Franz Segbers tritt für Die Linke in Singen an

Die Linke zieht in Singen mit Franz Segbers in den Landtagswahlkampf. Die im Wahlkreis 57 – Singen wahlberechtigten GenossInnen kürten den pensionierten Theologie-Professor am 15. September zu ihrem Kandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr. Segbers setzt sich für einen gerechten und zukunftsfähigen Sozialstaat und eine mieterInnenfreundliche Wohnungspolitik ein. Zum Ersatzkandidaten wurde Linke-Kreissprecher Jürgen Geiger gewählt.

In familiärer Atmosphäre trafen sich die Linken-Mitglieder am vergangenen Dienstagabend im Restaurant Bella Vita in Singen. Eigentlich habe er vorgehabt, politisch etwas kürzer zu treten, erklärte Segbers, der später am Abend einstimmig zum Kandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr gewählt wurde. Doch in die Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen, wie der Corona-Krise und ihrer sozialen Folgen, wolle er sich mit seiner Erfahrung aus 30 Jahren sozialpolitischer Arbeit noch einmischen.

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Sozialstaat der Zukunft und aktive Mietenpolitik

Ein verlässlicher Sozialstaat gehört in Segbers Augen zu den Grundvoraussetzungen, um den Menschen ihre Existenzängste zu nehmen. Seit drei Jahrzehnten erlebten sie Sozialabbau, Rentenkürzungen und steigende Mieten. Das alte Versprechen, dass „die Kinder es einmal besser haben sollten“, könnten Eltern heutzutage nicht mehr geben. Daher sei es sein Anliegen, sich für soziale Sicherheit, faire Löhne und eine gute Zukunft für die kommende Generation einzusetzen. Dazu gehört laut Segbers auch der Klimaschutz: „Kein Mensch darf vor die Alternative gestellt werden, entweder ich verliere meinen Job oder meine Kinder haben keine Zukunft mehr, weil das Klima kaputtgemacht wird.“

Bei der Frage nach bezahlbarem Wohnraum handle es sich laut Segbers um die Soziale Frage der Gegenwart. Seit Jahren gebe es auch in Singen immer weniger Sozialwohnungen für Menschen mit kleinem Einkommen. „Immer mehr Menschen leiden unter zu hohen Mieten. Deshalb brauchen wir einen Mietenstopp und Obergrenzen für Mieten“, fordert er. Denn die Erfahrung zeige: Mit immer mehr Bauen allein ließen sich hohe Mieten und Verdrängung nicht bekämpfen, sondern nur mit entschlossenen Eingriffen in den Wohnungsmarkt.

Segbers rief zudem seine Mitbewerber*innen dazu auf, sich als demokratische KandidatInnen geschlossen gegen die rechtsradikale AfD zu stellen. Er wolle eine gemeinsame Erklärung gegen Rechtsradikalismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit anregen. Es gelte sich klar gegen eine Partei zu positionieren, die gegen Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund hetzen oder sich gegen die europäische Einigung stellten. „Wir müssen ihnen zeigen: Wir wollen in einem Land leben, das bunt und vielfältig ist und diese Vielfalt werden wir schützen“, so Segbers.

Es brauche eine starke Linke im Stuttgarter Landtag, schloss Segbers: „Wir müssen verhindern, dass die Beschäftigten, die Erwerbslosen, die RentnerInnen und ökonomisch Schwachen die Kosten für die Corona-Krise tragen müssen, und dadurch eine weitere Spaltung der Gesellschaft droht.“ Die Linke sei eine treibende Kraft, die es endlich für eine ökologisch und sozial gerechte Politik im Landtag brauche.

MM (Foto: A. Behler)