Eilmeldung: Karstadt Singen wird nicht geschlossen

Der Standort Singen von Galeria Karstadt Kaufhof bleibt erhalten. Das meldet soeben der Bezirk Südbaden/Schwarzwald der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in einer Pressemitteilung.  Mit großer Freude und Erleichterung reagiert die Gewerkschaft auf die damit verbundene Sicherung der Arbeitsplätze von mehr als 120 Beschäftigten.

Diesem Entscheid vorausgegangen waren Proteste gegen die von den Eigentümern geplante Schließung, an der nicht nur Gewerkschaft und Betriebsrat beteiligt waren. Große Unterstützung erfuhren die von Jobverlust Bedrohten auch aus der Bevölkerung und der lokalen Politik. Das dürfte den Standortbefürworten bei den Verhandlungen, die im Hintergrund zwischen ver.di, den Betriebs- und Gesamtbetriebsräten sowie den Eigentümern und den Vermietern weiterliefen, nicht unwesentlich den Rücken gestärkt haben. Nach „intensiven Gesprächen“, so ver.di, sei nun die Entscheidung für den Standort Singen gefallen.

Ausdrücklich lobt und betont die Gewerkschaft „den hervorragenden Zusammenhalt und die gemeinsame Vorgehensweise verschiedenster Akteure beim Kampf um den Erhalt der betroffenen Arbeitsplätze. Der Dank geht an den Oberbürgermeister Herrn Häusler für seinen Einsatz, an die Geschäftsführung des Warenhauses sowie an den Betriebsrat stellvertretend für die gesamte Belegschaft! Auch die Kundschaft und die Singener Bürger hatten sich in den vergangenen schwierigen Zeiten u.a. durch Unterschriften und Einkaufsverhalten sehr solidarisch gezeigt. Ohne diese Vernetzung sei der jetzige Erfolg nicht vorstellbar gewesen.“

Ver.di kündigt zudem schon einmal an, die jetzt anstehende „strategische Neuausrichtung“ begleiten zu wollen, zusammen mit den BetriebsrätInnen und der Belegschaft. Dazu seien in den vergangenen Tagen neue Tarifverträge vereinbart worden, „welche die verbesserten Mitbestimmungsmöglichkeiten der Beschäftigten bei den anstehenden Umstrukturierungen regeln.“ In der Tat sollten Belegschaft und Beschäftigtenvertretung wachsam bleiben, denn dass die Eigentümer die neue Lage nutzen könnten, um Zumutungen etwa bei Arbeitszeiten und Löhnen durchzudrücken, ist alles andere als abwegig.

MM/jüg

Bild: Karstadt-Betriebsratsvorsitzende Karin Greuther und ver.di-Sekretär Markus Klemt bei einer Protestkundgebung Ende Juni (Foto: D. Heise)