Die Provinz lebt (3): Stolpersteine für Konstanz

In der Region bewegt sich mehr, als viele ahnen. Das zeigte eine Infomesse des lokalen Widerstands Mitte Januar im Konstanzer Bürgersaal. In unserer Reihe „Die Provinz lebt“ stellen sich basisnahe Bündnisse, Organisationen und Gruppierungen vor, die sich für eine bessere, solidarischere, zukunftsfähige Gesellschaft einsetzen. Hier der Beitrag der Konstanzer Initiative „Stolpersteine“.

Name: Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz

Unser Anliegen: Die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ arbeitet seit 2005 an der Aufarbeitung von Biografien von Verfolgten des Nationalsozialismus – Juden und Jüdinnen, politisch und religiös Verfolgte, Euthanasieopfer, Deserteure, Sinti/Roma und Homosexuelle erhalten so auch in Konstanz ihre Identität und ihre Würde zurück.

Wie wir arbeiten: Die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ organisiert einmal jährlich die Verlegung von neuen Stolpersteinen in Konstanz. Hierzu laden wir auch Angehörige ein und heißen sie in Konstanz herzlich willkommen. Zur Verlegung gibt es immer auch ein umfangreiches Rahmenprogramm.

Wir organisieren jährliche Gedenkveranstaltungen anlässlich
• des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar,
• der Deportation der badischen und Saarpfälzer Juden und Jüdinnen in das Lager Gurs (Südfrankreich) am 22. Oktober,
• der Novemberpogrome am 9. November. Sowie Mahnwache und Putzaktion an den Stolpersteinen ebenfalls am 9. November von 18.00 bis 18.30 Uhr.

Des Weiteren organisieren wir im gesamten Jahr zahlreiche Vortragsveranstaltungen, Kurzprojekte und Zeitzeugenbesuche an Schulen sowie Stadtrundgänge zum Thema Stolpersteine und NS-Zeit in Konstanz.

Uns gibt es seit: 2005

Wir sind derzeit: eine offene Gruppe; es arbeiten rund 15 Menschen aktiv mit.

Wir finanzieren uns durch: einen städtischen Zuschuss und Spenden.

Das waren bisher unsere größten Erfolge: Die Konzeptionierung und Gestaltung einer Wanderausstellung zum Thema Stolpersteine und Gedenkformen für argentinische Schulen in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft, Buenos Aires: http://undestino.net

Wir würden uns über MitstreiterInnen freuen, und zwar: Jede*r, der/die gerne mitmachen möchte, ist herzlich willkommen.

Uns kann man hier erreichen: Katrin Brüggemann, Telefon 07531-9914490, E-Mail: brueggemann@didactmedia.eu. Wir treffen uns ca. alle sechs Wochen in der Volkshochschule. Alle Termine unter www.stolpersteine-konstanz.de/termine

Was es sonst zu sagen gibt: Wir freuen uns, dass das Projekt so großen Anklang findet und wir auch seitens der Stadt Konstanz sehr große Unterstützung erfahren.

Für Oktober 2020 sind wir in Vorbereitung der Installation eines durch Schüler*innen aller Schulformen entwickelten Mahnmals zum Gedenken an die Oktoberdeportation 1940. Das Mahnmal wird am Bahnhof Petershausen stehen und ist Teil des Projekts http://www.mahnmal-neckarzimmern.de/, dort steht bereits ein Stein aus Konstanz.

Wir sind auch online präsent:
Website: www.stolpersteine-konstanz.de
Facebook: https://www.facebook.com/stolpersteine.konstanz


Die Serie erscheint jeweils montags und donnerstags. Am kommenden Donnerstag stellt sich der Konstanzer Arbeitskreis Müll vor.

Mehr zur Serie:
11.03.19 | Solidarity City
14.03.19 | So wollen wir leben