„Für ein starkes, ein friedensliebendes Europa“

Die Europa-Fähnchen stammten wohl noch aus alten Beständen der eingeschlafenen „Pulse of Europe“-Bürgerinitiative – wie auch die meisten der gut 100 ZuhörerInnen, die sich gestern auf der Konstanzer Marktstätte trafen, um für ein „widerständiges Europa“ einzutreten. Aufgerufen hatte ein „Gesprächskreis unabhängiger Politik-Interessierter“ um Hendrik Auhagen und Werner Schlotter. Geredet haben dann aber doch in erster Linie nur Vertreter Konstanzer Parteien.

Lina Seitzl (SPD), Till Seiler (Grüne) und Bernhard Hanke (Linke) – die CDU hatte nach anfänglicher Bereitschaft doch abgesagt – waren sich in der Beurteilung der aktuellen US-Politik mit Maik Schluroff (Friedensinitiative) und Hendrik Auhagen einig: Es geht darum, gegen eine „Erpressung Europas durch Donald Trump“ zu streiten und sich gegen „koloniale Statthalter“ wie den neuen US-Botschafter in Berlin zu wehren, der deutschen Firmen vorschreiben will, mit wem sie Geschäfte machen dürfen.

Es geht aber auch darum, dass „Europa aus der irrwitzigen Aufrüstungslogik aussteigt und endlich eine Friedenspolitik macht, die den Namen auch verdient“ (Hanke), dass „wir nicht länger Befehlsempfänger der USA bleiben“ (Auhagen), dass „wir ein Plädoyer für zivile Politik starten“ (Seiler) und dass wir „Waffenexporte stoppen, die nur Beihilfe zum Mord sind“ (Schluroff).

Für ein „widerständiges Europa“ aber „bedarf es Druck aus der Zivilgesellschaft. Fangen wir damit an“ forderten alle Redner und appellierten an die Bundesregierung, den USA jetzt die Stirn zu bieten: „Europa muss der Granit sein, an dem sich Trump die Zähne ausbeißt“. Und: „Wir sind für mehr Europa, für ein starkes, ein friedensliebendes Europa“.

hpk