Flüchtlingspolitik: Sportbund warnt vor Belastung
Nach den Sommerferien soll die Sporthalle der Zeppelin-Gewerbeschule in Konstanz für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden (seemoz berichtete). Das ruft den Stadtsportverband Konstanz auf den Plan, der vor einer einseitigen Belastung warnt:
„Die Zahl der Asylbewerber ist unvermindert hoch und wird sich voraussichtlich noch erhöhen. Das hat zur Folge, dass voraussichtlich bis zu den Herbstferien auch die Kreissporthalle in Singen und die Kreissporthalle (Mettnauhalle) in Radolfzell mit Asylbewerbern belegt werden. Sollten in der Zwischenzeit keine tragfähigen Lösungen gefunden werden, wird die Wessenbergschule Konstanz voraussichtlich ab Januar 2016 belegt werden. Alle vier Hallen sind kreiseigene Hallen und können durch den Kreis dementsprechend genutzt werden.
Auf die betroffenen Vereine kommen natürlich Probleme zu, die nur schwer lösbar sein werden. Auch die Schulen werden enger zusammenrücken müssen, um den Pflichtunterricht zu gewährleisten. In Gesprächen mit dem Sportamt, Stadtsportverband, Schulen und betroffenen Vereinen sollen tragfähige Lösungen gefunden werden. Neben dem Trainingsbetrieb ist der Wettkampfbetrieb am Wochenende betroffen
Der Landrat verdeutlichte, dass es zu weiteren Belegungen von Sporthallen (hier können auch große Sporthallen durch den Kreis „beschlagnahmt“ werden) kommen kann, wenn sich die Verhältnisse nicht ändern. Dies wird in erster Linie wieder Konstanz betreffen können, denn Konstanz erfüllt bisher die Zuweisungsquote am schlechtesten im Kreis.
Der Konstanzer Sport zeigt sich trotz der großen Herausforderungen und Einschnitte solidarisch und hofft, dass es auch in Konstanz bald gelingen wird die Quote zu erfüllen, hier sind sicherlich noch nicht alle Potentiale genutzt. Das ist verbunden mit der Forderung an die Stadtpolitik, schnellstmöglich zu handeln, denn auch Solidarität kann brüchig werden, wenn nur zwei Pfeiler (Schule und Verein) in der Kommune einseitig belastet werden.
Harald Schuster
Hallenreferent SSV“
Sachliche und absolut richtige Darstellung. Ein Ausspielen zwischen Bevölkerung und Flüchtlingen sollte unbedingt vermieden werden, um eine Integration nicht zu erschweren. Das Wachstum in KN wird weiter gefördert und die wenigen Hallen dringend benötigt, auch die Konstanzer Senioren, die z. Bsp. die Wessenberg-Turnhalle nutzen, sollten berücksichtigt werden. Wer die Verwaltung kennt weiss, dass sogenannte „Notlösungen“ gerne zur Dauerlösung werden(Kinder in Containern). In unserer Stadt wird rein wirtschaftlich geplant- was angedachte eventuell mögliche Dauerlösungen wie im Bericht „Container für Flüchtlinge“ beschrieben, erschweren wird – es sei denn, im GR findet ein mehrheitliches Umdenken statt.
Der Elternbeiratsvorsitzende der Wessenberg-Schule bedankt sich mit solidarischen Grüßen beim Hallenreferenten des Stadtsportverbands für dessen hier sehr präzise formulierte Analyse der Problemlage. Avanti, amministrazione!