz, in einer zyklischen Aufführung kommen sie in der Spielzeit 2022/23 an drei Terminen im Wolkenstein-Saal des Kulturzentrums am Münster in Konstanz zur Aufführung.
An drei Sonntagen – am 18. September und am 20. November 2022 sowie am 19. März 2023 – werden Beethovens sämtliche Klavierkonzerte im Wolkenstein-Saal des Kulturzentrums am Münster geboten, und zwar jeweils um 15 Uhr und um 18 Uhr. Den Auftakt machen am 18. September die Klavierkonzerte C-Dur op. 15 & c-Moll op. 37, gefolgt am 20. November von den Klavierkonzerten B-Dur op. 19 & G-Dur op. 58. Den Abschluss bilden am 19. März 2023 die Klaviersonate f-Moll op. 57 „Appassionata“ und das Klavierkonzert Es-Dur op. 73 „Emperor“.
Bizarre Musik
Insbesondere die letzten drei der Beethovenschen Konzerte gehören zum Kernrepertoire der Gattung und genießen heute auch beim breiten Publikum höchste Anerkennung. Das war nicht immer so. Das letzte Werk wurde in Wien wahrscheinlich erstmals im Februar 1812 öffentlich aufgeführt, und zwar bei einer Akademie im Theater am Kärntnertor, bei der Beethovens Schüler Carl Czerny den Solopart übernahm. Es saß also just jener Mann am Klavier, der durch seine Etüden bis heute ebenso berühmt wie gefürchtet ist und auf den, – vielleicht nicht ganz zurecht, – das Wort von der „Einzelhaft am Klavier“ gemünzt ist. Ein Rezensent vermerkte jedenfalls damals, das Publikum habe den Beifall nicht im verdienten Maße gespendet, aber das habe Beethoven sich auch selbst zuzuschreiben: „Beethoven, voll stolzen Selbstvertrauens, schreibt nie für die Menge“, weshalb der echte Kunstgenuss beim Anhören seiner Werke den Musikkennern vorbehalten sei; „die Nichtkenner aber werden durch die Länge in chaotische Nacht geführt und gelangweilt.“
Preisträger als Solist
Solist ist der in Konstanz lebende Pianist Georg Michael Grau, der 2021 mit dem „Förderpreis der Stadt Konstanz – Junge Kunst!“ in der Sparte Musik ausgezeichnet wurde. Seine internationale Konzerttätigkeit führte Georg Michael Grau in Konzerthallen wie die Berliner Philharmonie, die Carnegie Hall New York und zu Festivals wie den BBC Proms London und dem Klavierfestival Ruhr. Der Gewinner des Lilian Davies Beethoven Prize (London) konzertierte solistisch mit Orchestern wie den Stuttgarter Philharmonikern, den Münchner Symphonikern, der Norddeutschen Philharmonie Rostock oder den Nürnberger Symphonikern. Georg Michael Grau ist zugleich künstlerischer Leiter der Konstanzer Kammermusikreihe „Allmannsdorfer Kammerkonzerte“, die den Konzertzyklus zusammen mit dem Kulturamt veranstaltet, und betreut eine Klavierklasse an der Musikschule Konservatorium Zürich.
Die Klavierkonzerte Beethovens erklingen bei diesem Konzertprojekt in der Version für Streicher und Klavier von Vinzenz Lachner (1811-1893). Begleitet wird Georg Michael Grau von einem Streichensemble der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz: Oybek Alimov, Katharina Vogt, Migle Serapinaite, Jaeeun Lee (Violine); Berenice Guerrero, Katharina Gruthoff (Viola); Ilya Ryabokon (Violoncello); Csaba-Zsolt Dimen (Kontrabass).
Karten
Vorverkauf: Buchkultur Opitz und unter www.allmannsdorferkammerkonzerte.de
Tickets: VVK 28 € / erm. 18 € (SchülerInnen, Azubis und Studierende)
Tageskasse: 30 € / erm. 20 €
Text: MM/red, Bild: Olivia Droeshaut@dyod.be