Die zwei Auftritte des Konstantin Wecker

Höhepunkt und Abschluss des Konstanzer Zeltfestivals ist am Sonntag das Konzert von Konstantin Wecker und seiner Band „Revolution“. Was aber viele nicht wissen: Schon am Sonntag Nachmittag ist Wecker in Konstanz zu hören – auf einer Veranstaltung der Bodensee-Friedensinitiativen. Doch um diesen Auftritt gab es bis zum Schluss noch Gerangel wegen der Sicherheitsbedenken von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt.

Eigentlich sollte das Wecker-Konzert auf der Konstanzer Marktstätte stattfinden. Noch am gestrigen Dienstag aber gab es rege Diskussionen um den Standort. Denn am kommenden Sonntag brummt es überall in der Stadt: Die Laube ist des Flohmarktes wegen fast vollständig gesperrt, Münster- und Augustinerplatz sind von anderen Veranstaltern belegt, die Rosgartenstraße ist der Sanierung wegen nur bedingt passierbar. Und wenn sich dann noch Hunderte auf der Marktstätte zur Friedensveranstaltung treffen – nein, das Risiko war den Sicherheitskräften zu groß. Man einigte sich schließlich auf den Vorplatz zu Klein Venedig – unmittelbar neben den Zelten des Festivals, vor dem Sea-Life als neuen Standort.

Aktionstag mit Doppeldeckerbus und Konstantin Wecker

Der kommende Sonntag, 5. Juni, wird ein Aktionstag mit Doppeldeckerbus-Fahrt zu den Rüstungsbetrieben am See und einem Abschlusskonzert mit Konstantin Wecker in Konstanz, organisiert vom Verein „Keine Waffen vom Bodensee e.V.“ mit Sitz in Lindau. Motto: „Eine kriegerische Idylle – Rüstungsbetriebe um den Bodensee“. Hauptdarsteller sind: Ein uralter englischer Doppeldeckerbus und Konstantin Wecker.

Die Fahrt beginnt um 8:00 Uhr am Bahnhofsplatz in Lindau-Insel. Sie führt entlang der Rüstungsbetriebe an der B31 über Friedrichshafen und Überlingen nach Konstanz. 30-minütige Stopps mit Rede- und Musikeinlagen sind vorgesehen um 9:00 Uhr auf dem Buchhornplatz in Friedrichshafen und um 10:15 Uhr auf dem Landungsplatz in Überlingen. Um 11:30 Uhr geht’s mit der Fähre ab Meersburg über den See nach Konstanz.

Die Hochglanz-Touristikseite Bodensee hat einen finsteren Hinterhof. Es ist eine „trügerisch-kriegerische Idylle“. In etwa 20 bis 25 Betrieben entwickeln und produzieren circa 7000 Menschen allein Rüstungsgüter und Waffen für die Armeen der halben Welt. Der Verein „Keine Waffen vom Bodensee“ wurde 2010 von Rainer Schmid und Lothar Höfler gegründet: Das Ziel ist, den „Opfern eine Stimme – Den Tätern Name und Gesicht“ zu geben.

Dort beginnt ab 14 Uhr das Programm auf Klein Venedig mit Wortbeiträgen und mehreren Musikgruppen. Gegen 16 Uhr wird als Stargast Konstantin Wecker auftreten. Es ist sein Benefizbeitrag für die wertvolle Arbeit des Vereins. Alle sind eingeladen, die Friedensfreunde im Original-Doppeldecker ein Stück auf dem Weg zu begleiten oder bei den Stopps in Friedrichshafen, Überlingen und Konstanz vorbeizuschauen.

hpk