Friedrich schaltet die Bundesregierung ein

seemoz brachte es an den Tag: Über die NPD-Werbung auf Südkurier online empörten sich etliche Leser, dazu andere Medien und Parteien in Konstanz. Jetzt reagierte auch der hiesige SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Friedrich. In einer mündlichen Anfrage an die Bundesregierung will Friedrich wissen, was gegen die Google-Praxis getan wird.

Hier Friedrichs Presseerklärung im Wortlaut: „Rechtsradikale nutzen das Internet, um ihre Ideologie zu verbreiten. Das ist soweit nichts Neues. In jüngster Zeit werden allerdings vermehrt harmlos aussehende Anzeigen über den Google-Anzeigenservice geschaltet, die auf diesem Weg auch auf Blogs oder den Online-Angeboten von Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen erscheinen.

Erst diese Woche sind auch bei einem Artikel zur designierten SPD-Landtagskandatin Zahide Sarikas solche Anzeigen erschienen. „Objektive“ Informationen werden versprochen, doch wer die Anzeige tatsächlich anklickte, landete bei einem Mitgliederblatt der rechtsradikalen Organisation.“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Friedrich will nun wissen, inwieweit der Bundesregierung diese Werbetaktik bekannt ist. Im Rahmen einer mündlichen Frage an die Bundesregierung fragt Friedrich außerdem, ob Schritte geplant sind, diese Praxis zu unterbinden.

„Es kann nicht sein, dass ein Konzern wie Google seinen Partnern Werbung für die menschenverachtende Ideologie der NPD unterjubelt“, so Friedrich. Der Frage, warum Google der NPD überhaupt eine Werbeplattform bietet, will der Konstanzer Abgeordnete ebenfalls nachgehen. Ein Brief an die Google-Zentrale in Hamburg ist auf dem Weg. „Ich hoffe sehr, dass Google den Rechten diese Möglichkeit zur Tarnung nimmt“.

Google-Anzeigen werden automatisch anhand von Schlüsselwörtern der jeweiligen Seite generiert, damit sie thematisch zum Inhalt passen. Die Werbepartner Googles haben zwar die Möglichkeit, die NPD-Werbung explizit von ihren Servern auzuschließen, erfahren im Zweifel aber von der Werbung erst, wenn sie von Lesern darauf hingewiesen werden.