Ein Jahr Fridays for Future Konstanz
Am Samstag, dem 1.Februar um 14:30 Uhr an der Bushaltestelle Klinikum Konstanz beginnt die erste FfF-Demonstration in 2020. Vor einem Jahr ist Fridays for Future zum ersten Mal in Konstanz auf die Straße gegangen um für die Einhaltung der überlebenswichtigen 1,5 Grad Grenze einzustehen. Hier der aktuelle Pressetext für die morgige Jubiläumsdemo.
Als erste deutsche Stadt rief der Gemeinderat in Konstanz den Klimanotstand aus und machte Klimaschutz damit zur Aufgabe höchster Priorität. Als Teil einer globalen Bewegung schaffte es Fridays for Future, Klimaschutz weltweit weit oben auf der Agenda festzusetzen und die existenzbedrohende Gefahr durch die Klimakrise in den Köpfen vieler Menschen fest zu verankern. Viele wichtige Schritte in die richtige Richtung sind seitdem passiert.
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So hat beispielsweise die europäische Investmentbank beschlossen, bis Ende 2021 aus fossilen Energien auszusteigen oder die Stadt Konstanz wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dennoch ist bis heute keine Stadt und kein Land weltweit auf 1,5 Grad Kurs. Im Angesicht der drohenden Katastrophe verzagen die meisten Führungskräfte und widmen sich ihrem Weiter so wie bisher. So auch die Stadt Konstanz.
Vergangene Woche sprach sich die Stadt gegen das Ziel klimapositiv 2030 aus, mit der Begründung, es sei nicht möglich. Eine Bankrotterklärung und ein Todesurteil für Millionen von Menschen weltweit. Fridays for Future Konstanz ist bewusst, dass das Ziel klimapositiv 2030 ambitioniert ist und ohne Anpassung der Bundes- und Landesrahmenbedingungen nicht möglich ist. Dennoch ist es absolut nötig, dieses Ziel anzuvisieren und alles Menschenmögliche zu tun, um dieses Ziel einzuhalten. Gleichzeitig steht die Stadt durch ihre Vorreiterrolle durch die Ausrufung des Klimanotstandes hier in der Verantwortung sich gemeinsam mit anderen Städten für angemessene Rahmenbedingungen einzusetzen, damit dieses Ziel erreicht werden kann.
Eine Abkehr vom notwendigen Ziel klimapositiv 2030 können und werden wir nicht akzeptieren. Deshalb ist es jetzt umso nötiger, dass wir möglichst zahlreich gemeinsam auf die Straße gehen und weiter streiken bis die Politik endlich angemessen handelt. Nach einem Jahr Fridays for Future Konstanz streiken wir im neuen Jahr weiter, bis wir endlich eine Zukunft haben.
Wann und wo?
Die Demo, diesmal am Samstag, 1. Februar, startet um 14.30 Uhr am Krankenhauspark an der Bushaltestelle. Von dort geht es weiter über die Mainaustraße zum Sternenplatz. Dort soll es eine etwa 15-minütige Sitzblockade geben. Die Stadtwerke Konstanz rechnen mit „Beeinträchtigungen im Busverkehr“. Die Busse können während dieses Zeitraums weder in die Altstadt noch aus ihr heraus fahren, auch das Abbiegen in die Spanierstraße wird dann kaum möglich sein. Vom Sternenplatz zieht die Demo dann weiter: Alte Rheinbrücke, Rheinsteig, Untere Laube, Paradiesstraße, Obermarkt, Hussenstraße, Schnetztor, Bodanstraße, Rosgartenstraße und von dort zur Marktstätte, wo die Abschlusskundgebung geplant ist.
MM/hr
@Peter Groß
Ich stimme Ihnen vollumfänglich zu. Persönlich würde ich mehr Geld für den Bus ausgeben, wenn diese günstiger wären, denn aktuell nutze ich keine Busse in Konstanz, da ich den Wucher nicht unterstütze und ebenso auch nachts nicht nach Hause laufen möchte. Somit nehme ich ausschließlich das Fahrrad – auch bei schlechtem Wetter.
Die Jugend übersieht den militärischen Grund meiner Erfahrung nach nicht, es gibt aber leider viel zuviele Baustellen.
Ich kann zeitlich und energietechnisch leider ebenso nicht alles direkt unterstützen, was ich wichtig finde. Da muss auch ich Prioritäten setzen.
Lieber Daniel Schneider.
Politische Teilhabe scheitert „auf dem Land“ zum einen an den Fahrpreisen. Im günstigsten Fall 24 Euro für das Baden-Württemberg-Ticket, nur um etwa nach Konstanz und zurück zu kommen. Dann an den Fahrverbindungen „unter der Woche“, wenn keine Spät- oder Nachtverbindungen bestehen. Sonstige Fahrtbewegungen kommen auf knapp 10 bis 14 Euro, auf dieser Seeseite. Dazu kommen in der Regel die Kosten für Gaststättenbesuche und, dass ich meist, spätesteten bis 22.00 Uhr abbrechen muss, um irgendwie den „letzten“ Bus oder Zug zu erreichen. Eine Nacht auf dem Bahnhof in Radolfzell oder Fähre Meersburg ist nicht besonders attrakiv.
Erreichbare Initiativen unterstütze ich schon, so etwa das Forum Langenargen und andere. Das meiste geht über Mailverkehr oder Internet. Das Interesse „Gegen den Krieg“, sollte meine ich von den heutigen Schülern und Studenten nicht übersehen werden, denn sie sind es, die in Kürze als Zivildienstleistende oder Militärdienstleistende zum Einsatz kommen. Sogar 66% der Grünen sind für eine 1-jährige Dienstpflicht, ohne Rücksicht auf Spätfolgen, etwa einem verspäteten Ausbildungs- oder Studienbeginn.
Was ich machen kann, mache ich und in diesem Fall war es Aufmerksamkeit schaffen gegen die Ausweitung von Kriegseinsätzen und der damit zusammenhängenden Natur- und Landschaftszerstörung, die überwiegend in Wäldern und auf Landwirtschaftsflächen stattfindet, wo dann auch immense Mengen an Munitionsrückständen, einschließlich Uran, Diesel- oder Ölrückstände zurückbleiben. Ich nehme mal an, der Mehraufwand für eine Meinungsäußerung gegen Krieg hält sich in Grenzen, hat aber für Menschen, Umwelt- und Tierwelt eine große Bedeutung.
Kurz noch zu Bussen und Motor abstellen, da hoffe ich, dass die Busfahrer das machen und nicht den Motor, wie oft an Haltestellen Minuten lang laufen lassen.
@Bernecker, Angelika
Ihre Kritik in Ehren, aber zum einen wäre eine so tolle Tanzfeier am Döbelekreisel nicht möglich gewesen und zum anderen wird bei jeder Straßenblockade auch der ÖPNV behindert – so auch bei einer Blockade am Döbele.
Dies ist ein Übel, aber im Vergleich dazu um was es im Großen geht, ein verschwindend geringes.
Zudem ist es so, dass hier zum Großteil Menschen auf der Straße sind, die etwas ausbaden müssen, was sie selbst nicht verbockt haben. Es ist nicht schön, dass Busse blockiert werden, aber es ist verdammt falsch, dass hier Menschen, zu Recht, um ihre Zukunft Angst haben müssen.
Und je mehr Menschen sich einer Klimabewegung anschließen oder in anderer Weise massiven Druck auf Politik und Wirtschaft ausüben, desto schneller können auch die Busse wieder ungehindert fahren, denn das Schönste für jede Bewegung ist es doch, wenn Demos, Blockaden, Ansprachen, Organisation und alles was dazugehört nicht mehr notwendig sind, da die Ziele mithilfe aller Mitstreiter erreicht wurden.
@Peter Groß
Zum einen: Fahrzeuge im Stillstand haben die Möglichkeit den Motor abzustellen. Die FFF zwingt die Busse nicht dazu den Motor im Stand laufen zu lassen.
Und zum anderen:
Es gibt bereits mehrere Friedensinitiativen, welche händeringend Unterstützer und Mitstreiter suchen. Friedensinitiative Bodensee und Keine Waffen vom Bodensee, um nur zwei zu nennen. Machen Sie mit!
Herzlichst
Daniel
Wie wäre es mit der Aufforderung Peace for Future. Ich meine, in den weltweiten Kriegszonen und Flüchtlingslagern tendiert der private Energieverbrauch gegen Null. Da lässt sich nichts mehr einsparen.
Krieg wird um fossile Energien geführt. In Libyen etwa wegen der Ölvorkommen. Während in Konstanz Busse ausgebremst werden und die Umwelt schädigend, im Stillstand, herumdieseln, findet das größte NATO-Manöver mit amerikanischer Beteiligung statt. Defender 2020. Rund 26.000 US-Soldaten mit schwerem Kriegsgerät ziehen durch Deutschland, werden verstärkt durch 11.000 Soldatinnen und Soldaten aus 16 NATO-Staaten um bis an die Grenze Russlands vorzudringen.
Während in Australien „Verbrannte Vögel vom Himmel fallen“ (taz) werden für Milliarden Euro und Dollar Erstschlagwaffen produziert, die u.a. in Büchel (Atomwaffen) stationiert sind. Bereits heute sind die Militärausgaben der NATO-Staaten mit mehr als 1.000 Milliarden US-Dollar um das 16,5 fache höher als die Russlands.
Ich weiß, dass es da Milliardäre gibt, die meinen, die Kriege auf einem Kreuzfahrtschiff mit russischem Kaviar, Champagner und ausreichend Drogen aussitzen zu können, während der Bundestagspräsident Schäuble (assistiert von Annegret Kramp-Karrenbauer) in meiner Phantasie, Deutschlandfähnchen schwenkend an der Bug spitze, 75 Jahre nach Kriegsende, im Matrosenoutfit, das alte kaiserliche Tschingderassabum intonierend, mehr Rüstung und Auslandseinsätze fordert.
„Die Bundesregierung sollte die Rekrutierung minderjähriger Mädchen und Jungen stoppen – wie es über 150 Länder weltweit schon getan haben. Denn eine Armee ist kein Platz für Kinder- und Jugendliche“, wie Ralf Willinger von terre des hommes betont. Eine Forderung die von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützt wird.
Ich finde und hoffe, eine große Zahl von Eltern und Großeltern werden euch darin unterstützen, dass ihr nicht an irgend welchen weit entfernten Landesgrenzen Kriegs- oder Zivildienst leisten müsst, während bei Bränden und Umweltkatastrophen Millionen Menschen und Milliarden Tiere umkommen. Give Peace A Chance (John Lennon).
So macht man sich keine Freunde! Ich sehe keinen Sinn in einer Sitzblockade am Sternenplatz. Durch eine Behinderung des ÖPNV werden jene bestraft, die umweltfreundlich mit den Städtischen Bussen fahren und jene, die durch das tägliche Verkehrschaos ohnehin gestraft und gestresst sind: Die Busfahrer! Dass durch diese „Demo“ der gesamte Busfahrplan für Stunden durcheinandergerät mag die jungen FfF-Anhänger nicht „jucken, wohl aber Viele, die auf die Busse angewiesen sind. Warum ein Sitzstreik oder eine „Besetzung“ nicht dort, wo es wirksam ist: Am, um, auf dem Döbele-Kreisel, dort wo täglich tausende von Fahrzeugen von 3 Zollübergängen sowie der Europa-Brücke in unseren kleinen Stadtkern einfahren! Die einzigen Busse, die dadurch Probleme bekommen würden, wären die Flixbusse!
Um ein grosses Ziel zu erreichen, müssen hier vor Ort zuerst einmal die“kleinen“ Probleme gelöst oder zumindest öffentlich diskutiert werden. Liebe Aktivisten, nach Gesprächen mit einigen von euch weiss ich, dass ihr dem Konstanzer OB nicht abnehmt, was er von sich gibt. Nehmt die fatalen Zukunftsplanungen der SV Konstanz unter die Lupe, denn diese sind alles andere als klima-umwelt-menschenfreundlich.
Kleines Beispiel: Bisher haben es die Verantwortlichen unter KLIMAPIONIER Uli B. nicht einmal geschafft, Messstationen dort aufzustellen, wo sie lt. Urteil des Europäischen Gerichtshofs hingehören: namlich dorthin, wo die Belastung am höchsten ist.
Und das ist sicher nicht in der Wallgutstraße. Dort steht sie – immer noch!