Endlich Hilfe fürs K9

Und sie bewegt sich doch, die Spitalstiftung und ihre Chefin, „Sparfuchs“ Ingeborg Rath: Die beliebte Konstanzer Kleinkunstbühne K9 erhält endlich eine Fluchttreppe und damit die Chance, regelmäßig 30 Tickets pro Vorstellung mehr zu verkaufen, was etliche Tausender zusätzlich in die Vereinskasse spülen dürfte – Geld für freie Kultur in Konstanz, das dringend benötigt wird. Der neue Kulturbürgermeister Andreas Osner hat damit sein erstes Zeichen gesetzt

Denn fraglich war die Fluchttreppe nie, seitdem die Feuerwehr bereits 2011 bemängelt hatte, dass die bisherige Fluchtleiter für die Evakuierung einer größeren Personenzahl in angemessener Zeit nicht ausreichend sei – deshalb durften rund 30 Plätze auf der Empore nicht besetzt werden. Fraglich war höchstens die Finanzierung: Kleinlich weigerte sich die Stiftungschefin als Vermieterin des denkmalgeschützten Hauses in der Hieronymusgasse bislang, die Neubaukosten alleine zu tragen; vielmehr sollten die Kosten nach Raths Meinung über eine Erhöhung der Miete refinanziert werden. Das aber hätte dem chronisch klammen K9 finanziell das Genick brechen können.

Wobei es sich, verglichen mit anderen städtischen Ausgaben, um Kleckerbeträge handelt: Zwei Varianten stehen jetzt zur Auswahl und kosten 15 000 bzw. 25 000 Euro. Ob nun eine Spindel- oder eine aufwändigere Wendeltreppe gebaut wird, soll der Gemeindeart in seiner heutigen Sitzung entscheiden.

Da hat der neue Bürgermeister Osner, der auch für die Kultur in Konstanz zuständig ist, wohl ein Machtwort gesprochen und die Spitalstiftung samt Chefin zum Einlenken genötigt. Sein Vorgänger Boldt hatte die Forderungen aus dem Gemeinderat – nach der LLK hatten auch die SPD-Fraktion und die Freie Grüne Liste am 12.09.2013 gemeinsam einen Antrag gestellt – nämlich stets versanden lassen. Osner hingegen schafft Tatsachen: So wurde im September eine Baugenehmigung erteilt, auch die Mittel sind im Wirtschaftsplan der Spitalstiftung plötzlich bereit gestellt. Und wenn man gerade dabei ist, werden auch zwei weitere K9-Baumassnahmen in Angriff genommen. Eine behindertengerechte Toilette soll, womöglich in einem Anbau auf dem Innenhof, ebenso wie ein Vordach über dem K9-Eingang erstellt werden.

Wie heißt es zu diesen beiden zusätzlichen Sanierungen so schön in der Vorlage der Stadtverwaltung? „Seitens der Stadt Konstanz wurde die Finanzierung in Aussicht gestellt. Die Stiftungsverwaltung wird versuchen, zeitnah ein tragfähiges Konzept für die Umsetzung der Maßnahme zu erarbeiten“.

Autor: hpk

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