Die Griechenland-Krise auf dem Bahnhofsplatz
Die Euro-Krise ist viel zu gefährlich, als dass man sie den Politikern überlassen darf. Dazu gibt es am Donnerstag, 13.9., zwei Veranstaltungen in Konstanz zur Griechenland-Krise: Eine „polemische Erwiderung“ vor der Deutschen Bank auf dem Bahnhofsplatz und ein Referat mit Diskussion im Treffpunkt Petershausen
Auf Einladung von esPRESSo wird der Politologe Theo Votsos aus Köln sowie der Philosoph und Kunsthistoriker Dr. Kostas Maras aus Würzburg zum Thema „Griechenlandkrise – eine kritische Bestandsaufnahme“ referieren und diskutieren. In den letzten Wochen hat sich der Tonfall deutscher Politiker und Medien bis zu offenen Beleidigungen gegen griechische Bürgerinnen und Bürger verschärft. Grund genug, um am 13. September 2012, 19:30 Uhr im Konstanzer Treffpunkt Petershausen (Georg-Elser-Platz) eine griechische (bzw. internationalistische) Perspektive auf die Krise aufzuzeigen.
Bereits um 18 Uhr werden die beiden Referenten auf der Palette05, Kunst und Literatur auf einer Europalette, an der Konstanzer Bahnhofstraße/Ecke Bahnhofplatz gegenüber der Deutschen Bank Filiale eine polemische Erwiderung aufführen.
Spätestens seit dem Frühjahr 2010 ist die Griechenlandkrise in aller Munde. Eine Schar von Politik- und Wirtschaftswissenschaftlern, Politikern, Journalisten, Bankiers und Analysten aller Art beugen sich über den „griechischen Patienten“ und brüten darüber nach, ob die Genesung möglich oder der ökonomische Tod unausweichlich ist. Statt eines Beitrags zur Heilkunde soll der Blick auf bestimmte Facetten der Krise als Klassenkampf von oben – sowohl national als auch international – gerichtet werden.
Besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage, wie die Krise dazu genutzt wird, eine neoliberale Kahlschlagpolitik von Europas und insbesondere Deutschlands Gnaden durchzusetzen, den sozialstaatlichen Konsens aufzukündigen und eine Massenenteignung aller Volksschichten durchzuführen. Dabei werden die griechischen Referenten einige Aspekte der ideologischen Konsensbildung thematisieren, die erklären können, weshalb es trotz der massiven Gegenwehr der werktätigen Massen gegen die Austeritätspolitik bislang nicht zu einem Diskurs gekommen ist, der Alternativen zu einem radikalen Bruch aufzeigt.
Autor: PM/hpk