Friedensfackel macht Station in Konstanz

seemoz-Sarajevo_Aachen_699_496_li_re2014 droht ein kriegerisches Jahr zu werden: Palästina, Ukraine, Syrien. Dabei ist das Jahr kriegerisch schon an Gedenktagen: Vor 100 Jahren – Beginn des 1. Weltkriegs; vor 75 Jahren – Beginn des 2. Weltkrieges; vor 70 Jahren – Befreiung vom Faschismus. Kein Wunder also, dass  Aktive auch in Konstanz rund um den Antikriegstag zum Gedenken und Protest aufrufen. Ein  Vorbericht auf Veranstaltungen vor und am 1. September 2014

Im Mittelpunkt steht eine europaweite Aktion: „Flame For Peace“ heißt ein Fackellauf, der am Tag des Kriegsausbruchs am Ort des Kriegsausbruchs von 1914, in Sarajevo am 27. Juli, startete und am Tag der Befreiung der ersten deutschen Stadt im 2. Weltkrieg, in Aachen am 21. September, enden soll. Just am 1. September, am Antikriegstag, passiert die Friedenskarawane den Bodensee und Konstanz.

Der 1. September wird alljährlich als „Antikriegstag“ begangen. Er erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Angriff der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939. Die Initiative für diesen Gedenktag ging vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) aus, der erstmals am 1. 9. 1957 unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ zu Aktionen aufrief. Auf dem Bundeskongress des DGB 1966 wurde dann ein Antrag angenommen, „…alles Erdenkliche zu unternehmen, damit des 1. September in würdiger Form als eines Tages des Bekenntnisses für den Frieden und gegen den Krieg gedacht wird.“

Aus Aachen kommen auch die Initiatoren dieses Friedenslaufes: „Das Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V.“ verleiht zudem nicht nur alljährlich den renommierten „Aachener Friedenspreis“, sondern engagiert sich seit Beginn des Balkankrieges 1992 in friedensstiftender Jugendarbeit, so entstand beispielsweise das Jugendtheaterprojekt Bina Mira – Bühne des Friedens.

Der diesjährige Friedensstaffellauf – unter der Patronage des Europäischen Parlaments – führt in 56 Etappen über fast 3000 Kilometer durch 12 Länder, wobei zahlreiche Schlachtfelder der jüngeren europäischen Geschichte angelaufen werden: Srebrenica, Losnica, Verdun und Hürtgenwald zum Beispiel. Aber niemand läuft diese Route durch – Kleingruppen, vor Ort jeweils von lokalen Mitläufern begleitet, sind unterwegs.

Gegen 15 Uhr sollen die Friedensläufer am Montag, 1. September, von Friedrichshafen kommend am Fähranleger in Staad eintreffen. Auf ihrem Lauf am Seeufer entlang bis zum Rathaus sollen/wollen sie von möglichst vielen Konstanzer Läufern begleitetet werden, der örtliche Sportbund und der DGB sind bereits intensiv mit der Planung beschäftigt – Interessierte, die sich natürlich auch spontan einreihen können, sollten sich an diese Organisationen wenden. Auf dem Augustinerplatz ist eine Begrüßung durch Fahnenschwenker vorgesehen, bevor die Sportler und ihre Begleiter im Rathaus von Bürgermeister Osner und ver.di-Chefin Margrit Zepf empfangen werden. Für den Abend ist eine Kulturveranstaltung im Kulturzentrum am Münster geplant, auf der Europaminister Peter Friedrich sprechen und der Schauspieler Hans Helmut Straub lesen wird.

Weitere Aktionen in Planung

seemoz-europe_map_de_600Auch andere Konstanzer bereiten zusätzlich Veranstaltungen rund um den Antikriegstag vor: Die Linksjugend [’solid] Konstanz plant für Samstag, 30. August, eine Vortragsveranstaltung zur Unterwanderung der Friedensbewegung durch rechte Gruppen. Und am Sonntag, 31.August, sieht die Friedensinitiative Konstanz schon mittags eine Aktion am Chérisy-Soldaten-Denkmal vor. Noch aber sind alle diese Aktionen in der Planungsphase – seemoz wird  trotz Sommerpause informieren, wenn Konkreteres zu vermelden ist.[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]

Autor: hpk