Fracking-Firma zieht sich vom Bodensee zurück

SAMSUNG DIGITAL CAMERADas Fracking-Unternehmen PEG hat die Aufhebung der Konzession für die Felder „Konstanz“ und „Biberach“ beantragt. Der Konstanzer Landtagsabgeordnete Lehmann freut sich über diesen Erfolg: „Offensichtlich ist auf Seiten des Unternehmens angekommen, dass mit dieser Risikotechnologie kein leichtes Geld zu machen ist. Der Widerstand auf politischer Seite sowohl auf Landesebene als auch auf regionaler Ebene hat damit vollen Erfolg gehabt“

Wie Siegfried Lehmann gegenüber seemoz bestätigte, hat die Firma PEG (Perkyn Energy Germany) als Inhaberin der Konzessionen für die Felder „Konstanz“ und „Biberach“ am 30. Oktober beim LGRB (Landesamt für Geologie und Bergbau) einen Antrag auf Aufhebung der Konzessionen gestellt. Mit der Bekanntgabe der Aufhebung im Staatsanzeiger werden die Konzessionen des Fracking-Unternehmens gelöscht.

Keine Chance auf Neuerteilung der Konzession

„Diese Entwicklung ist überaus positiv für die Bodenseeregion“, freut sich der grüne Abgeordnete Lehmann, der sich in den vergangenen Jahren vehement gegen die Risikotechnologie des Frackings eingesetzt hat. „Konnte sich die grün-rote Landesregierung aufgrund der von der damaligen CDU- Landesregierung erteilten Konzession einer Verlängerung der Konzession noch vor einem Jahr kaum verweigern, sind jetzt die Karten neu gemischt: Bei einem Neuantrag müssten alle Voraussetzungen der Neuerteilung erneut geprüft werden.“

Die aktuelle Entwicklung durch den Rückzug der Firma P.EG macht nach Ansicht des Konstanzer Abgeordneten deutlich, dass sich der politische Widerstand gelohnt hat: „Offensichtlich ist endlich angekommen, dass weder in der Bevölkerung noch politisch der Einsatz dieser Risikotechnologie gewünscht wird. Nun muss es darum gehen, sicher zu stellen, dass auch in Zukunft mögliche Anträge keine Aussicht auf Genehmigung haben werden.“

„Das Bergbaurecht muss geändert werden“

Lehmann sieht das Land hier jedoch auf einem guten Weg: „Durch die Novellierung des Wassergesetzes von Baden-Württemberg im Dezember 2013 wurden die Hürden von Seiten des Landes deutlich erhöht. Nun muss es darum gehen, dass eine Änderung des Bundesbergbaurechts die notwendigen Entscheidungsspielräume für die Landesregierungen ermöglicht.“

Allerdings zeigte sich Lehmann im seemoz-Gespräch über entsprechende Berliner Initiativen enttäuscht: „Was bisher durchgesickert ist an Informationen zur Änderung des Bergbaurechts reicht bei weitem nicht aus – da muss noch gehörig nachgebessert werden.“ Dennoch bleibt der Konstanzer Abgeordnete zuversichtlich: „Die aktuelle Entwicklung wird mögliche Fracking-Interessenten weiter verunsichern – hier am Bodensee ist für sie kein Geschäft zu machen.“[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]

Autor: hpk

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