Die Friedensinitiative will mehr Aufklärung
Das reicht nicht: Die Konstanzer Friedensinitiative (FI), die jüngst das Nazi-Denkmal des „Chérisy-Soldaten“ verhüllte (s. Foto), ist unzufrieden mit dem Kulturausschuss. Der nämlich plädiert nur für eine Erläuterungstafel, die über den historischen Hintergrund des Schandmals aufklären soll. Wichtiger und richtiger, so die FI in einer aktuellen Medienmitteilung, wäre „eine öffentliche Diskussion über den Umgang mit der Nazi-Vergangenheit und speziell mit diesem Nazi-Denkmal“. Hier im Wortlaut:
Eine kleine Tafel für das Nazi-Denkmal reicht nicht
Der Kulturausschuss der Stadt Konstanz hat dem Gemeinderat empfohlen, am „Chérisy-Soldaten“ nur eine Erläuterungstafel anzubringen. Die Konstanzer Friedensinitiative betrachtet diese Empfehlung als bedauerliche politische Fehlleistung.
Dies umso mehr, als dem Ausschuss eine ausführlich begründete Anregung der Friedensinitiative vorlag, einem Beschluss eine fachkundige öffentliche Diskussion vorangehen zu lassen. Darin wurde auch dargelegt, dass eine bloße Informationstafel angesichts der riesigen Ausmaße des „Soldaten“ nur eine Alibi-Funktion haben kann.
Der Kulturausschuss hat so die Chance vertan, zu einer öffentlichen Diskussion über den Umgang mit der Nazi-Vergangenheit und speziell mit diesem Nazi-Denkmal beizutragen.
Das Transparent, dass die Friedensinitiative vor Wochen an dem Soldaten angebracht hat, bewirkt mehr Aufklärung als eine bescheidene Informations-Tafel. Wir fordern den Kulturausschuss auf, in einer nächsten Sitzung, in der dann vielleicht weniger Zeitdruck herrscht, eine inhaltliche Diskussion über den Umgang mit diesem Nazi-Denkmal zu führen.
Die Argumentation der Friedensinitiative kann hier eingesehen werden: http://telemaik.de/soldat.pdf
Autor: PM/hpk[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]
Mir erscheint die Forderung nach einem Abbau des Soldaten, seitens dieser Friedensinitiative doch mehr als heuchlerisch. Auch Worte wie „Schandmal“ oder „permanente Zumutung“ diesen Soldaten ansehen zu müssen halte ich für fehl am Platze. Ja es ist ein Nazi-Denkmal. Doch diesen grauenhaften Teil der Geschichte dieses Landes einfach aus der Landschaft streichen zu wollen, ja in Vergessenheit geraten zu lassen ist doch meiner Meinung nach mehr als fatal. Will da diese Gruppe nicht an jene Zeit erinnert werden? Was spricht gegen eine große Informationstafel, ein Event welches zu einer breiten Aufklärung beitragen könnte oder irgendeine andere Form um deutlich zu machen, für was dieser Cherisy Soldat steht?
Verhüllt hat die FI das Denkmal ja nicht, sie hat ein Transparent angebracht (siehe Foto) um damit auf die Nazipropaganda hinzuweisen.
Es ist mir unverständlich, warum dieses ‚Denkmal‘ stehen bleiben soll, selbst mit einer Aufklärungstafel ist es eine permanente Zumutung.
Ich wohne ganz in der Nähe und sehe dieses Schandmal leider fast täglich.