Die Geiß und der Virus
Es war einmal eine kleine Geiß. Sie zählte gerade 43 Lenze, als ihr zum Geburtstag eine eigenartige Überraschung zuteil wurde. Aus fernen Landen erschien ein böser Virus, der bereits viele Menschen auf dem Gewissen hatte und noch viel mehr krank machte. Und er hörte für diesmal nicht auf die Namen Kapitalismus oder Neoliberalismus – an diese beiden hatten sich die Menschen längst gewöhnt und nahmen weitgehend klaglos ihre Begleiterscheinungen hin.
Um den Virus in seine Schranken zu weisen, wurden landauf, landab Ställe geschlossen und die Menschen durften nicht mehr ihren üblichen Tätigkeiten nachgehen. Man konnte nicht mehr frohgemut auf Reisen gehen, man durfte sich nicht mehr zusammen mit anderen am Seeufer verlustieren und überhaupt war von einem Tag auf den anderen alles ganz anders. Und auch die kleine Geiß musste ihren Stall schließen. Und wenn sie nicht verhungert ist, dann lebt sie vielleicht noch heute … Doch die Geschichte geht weiter und die Geiß arbeitet fürderhin bei geschlossenen Türen. Und zwar so:
• Sie unterhält weiterhin ihre Website www.geiss.de, über die man online Bücher und Medien bestellen und sich via DHL direkt nach Hause liefern lassen kann;
• sie beobachtet genau ihren Mailaccount, an den Bestellungen geschickt und Fragen gestellt werden können, die pronto ausgeführt oder beantwortet werden: info@geiss.de. Bestellungen innerhalb von Konstanz liefert sie selbst aus – virensicher und auf Rechnung;
• sie behält auch ihr Faxgerät im Blick: 07531/24264
Auch anderes ist denkbar, um der Geiß zu helfen: Die Weihnachtsgutscheine jetzt schon einkaufen. Oder generell Gutscheine erwerben, die später eingelöst werden können. Oder ein KundInnenkonto anlegen lassen und etwas darauf einzahlen. Und/oder FreundInnen und Bekannte auf unseren Online-Shop hinweisen, der sich mit der großen bösen Konkurrenz durchaus messen kann (dazu muß man nicht zu Amazon gehen, wirklich nicht!) Oder was auch immer Euch einfällt. Nur Wein und Kuchen braucht die Geiß nicht. Aber das ist eine andere Geschichte.
Und was ist die Geiß eigentlich?
Die Schwarze Geiss ist ein Buchladen, lokal und online, der am 18. März 1977 gegründet wurde und seither versucht, linke, fortschrittliche, aufklärerische, emanzipatorische, nachhaltige Ideen populär zu halten sowie verlogenen, reaktionären, rassistischen, neoliberalen, umweltzerstörenden und anderen holzköpfigen Gedanken entgegenzuwirken. Und sie möchte zeigen, dass selbstverwaltete Strukturen auch langfristig lebensfähig sein können, dass selbstbestimmtes professionelles Arbeiten möglich ist und Kapital auch in Kapitalgesellschaften neutralisiert werden kann (kein Chef, kein Inhaber).
Und so stellt sich bei allem immer die Frage: „In welcher Welt wollen wir leben?“
MM/Foto: pw
Was ich nicht weiß, weiß „meine“ Geiss … ! So heisst ein Kinderlied. Und auch Kinder finden in unserer „Schwarzen Geiss“ gute, spannende, lustige … Bücher.
Bücher analog sind eine völlig andere Art: sie lassen sich beim Umblättern streicheln, jedes Buch duftet anders, sie sehen oft wunderschön aus, sind originell in ihrer Gestaltung… und die Buchstaben beginnen manchmal zu tanzen, wenn sie richtig gelesen und verstanden werden!
e-books pah, wir verbringen schon zuviel Zeit mit diesen Maschinen!