Ein neuer Rheinsteig soll her

Eine Fahrbahn weniger – dafür aber breitere Wege für Radler und Passanten – keine Ketten mehr zwischen Straße und Radweg – auch dadurch wird der Übergang über die Fahr­bahn und der Zugang zur Niederburg erleichtert – neue Bäume, neue Laternen und Sitzbänke: Mit dem Umbau und der gleich­zeitigen Sanierung des Rheinsteigs startet die erste Baumaßnahme zur Umgestaltung des Konstanzer Altstadtrings, das „C-Konzept“ nimmt Gestalt an.

2,7 Millionen Euro wird dieser erste Bauabschnitt kosten, Baubeginn soll im Oktober 2016 sein. Das zumindest schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat vor, dessen TUA (Technischer und Umweltausschuss) in seiner heutigen Sitzung den Startschuss zu diesem Mammutprojekt geben soll, das den Durchgangsverkehr in der Konstanzer Innenstadt eindämmen könnte. Hauptbestandteil und Endpunkt des C-Konzepts wird die Umgestaltung des Bahnhofplatzes mit einer zukünftigen Durchfahrt nur noch für Busse, Taxis, Anwohner, Anlieferverkehr und Radfahrer werden.

Für den Neubau des Rheinsteigs wird zunächst eine Bauzeit von einem Jahr veranschlagt – die Beeinträchtigung des fließenden Verkehrs dürfte beträchtlich werden, zumal die Stadtwerke den Umbau zur Erneuerung der Gas-, Wasser- und Stromleitungen nutzen wollen.

Was im einzelnen verändert wird

Im Behördendeutsch der Vorlage des Tiefbauamtes liest sich das so: „Die Umplanung sieht vor, eine Fahrspur in Richtung Osten entfallen zu lassen, und die Seitenbereiche umzugestalten und aufzuwerten. Entlang des Rheinufers werden der Fuß- und Radweg deutlich verbreitert. Die bestehenden Bäume werden ersetzt und zusätzliche gepflanzt. Der Gehweg auf der Südseite wird ebenfalls verbreitert. Zukünftig wird eine Querung des Rheinsteigs möglich sein, da die heute vorhandene Abkettung zwischen Straße und Radweg entfällt. Gegenüber der Einmündung Rheingasse ist deshalb eine Bordsteinabsenkung vorgesehen, um auch hier eine bessere Zugangsmöglichkeit zur Niederburg zu schaffen“.

Auch optisch wird der Rheinsteig aufgehübscht. Zwar müssen die schönen, alten Bäume weichen (ihr Wurzelwerk zerstört schon heute an vielen Stellen den Belag der Radwege), sollen aber zügig ersetzt und mit Sitzbänken aufgewertet werden, so das Versprechen der Stadtplaner. Zudem kommen neue Laternen her, die dann auch Pulverturm und Rheintorturm anstrahlen sollen. Und die hässliche Leitplanke wird verschwinden.

Der Knotenpunkt Webersteig/Rheinsteig/Untere Laube dürfte entschärft werden, um die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern gegenüber den Autos, die aus dem Webersteig kommen, zu verbessern. Insgesamt wird dadurch der Langsamverkehr gestärkt.

Ein erster Schritt zur Entschleunigung des Innenstadtverkehrs also. Und ein weiterer Schritt zur Bevorzugung des Radverkehrs. Dass nebenbei der Zugang zur Altstadt von der Rheinbrücke her attraktiver wird, sollte als Nebenprodukt dieser Sanierung nicht übersehen werden. Um da aber nicht auf halber Strecke stehen zu bleiben, braucht es eine Entzerrung des Verkehrs auf der alten Rheinbrücke. Doch auch das ist Teil des C-Konzepts. Auf die Realisierung darf man gespannt sein.

hpk

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