Felix Müller verkündet OB-Kandidatur
Der in verschiedenen Umwelt- und Klimaschutzgruppen aktive Felix Müller kündigt ziemlich überraschend seine Kandidatur an und lädt zum Wahlkampf-Auftakt am kommenden Sonntag um 19 Uhr in der Kantine ein. Seine Vision: „Ein klimapositives, enkeltaugliches, und bürgernahes Konstanz bis spätestens 2030“. Seine Medienmitteilung im Wortlaut:
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Im Rennen um den Posten des Oberbürgermeisters gibt es nun einen weiteren Bewerber. Der 44-jährige Felix Müller, der vor zwei Jahrzehnten für sein Architekturstudium nach Konstanz kam, gab am heutigen Donnerstag bekannt, dass er als unabhängiger und überparteilicher Kandidat antritt. Neben seinem Beruf, der Architektur, hat sich der junge Kandidat durch seine Expertise im Bereich Klima- und Artenschutz einen Namen in der Stadt gemacht und verschiedene Klimaschutzgruppen in der Stadt mit aufgebaut. So ist Müller zum Beispiel als Umweltaktivist und Klimaexperte bei Greenpeace, vor Ort bei Gruppen wie Klimastadt Konstanz und zuletzt bei der jungen Fridays for Future Bewegung aktiv, wo er im vergangenen Jahr sein Fachwissen zum Klima und seine Erfahrungen mit der Konstanzer Lokalpolitik einbringen konnte. Nun möchte der Vater von drei Kindern als Kandidat zur Oberbürgermeisterwahl auch selbst in die Stadtpolitik einsteigen, um, so Müller, den kommenden Wandel gemeinsam mit den Konstanzer Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten.
„Die kommenden acht Jahre bringen große Herausforderungen, aber ich bin überzeugt: gemeinsam als aktive Stadtgesellschaft mit einem mutigen Gemeinderat und einer dynamischen Verwaltung können wir diese Aufgaben effektiv angehen.“ sagt Felix Müller. „Gemeinsam machen wir Konstanz bis 2030 klimapositiv, schaffen lebendige Freiräume und bezahlbaren Wohnraum für alle Konstanzerinnen und Konstanzer, machen unsere Wirtschaft fit für die Aufgaben der Zukunft und schaffen gemeinsame Lebensräume für alle Generationen. Und bei all dem gehen wir achtsam mit dem Charakter unserer Heimat um.“
Am kommenden Sonntag, den 15.03.2020, wird er um 19 Uhr in der Kantine (Oberlohnstraße 3, 78467 Konstanz) seine Vision der Zukunft vorstellen. Im Anschluss wird es eine Podiumsdiskussion zum Thema Artenvielfalt in der Stadt mit ExpertInnen und BürgerInnen geben um Lösungen zu diesem Problemfeld zu entwickeln. „Konstanz braucht dringend ein ‘Handlungsprogramm Artenvielfalt’ um den Verlust wertvollen Grünraums in der Stadt zu stoppen und neue artenreiche Freiräume zu schaffen. Denn“, so Felix Müller, „wir haben keine Zeit zu verlieren. Die drängenden Fragen unserer Zeit, verlangen nach schnellen Antworten. Es ist jetzt an uns allen ins Machen zu kommen.“
In den nächsten Wochen und Monaten möchte Felix Müller regelmäßig in Form solcher Veranstaltungen gemeinsam mit BürgerInnen und ExpertInnen seine Vision für die kommenden acht Jahre verfeinern. „Meine Aufgabe als möglicher zukünftiger Oberbürgermeister sehe ich nicht in der Vorgabe einer strikten Marschroute, sondern im Gestalten und Moderieren eines breiten Prozesses der Bürgerbeteiligung.“ Inhaltlich umreißt Felix Müller aber bereits jetzt seine Vision einer Stadt auf die unsere Kinder stolz sein könnten. Die Schaffung von spekulationsfreiem Wohnraum, der auch in 20 Jahren noch bezahlbar für KonstanzerInnen bleiben muss. Das Fördern von Orten der Begegnung und kreativen Freiräumen besonders in den rechtsrheinischen Stadtteilen und nicht zuletzt ein entschiedenes Auftreten bei der Verkehrs- und Energiewende. Kinder – und Jugendliche sollen, so Müller, bis 18 Jahren kostenlos mit dem Bus fahren dürfen. Für alle anderen müsste der Fahrpreis gesenkt und der Takt, besonders in die Teilorte, erhöht werden, um Lust aufs Umsteigen zu machen. Gemeinsam mit den Menschen in Konstanz gelte es jetzt die besten Lösungen zu finden.
MM (Foto: Anjana Perera)
Liebe Anita,
ich kenne dieses Interview von Jutta Ditfurth und auch einen Artikel von ihr zu Extinction Rebellion seit deren Publikation und ich teile Jutta Ditfurths Betrachtung dieser Organisation in den wesentlichen Kritikpunkten. Bevor ich vor 10 Jahren der Partei DIE LINKE beitrat, war ich seit Mitte 90er Mitglied der Partei Ökologische Linke und kenne aus dieser Zeit Jutta Ditfurth sehr gut.
Extinction Rebellion ist eine länderübergreifende Organisation. Die Kritik an dieser Organisation ist absolut berechtigt (und auch notwendig). Da gebe ich dir unbedingt recht.
Eine andere Sache ist, was in den jeweiligen Ortsverbänden der Organisation stattfindet.
Da schaue ich bei der Konstanzer Gruppe zu wenig rein, habe aber den Eindruck, dass der Konstanzer Ortsverband von Extinction Rebellion keine sektiererische Weltuntergangssekte ist.
Insofern finde ich deinen Hinweis ok.
Aber: ein bashing von Felix Müller diesbezüglich (schon im Ansatz) möchte ich nicht aufkommen lassen!
Das betrachte ich nicht als zielführend.
Felix, als Klima-Aktivist sucht sich organisatorisch seine Möglichkeiten, angetrieben von seinen Idealen.
Da kann er Fehler machen oder auch nicht …
Ich betrachte Felix als eine sehr wichtige und sehr kenntnisreiche Person für Klimafragen und diesbezügliche Ideen, „Lösungen“, Umsetzungsvorschläge und daraus resultierende notwendige Entscheidungen in Konstanz.
ich empfehle dieses Interview mit Jutta Ditfurth zum Thema Extinction Rebellion – dessen Mitglied ist auch F.Müller
https://www.fr.de/politik/jutta-ditfurth-extinction-rebellion-eine-weltuntergangssekte-13116627.html
Felix Müller habe ich vor ca. eineinhalb Jahren kennen gelernt. Er hat durchaus die Fähigkeit Leute für seine Anliegen , Ideen und Vorschläge zu begeistern und er hat mich damals auch sofort in seinen Bann gezogen. Ich hatte und habe größte Hochachtung vor seinem jahrelangen Engagement als Klima-Aktivist mit einem sehr weiten Horizont was dieses eine Thema betrifft. Und in einigen Diskussionen mit ihm habe ich (obwohl in dem Gebiet nicht wirklich uninformiert) vieles gelernt, viele zusätzliche Anregungen erhalten und Übereinstimmungen in (noch) randständigen Bereichen feststellen können. Felix ist ein toller Typ, ein konsequenter Aktivist (ganz entgegen des herkömmlichen Politikestablishments). Er ist kein Politiker. Er ist garantiert jemand, der sich aus Machtgelüsten nicht umpolen lässt. Er hat seine Vision einer besseren Welt und zieht das konsequent durch. Da ist er unkorrumpierbar und absolut authentisch. Mit seinem (nicht nur seinem) beharrlichen Klima-Engagement hat er auch schon Einiges in Konstanz erreicht, auf den Weg gebracht.
Unter anderen Vorzeichen hätte ich eine Kandidatur von Felix begrüßt, um seine Kandidatur dafür zu nutzen populistisch (das meine ich hier einmal positiv) das Klimathema fundiert und prominent in die öffentliche Debatte zu tragen.
Die zunächst glückliche Ausgangslage ist nun aber die, dass mit dem m. E. durchaus aussichtsreichen Kandidaten Luigi Pantisano (gegen den wieder antretenden Amtsinhaber), ein Kandidat für die OB-Wahl(en) antritt, der (zu von mir geschätzt 95 Prozent) mit den Positionen von Felix übereinstimmt.
Es gibt aber Unterschiede (über die sich alle Leser*innen von seemoz ,wie ich denke, künftig informieren können).
Luigi Pantisano hat ein umfangreiches Programm, das weit über die Ein-Punkt-Orientierung von Felix Müller hinausgeht.
Das wirft die Frage auf: warum entscheidet sich Felix Müller jetzt zu dieser Kandidatur?
Wenn Kandidaten, die das selbe umsetzen wollen in einem Punkt, wie sehr behindern sie sich gegenseitig und begünstigen dabei nur die Wahlchancen des Amtsinhabers?
Würde ein Zusammenspiel der Beiden für gemeinsame Ziele nicht erfolgversprechender sein?
@Felix: das ist absolut legitim, dass du deinen Hut um die OB-Kandidatur in den Ring wirfst.
Das finde ich mutig und zolle dir größten Respekt dafür.
Aber jetzt überlege doch mal, welche Konsequenzen das haben kann.
Es gibt eine Stimmenteilung zwischen Luigi und dir. Und wer ist hierbei der lachende Dritte?
Das kann es ja so nicht sein und widerspricht doch all deinen Vorhaben, für die du kämpfst!
Felix, wir müssen uns zusammenraufen für eine gute Lösung und für eine gute gemeinsame Strategie für einen Politikwandel in der Kommune (und darüber hinaus)!
Im Gegensatz zum amtierenden ehemaligen Haushaltsgeräte- und Wellnessprodukte-Manager hat Felix Müller als Klimaschützer echte ’street credibility‘. Greta Thunberg war zehn Jahre alt, als das folgende Video entstand: https://youtu.be/VMn1VrWVR6M
Hmmm, nachdem sich unser grüner MP als CDU-Mitglied im Schafspelz entpuppt hat bin ich bei solchen Vitas echt vorsichtig….
Nicht Alles, was gesetzlich möglich ist, sollte auch gemacht werden.
Ich habe mich bereits auf einen klaren, harten Wahlkampf gegen den neoliberalen Investorenkuschler Uli Burchardt gefreut. Und jetzt muss sich Luigi Pantisano mit seinen begrenzten Ressourcen auch noch um einen Grünalternativbürgerlichen mit Profilneurose kümmern.
Was will der eigentlich? Das was der verkündet ist doch genau die Komfortpackung mit der buchstäblich ALLE außer den Braunblauen auf Tour gehen. Weckt mich, wenn er mal irgendwas mit Alleinstellungsmerkmalen verlautbart.
Welch wunderbar, überraschende Ankündigung! Ich kann nur zustimmen, eine gute Entscheidung!
Ich zähl auf dich!
Sehr gute Entscheidung!