Flagge zeigen gegen Atomwaffen
Vor 75 Jahren tötete der Abwurf von Atombomben auf zwei japanische Städte mehr als 100.000 Menschen. Der Oberbürgermeister von Hiroshima, dessen BewohnerInnen es als erste traf, gründete das weltweite Netzwerk „Mayors for Peace“ mit dem Ziel, Atomwaffen abzuschaffen. Zu den weltweit fast 8.000 Städten, die sich ihm angeschlossen haben, gehört auch Konstanz. Am 8. Juli 2020 zeigen die „Mayors for Peace“-Kommunen demonstrativ Flagge für eine Welt ohne Atomwaffen.
Auch am Konstanzer Rathaus lässt die Verwaltung am Mittwoch eine Anti-Atomwaffen-Flagge hissen. Bei einer kurzen Kundgebung um 15.30 Uhr vor dem Rathaus in der Kanzleistraße soll Bürgermeister Dr. Andreas Osner im Namen der Stadt Konstanz sprechen, für die Konstanzer Friedens-Initiative, deren Anregung die Konstanzer Mitgliedschaft im Friedensnetzwerk zu verdanken ist, wird Dr. Maik Schluroff das Wort ergreifen.
Die lokalen FriedensaktivistInnen wollen den „Flaggentag“ nutzen, um die Unterzeichnung des Atomwaffen-Verbotsantrags durch die Bundesregierung einzufordern. Den Antrag verabschiedete die UN-Generalversammlung 2017 mit 122 Stimmen. Einen entsprechenden Vertrag haben mittlerweile 80 Staaten unterschrieben und 34 – darunter Österreich – ratifiziert. „Die deutsche Regierung hat sich weder an den Verhandlungen beteiligt, noch den Vertrag unterzeichnet“, kritisiert Roland Didra von der Konstanzer Friedensinitiative in einer Mitteilung das Verhalten Berlins. Dabei seien Atomwaffen schon 1996 für völkerrechtswidrig erklärt worden, zudem sprächen sich 93 Prozent der Bundesbürger für ein Atomwaffenverbot aus, so Didra weiter. Der weltweit begangene Flaggentag am 8. Juli solle „von unten Druck auf die Regierung ausüben, sich stärker für die weltweite Abschaffung von Atomwaffen einzusetzen“.
MM/jüg
Mehr Informationen:
www.hannover.de/…/Mayors-for-Peace
http://atomwaffena-z.info/