Eilmeldung: Filmvorführungen im Scala gestrichen
(hr) Wie uns soeben mitgeteilt wurde, hat Scala-Betreiber Detlef Rabe die letzten drei Filme, die heute Abend laufen sollten, „aus Sicherheitsgründen“ abgesagt. Er hat wohl gewaltigen Bammel vor der Aktion der Initiative „Rettet das Scala“, die dazu aufgerufen hat, die Vorführungen in Trauerkleidung zu besuchen und an einem anschließenden Trauerzug teilzunehmen. Glaubt Rabe wirklich, mit seiner Panikattacke könne er das ganze Vorhaben verhindern? Wohl kaum, denn es bleibt dabei: Treffen spätestens um 20 Uhr wie gehabt vor dem Scala, der Trauermarsch findet dann eben früher statt. Soweit der aktuelle Stand um 10.30 Uhr. seemoz wird umgehend berichten, wenn es neue Informationen gibt. Der stündliche Click auf diese Seite ist sicher hilfreich. Neuer Zeitplan: 16 Uhr vor dem Konzil, dann Trauermarsch mit Sarg über den Weihnachtsmarkt. Um 20 Uhr Treff vor dem Scala und Trauerzug zum Münster. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten.
Der Aufruf, auf den sich der Kinobetreiber bezieht, wurde über Facebook-Gruppen etc. verbreitet. Hier der Wortlaut:
„Mittwoch, den 30.11. ab 20.Uhr besuchen wir alle die drei letzten Vorstellungen im Scala.
Würdig soll es werden. Wir kommen in Trauerkleidung. Blumen Kränze, Särge, Kerzen, Fackeln, Glühwein, Schaufeln, Pickel, Tempos & Kondolenzbedarf nicht vergessen.
Würdig Abschied nehmen. Leise. Friedlich. Traurig.
Hier die Einladung von Herrn Rabe.“
Mit seiner Plakatkampagne hat Herr Rabe es geschafft, sein eigenes Publikum, welches ihm seit Jahren und Jahrzehnten treu die Kinosessel gefüllt hatte, zu verleumden. Er hat es geschafft, oberflächliche, sensationsgierige Menschen aufzuhetzen und in Leserbriefen gegen die Bürgerinitiative zu schreiben.
In der BI war niemals die Rede von Fackeln, Schaufeln und Pickeln. Nicht mal über nasse Taschentücher, die allerdings angebracht gewesen wären, insbesonders vor den verschlossenen Kinosälen.
Schande über Rabe, Schande über Konstanz!
Eigentlich müsste Rabe denjenigen nennen, der ihm solche Lügen aufgetischt hat. Es kann kein Maulwurf gewesen sein, oder er müsste alles frei erfunden haben. So kann es nur Rabe selbst gewesen sein, der bei der BI selbst im Verteiler ist und somit über den Trauerzug mitinformiert worden war.
Ein Blick ins Jahr 2020: Herr Rabe steht angelehnt am Kaiserbrunnen. Keine Menschenseele in der Marktstätte außer ein paar Konstanzern, die vom einen zum anderen DM-Markt hin- und herrennen. Die anderen Läden haben zugemacht – nicht mehr rentabel. Der Franken ist gefallen, keine Schweizer Kundschaft mehr. Jetzt braucht Rabe dringend einen Kaffee. Es gibt kein Cafe mehr auf der Marktstätte. Er muss sich einen Kaffee über amazon kommen lassen oder über Ebay…
Theater ums Theater hin oder her, jetzt den letzten Abend beleidigt abzusagen, ist einfach schäbig. Darauf haben sich auch „ganz normale“ Scala-Gänger gefreut, die nicht zu den Protestlern gehören. Das vorgeschobene Argument, man fürchte um die Sicherheit von Laden und Personal, ist absolut lächerlich. Woher kommt das überhaupt, Fackeln, Pickel, etc.? Lachhaft.
Natürlich ist es jammerschade.
Und öder ist Konstanz ohne Scala allemal.
Aber das, was Detlef Rabe auf dem Aushang zur vorzeitigen Schliessung schreibt, trifft eben leider zu:
Wenn die Leute lieber Weihnachtsmarkt wollen als gutes Kino…
Rabe hat den Karren über sehr lange Jahre gezogen.
Zu evtl. Subventionen habe ich nichts finden können. Preise für sein gutes Programm gab es zwar reichlich, aber so richtig dicke dotiert sind auch die nicht. Mancher von denen, die wortmächtig die Fortführung des Scala gefordert haben, ist da mit seiner Einrichtung besser dran.
Anstatt Rabe jetzt noch zu dissen, weil er sich dem Spektakel zum traurigen Schluss verweigert, sollte man vielleicht mal schlicht „Danke“ sagen für lange Jahre guten Kinos.
Nach der Verbannung des Doku-Filmteams aus den Scala Räumen nun auch die Trauergäste vor die Tür zu setzen, ist sicher kein kluger Schritt der Kinobetreiber. In dem Fall bleibt nur die Straße als Ort der Kundgebung und vielleicht zu jedem Jahrestag der Schließung der künftige Drogeriemarkt oder das Cinestar. Schade, dass hier nicht mehr Kooperation möglich war bislang.
Die heutige Vorstellungs-Absage ist eine absolut richtige Entscheidung von Herrn Rabe. Es ist ihm zu danken, dass er so lange ein wirklich interessantes Kinoprogramm aufgelegte. Er hat sein Interess an eher aussergewöhnlichen Filmen nicht verloren wenn er berichtet, im Lago einen Saal für „aussergewöhnliche Cineasten“ einzurichten. Das Ganze mutierte zusehend zu einem unwürdigen Politukum: „Isch äbe konschtanzerisch“!
das Ganze ist ja allmählich nur noch peinlich. Vor allem im Blick auf die tatsächlichen Fakten, die ja hier niemand zur Kenntnis nehmen will. Was kann denn der Kino-Betreiber dafür, dass das Gebäude an einen Investor verkauft wurde, der lieber, der höheren Miete wegen, an eine Drogeriemarkt-Kette vermietet? Und wo waren all die angeblichen Scala-Liebhaber, die sich jetzt wichtig machen, als es darum ging, dem Kino eine einträgliche Auslastung zu verschaffen. Wie wär es damit gewesen, statt auf der Marktstätte rum zu grölen, tatsächlich ins Kino zu gehen? Jedenfalls hat Detlef Rabe in jeder Hinsicht Recht, und jetzt Schluss mit dem albernen Theater ums Filmtheater.
Tja, das kommt davon, wenn nicht mehr sachlich diskutiert wird und das Ganze ins Lächerliche gezogen wird. Das Gedönse der Initiavive sorgt dafür , dass sie nicht mehr für voll genommen werden kann und die Überreaktion des Herrn Rabe verärgert seine wirklichen Gäste, die ihm bisher die Stange gehalten haben. So findet die Schließung und die Aktion der vermeintlichen Scalaunterstützer ein unrühmliches und sehr peinliches Ende.(Hoffentlich)
Ach so, meinen Bauchtanz muss ich leider absagen, da mir meine Bauchtanzhose beim Waschen eingegangen ist. Aber SeeMoz wird sicher was einfallen, mir eine andere Aufgabe zu erteilen.
Liebe Frau Riniker,
vielleicht geht es aber hier gar nicht mehr um Ihr „Mitpublikum“.
Wenn ich die Zeilen oben lese, muß ich langsam am Verstand der Initiative zweifeln.
Ich persönlich fühle mich durch deren komisches Treiben um einen schönen letzten Scala-Abend gebracht. Es ist sehr traurig das so eine Ära so ein unwürdiges Ende findet, weil ein paar „Gestörte“ das unvermeidliche nicht akzeptieren können oder wollen. Noch trauriger finde ich, dass der Betrieb nicht mehr für die Sicherheit der Mitarbeiter garantieren kann. Sie können nicht wissen, was dort für Informationen aufgeschlagen sind, dass solche Schritte notwendig werden.
Vielen Dank dafür an die „tolle“ Initiative. Ich geh dann mal meine Karten für heute Abend stornieren.
Ist diese Eilmeldung ein verrutschter, schlechter April-Scherz?
Mein Mit-Publikum ist mir über die Jahre gar nie als prügelnder Mob aufgefallen. Die geneigte Leserin fühlt sich gerade im absolut falschen Film.