Für eine allumfassende Kultur des Friedens in Zeiten der Kriege!
Jürgen Grässlin, Sprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“, Bundesprecher der DFG-VK und Vorsitzender des RüstungsInformationsBüros hat anlässlich des Russland-Ukraine-Krieges einen Aufruf an alle FriedensfreundInnen verfasst, den wir hier in Gänze wiedergeben.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe FriedensfreundInnen,
wir alle erschrecken über die inhumane und völkerrechtswidrige Militärintervention russischer Streitkräfte in der Ukraine. Millionen ZivilistInnen werden in die Flucht getrieben, Abertausende Menschen werden in der Ukraine verletzt oder ermordet, unter ihnen auch Frauen und Kinder. Keine noch so irrationale Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putin kann dieses barbarische Vorgehen in irgendeiner Weise legitimieren. Dieser Krieg muss sofort beendet werden! Die Waffen müssen schweigen, Diplomatie muss Lösungen auf dem Verhandlungsweg herbeiführen!
Die SPD-GRÜNEN-FDP-geführte Bundesregierung nutzt diese Situation für einen nie dagewesenen Aufrüstungs- und Militarisierungsschub. Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete jüngst in seiner Regierungserklärung „eine Zeitenwende in der Geschichte des Kontinents“. Über ein Sondervermögen soll der Verteidigungsetat auf rund 75 Milliarden Euro drastisch erhöht werden. Hundert Milliarden Euro werden schuldenfinanziert für die Bundeswehr bereitgestellt. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) soll auf bis zu drei Prozent für Rüstung und Militär gesteigert werden – eine Unsumme an Geld, die vor u.a. in Zukunft für Bildung und Pflege fehlen wird.
Auch wird die ukrainische Armee umfassend mit Kriegswaffen aus NATO-Staaten hochgerüstet. Deutschland liefert gepanzerte Fahrzeuge, Panzerfäuste, Panzerabwehrwaffen und Boden-Luft-Raketen. Krieg ist gut fürs Geschäft. Die Aktienkurse der Rüstungskonzerne erreichen unglaubliche Rekordwerte. Wir, die BürgerInnen und SteuerzahlerInnen werden nicht einmal mehr gefragt, wie wir zu alledem stehen, Demokratie wird ausgehebelt. So sieht die bellizistische Kehrtwende des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Scholz aus, der als Hochrüstungskanzler in die deutsche Geschichte eingehen wird. Schande über diese Bundesregierung, die den Krieg in der Ukraine schamlos für eine historisch hohe Aufrüstung und Militarisierung Deutschlands ausnutzt!
Wer glaubt, die Lieferung und der Einsatz deutscher Waffen würden den Krieg in der Ukraine positiv beeinflussen und den ukrainischen Widerstand zum militärischen Sieg führen, der muss sich die fatalen Folgen seines Denkens bewusst machen.
Warum ist die unerwartete Wende in der Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung so dramatisch und folgenschwer? Wer den Export von Kriegswaffen in einen Krieg hinein genehmigt, wird selbst zur Kriegspartei und kann – wie Deutschland – nicht mehr Organisator oder Partner bei Friedensverhandlungen sein. Wer Waffen in ein Kriegsgebiet liefert, der verliert die Kontrolle über deren Einsatz. Defensivwaffen gibt es nicht – jede Waffe kann auch offensiv zu Menschenrechtsverletzungen eingesetzt werden. Die gelieferten Kriegswaffen befördern eine Konflikteskalation, mit ihnen wird Öl ins Feuer eines Krieges gegossen. Bereits in der Vergangenheit hat die Bundesregierung Waffenexporte an kriegführende und menschenrechtsverletzende Staaten genehmigt. Mit deutschen Waffen haben Militärs der Türkei, von Saudi-Arabien, von den Vereinigten Arabischen Emiraten und von Ägypten mörderische Gewaltakte im Irak-Krieg, im Syrien-Krieg, im Libyen-Krieg bzw. im Jemen-Krieg befördert oder selbst durchgeführt! Wir befürchten, dass die Waffenlieferungen der Ampelkoalition an die Ukraine die in diesem Frühjahr beginnenden Gespräche über ein neues Rüstungsexportkontrollgesetz negativ beeinflussen werden. Die Kriegswaffenexporte an die Ukraine könnten als Door-Opener dienen, neuerliche Waffenexporte in Krisen- und Kriegsgebiete zu legitimieren. Das darf nicht passieren!
Liebe FriedensfreundInnen, was ist zu tun?
Völkerrecht muss von allen Regierungen weltweit geachtet werden. Kriegsverbrecher müssen vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden. Die Grenzen müssen für Menschen geöffnet und für Waffen geschlossen werden. Alle Menschen, die vor Krieg und Gewalt zu uns flüchten, müssen in Europa Zuflucht finden. Die Waffenmärkte in der Ukraine, in Russland und in allen Krisen- und Kriegsregionen der Welt müssen ausgetrocknet, Rüstungsexporte müssen gestoppt werden. Alle kritischen JournalistInnen, alle FriedensdemonstrantInnen, KriegsdienstverweigererInnen und DeserteurInnen in Russland und in der Ukraine müssen Unterstützung erhalten und Schutz finden! Jede Gelegenheit zur Diplomatie und zur Verhandlung muss gefördert und genutzt werden, um die Waffen zum Schweigen zu bringen. Lasst uns Frieden schaffen ohne Waffen! Lasst uns der „Unkultur des Krieges“ eine allumfassende „Kultur des Friedens“ entgegensetzen!
Der Russland-Ukraine-Krieg nimmt immer dramatischere Ausmaße an: Vor wenigen Tagen wurde auch Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja seitens der russischen Armee angegriffen. Zum Glück wird es gerade renoviert und ist außer Betrieb. Allerdings befindet sich Kernbrennstoff darin. Diese dramatische Entwicklung ist das zugkräftigste Argument gegen den Ausbau der vermeintlich „zivilen“ Atomkraft. Denn militärisch ist der Schutz für Abertausende Atomkraftwerke in aller Welt unmöglich! Deshalb meine Forderung: Kein Ausbau der Atomkraftwerke in Europa und weltweit! Zur Kultur des Friedens gehört auch die vollständige Umstellung unserer Energieversorgung auf regenerative Energiequellen!
Ich wünsche euch viel Kraft für diese und für viele weitere gewaltfreie kreative Aktionen und Aktivitäten als unser Beitrag zur Beendigung des grausamen Krieges in der Ukraine. Und mögen alle im Moment tobenden rund 30 kriegerischen Konflikte wieder in den Fokus weltweiter Aufmerksamkeit und damit der Hilfe gerückt werden.
Herzliche Grüße,
Jürgen Grässlin
@Matthias Oehlschläger,
im Rahmen meiner Gewerkschaftsseminare habe ich mich mit einem Text von Manes Sperber, „Stufen der praktikablen Unwissenheit“ befaßt. Ein Zitat daraus:
„Die Reichweite und Dichte des Nachrichtennetzes und die kaum abweisbare Aufdringlichkeit der Informationsmedien machen es jedem äußerst schwer, sich im Stande der zu nichts verpflichtenden Unwissenheit zu erhalten. Das Nichtwissen ist unglaubwürdig geworden.
Da die engmaschige, alle und alles einbegreifende Vergesellschaftung niemandem eine dauerhafte Meinungslosigkeit erlaubt, fördert die intendierte Ignoranz die Herrschaft jener Meinungen, deren fanatische Vertreter anstelle des Wissens eine extremistisch parteiische Stellungnahme erzwingen wollen.
… Dies gilt vor allem für jene, die Produzenten von Meinungen und Deutungen, von total explikativen Ideologien sind. In diesem Jahrhundert, in dem auch der letzte Lump eine Ideologie braucht und jeder Flachkopf sich auf sie beruft, als ob er dank ihr auf fundierte Kenntnisse verzichten und umso besser alle Probleme durchschauen und ihre Lösungen im voraus bestimmen könnte – in diesem Jahrhundert dürften wohl mehr Intellektuelle triumphierend irregegangen sein und andere irregeführt haben als zu irgendeiner andern Zeit außer während der Religionskriege. Und das in dieser unserer Epoche, in der alle fast alles wissen können.“
Dieser Text hat mich dazu bewogen, nicht bloß eine Seite der Berichterstattung zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch die konträre. Es wäre vermessen zu behaupten, das hätte ein optimales Resultat ergeben. Zu berücksichtigen dabei ist, daß ich mir nicht den Luxus erlauben kann als Arbeiter, mir die Gedanken eines Milliardärs anzueignen.
Wie sieht es damit aus – Berücksichtigung auch gegensätzlicher Versionen – bei Ihnen und Ihresgleichen? Mit dieser Frage klinke ich mich endgültig aus der Debatte aus. Es hat keinen Sinn, gegen eine Phalanx kruppstahlharter Ideologen anzuschreiben.
Herr Stribl
nein, ich behaupte nicht, dass der Maidan von Russland vom Zaun gebrochen wurde.
Aber wie schon beschrieben, kam es bei den Vermittlungsversuchen zu keinem Abkommen, da die russische Seite dies nicht unterschrieben hat.
Hier hat die russische Regierung dann ihre Chance gesehen mit Propaganda den Konflikt weiter zu schüren. Wie man ja sieht, letztlich mit Erfolg, teile der russischsprachigen Bevölkerung wollten sich daraufhin von der Ukraine abspalten und es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
Was hätte die ukrainische Regierung machen sollen, zuschauen, wie die Separatisten Rathäuser besetzten. Eine friedliche Abspaltung und Unabhängigkeit geht anders.
Bei der Krim sind sie voll auf Kreml Linie. Dieses Referendum war doch nur Propagandamittel. Die regional Regierung hat die Unabhängigkeit schon vor dem Referendum verkündet mit freundlicher Unterstützung der „grünen Männchen“.
Wir alle kennen ja die glorreichen Wahlergebnisse des lupenreinen Demokraten Putin in Russland. Man darf davon ausgehen, dass ein Unabhängigkeitsreferendum unter Herrschaft der russischen Streitkräfte bzw. für alle Kreml Treuen natürlich die vom Himmel gefallenen grünen Männchen mit der Kalaschnikow im Anschlag, ähnlich „demokratisch“ abläuft
Herr Gessl,
die Äußerungen Albrights, wonach die Ressourcen Russlands unmöglich für diese eine Nation bestimmt sein könnten, lassen die Unterstellung vom russischen Untermenschen zu. Das hat sie nicht explizit so gesagt. Wenn aber jemand vom Tod Hunderttausender sagt, das wäre es wert gewesen, läßt das auch diesen Schluß zu. Die Zahlen von Wikipedia würde ich mit Vorsicht genießen. Die von der OSZE wären wohl korrekter.
Herr Oehlschläger,
in der Hoffnung, ihr von NATO-Propaganda vernebelte Blick läßt sich noch weiten:
Der Maidan war keineswegs von Russland vom Zaun gebrochen. Wenn Sie das bestreiten, hat jede weitere Unterhaltung zu dem Thema 0,00000 Wert.
Ergebnis des Maidan war eine „Übergangsregierung“, die von den russisch sprechenden Gruppen im Donbass nicht anerkannt wurde. Entsprechend wurden Rathäuser besetzt und die Gründung der „unabhängigen Republiken“ ausgerufen. Daraufhin startete von der „Übergangsregierung“ die „Anti-Terror-Operation“ gegen Donezk und Lugansk. Mal abgesehen von der Frage, wie weit die „Übergangsregierung“ dazu befugt war – die Mittel, die in die Ukraine geschleust waren, berechtigten die „Separatisten“, Unterstützung aus Russland anzunehmen. Das war der Kriegsbeginn der Ukraine gegen die russischsprachige Bevölkerung dort.
Die „Annektion“ der Krim habe ich bereits ausführlich kommentiert. Ganz kurz, es gab ein Referendum, das von westlicher Seite nicht anerkannt wurde. Sie können sich ausmalen, was ich von dieser Nicht-Anerkennung halte. Schließlich ging es um den Flottenstützpunkt, der rechtlich einwandfrei von Russland gepachtet war. Nochmal: Hätten die dort Stationierten darauf warten sollen, daß der Stützpunkt der Ukraine oder gar der NATO überschrieben wird?
Zum strategischen Kalkül, das dem Ganzen zugrundeliegt, hat Zbigniew Brzeziński einige erhellende Ausführungen gemacht. Gerne danach googeln.
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Als allerletzten Punkt: Krieg ist entsetzlich. Er wird immer angezettelt von Eliten, die ihr Vergnügen offenbar darin finden, daß die „kleinen Leute“ sich für ihre Interessen massakrieren lassen. Als Marxist ist das für mich inakzeptabel, abscheulich.
Aufgrund der vorhandenen Gegebenheiten muß ich mir aber die Frage stellen, wer einen, wer diesen Krieg begonnen hat. Die Antworten habe ich dargelegt.
Hallo Herr Stribl,
schade wegen des Artikels in der SZ. Wenn Sie wollen, schreiben Sie mich unter info@primavino.de an, dann sende ich Ihnen den Artikel als Word-Dokument.
“Aber wer will was von Korrektheit wissen, wenn es darum geht, den russischen Untermenschen zu zeigen, wo’s langgeht?”
Jetzt übertreiben Sie aber Ihre Polemik.
Wenn ich das (laut Wikipedia) richtig verstanden habe, gehen von den 14000 Toten etwas weniger als die Hälfte auf das Konto der Separatisten.
Herr Stribl,
zunächst verbiite ich doch solche Unterstellungen wie, „den russischen Untermenschen zu zeigen, wo’s lang geht.“
Ich sehe niemanden als „Untermensch“. Zumal es nicht um das russische Volk geht, sondern um die Politik der aktuellen russischen Regierung. Schlimm genug, dass diese Regierung ihre Soldaten in den Krieg schickt.
Unbestritten hat die NATO vor allem im Jugoslawien Krieg Fehler gemacht. Sie als das absolut Böse darzustellen, greift aber meines Erachtens zu weit.
Aber es geht auch nicht darum wer was in der Vergangenheit falsch gemacht hat, dann müssten wir auch über die russische Seite mit den Tschetschenien Kriegen oder dem Krieg in Syrien sprechen.
Da sie mir vorwerfen zu wenig Rücksicht auf die Ursachen zu legen, werde ich das für sie gerne noch einmal BILDhaft zusammenfassen, in der Hoffnung, ihr von putinscher Propaganda vernebelte Blick lässt das noch zu.
Im Februar 2014 gab es einen Vermittlungsversuch im Zuge der Maidan Proteste, welcher unterandrem auch die Entwaffnung der rechtsextremen Milizen vorsah. Nun raten sie mal wer das vermittelte Abkommen nicht unterschrieben hat? Genau der russische Vertreter.
Danach ging die Propaganda in den hauptsächlich russischsprachigen Regionen los. Er ging es um die vermeintliche Diskriminierung der russischen Sprache. Hier ein gute Zusammenfassung
https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine/144396/analyse-mit-der-sprachenfrage-auf-stimmenfang-zur-aktuellen-sprachgesetzgebung-in-der-ukraine/?p=all
Selbst der UN-Hochkommissar für Menschenrechte verurteilte die russische Propaganda
http://www.ohchr.org/Documents/Countries/UA/Ukraine_Report_15April2014.doc
Das Ganze gipfelte in der Annektion der Krim durch Russland. Was weiter dazu den separatistischen Bestrebungen im Donbass führte.
Das sich die ukrainische Seite nicht immer korrekt verhalten hat kann durchaus sein. Dennoch bleibt der Aggressor die russische Regierung, welche durch ihre massive Propaganda den Konflikt heraufbeschworen und weiter geschürt hat.
Nach Putins Rede kann man davon ausgehen, das dies schon lange geplant war. Es ist ihm sicherlich nicht erst im Februar eingefallen, dass er die Ukraine wieder nach Russland holen will.
Die Taktik ist hier klar zu sehen. Zunächst wird ein innerer Konflikt geschürt, der in bürgerkriegsähnlichen Zuständen endet. Danach wird dann ein Grund gesucht einzumarschieren und sich als großer Retter darzustellen.
Womit er allerdings nicht gerechnet hat, sind die groben taktischen Fehler seiner Armee, der durch Korruption verursachte schlechte Zustand selbiger und der massive Wiederstand der Ukrainer.
Herr Oehlschläger,
das haben Sie aber schön BILDhaft zusammengefaßt. Ohne zimperliche Rücksicht auf Zeit, Entwicklung, Aktion und Reaktion. Die 14.000 Toten im Donbass juckt weder die Ukraine noch den Westen. Minsk – das interessiert nicht mal Baerbock. Ran an die Kontaktlinie in Begleitung ukrainischer Militärs, zackzack! In Begleitung von OSZE-Personal wäre das korrekt gewesen. Aber wer will was von Korrektheit wissen, wenn es darum geht, den russischen Untermenschen zu zeigen, wo’s langgeht?
Kein Einwand, die Quellen, die ich nannte, sehen die NATO als Gegner an. Diese Haltung hat sie sich aber auch redlich verdient, z.B. im Jugoslawien-Krieg mit den ach so humanitären Bombardements.
– Gerade das Geschehen im Donbass veranlaßt mich, das als Beginn des Krieges aufzufassen. Ein Krieg der Ukraine gegen die russisch sprechende Bevölkerung, ohne jegliche Legitimation.
Herr Stribl,
da ich weder die ARD noch das ZDF bin kann ich ihnen leider nicht sagen auf welcher kruppstahlharten Linie die beiden liegen.
Ihre beiden Quellen erscheinen mir aber auch nicht so ganz neutral. Der Feind ist dort klar, die NATO.
Die NATO hat Russland provoziert, man distanziert sich zwar vom Angriff auf die Ukraine aber man such auch immer wieder Rechtfertigungen in der Vergangenheit um Russland in einem besseren Licht da stehen zu lassen.
Spätestens nach der Rede Putins sollte doch auch dem/der Letzten klar geworden sein, Putin geht und ging es nie wirklich um die NATO. Er hat die Osterweiterung doch nur als Vorwand genommen, um ein Feindbild zu schüren. Letztendlich sag er in seiner Rede ganz klar, er will das Russland zu Zeiten des Zarenreichs zurück. Wie soll man sein Geschwafel von 1917 sonst deuten.
Ganz klar muss man auch sagen, Russland hat die NATO-Russland Grundakte unterschrieben und wusste genau was auf sie zukommt.
Wie man jetzt in der Ukraine sieht, waren die Bedenken Polens und der baltischen Staaten gegenüber Russland tatsächlich nicht ganz von der Hand zu weisen.
Mit dem Krieg hat er doch jetzt nur das erreicht, was er angeblich immer so gefürchtet hat. Die NATO-Russland Grundakte ist hinfällig nach dem Angriff auf die Ukraine. Jetzt wird die NATO massiv in Europa aufrüsten, große Truppenverbände im Baltikum und Polen stationieren und ggf. sogar Atomwaffen. Einen Strategen wie Putin sollte dies klar gewesen sein welche Reaktionen auf seinen Krieg folgen werden. Also kann es nicht ganz so ernstgemeint sein mit seinen Ängsten der letzten Jahre.
Herr Oehlschläger,
zur Ergänzung Ihrer Wahrnehmung:
https://publikumskonferenz.de/blog/
Was auch nicht fehlen darf in der Kreml-Linie:
http://www.medienkultur.at/neu/werben-fuer-gewaltlose-politik/
Sehe ich das richtig, daß dem gegenüber ARD bis ZDF in Treue fest der NATO und der CIA kruppstahlhart die Stange halten? Was macht das schon, daß so eine Figur wie Nuland „Fuck the €U!“ geäußert hat…
@Matthias Oehlschläger
https://de.wikipedia.org/wiki/Regiment_Asow
Eine etwas glaubwürdigere Quelle
Was macht die NATO-Linie?
Herr Stribl wieder auf Kreml Linie? Schon erstaunlich diese Fixierung auf das Asow Regiment. Hier eine schöne Erklärung dazu:
„Es ist auf jeden Fall so, wenn man sagen würde, es gibt in der Ukraine besonders viele Neonazis. Das ist auf jeden Fall Propaganda. In Russland gibt es viel mehr Neonazis als in der Ukraine – auf jeden Fall. Aber natürlich gibt es überall Rechtsextreme und Neonazis und das Besondere hier ist, dass es dieses Asow-Bataillon gibt, das als Miliz gestartet ist, das ein Sammelbecken war auch für Extremisten, für Rechtsextreme, aber das voll integriert wurde in die Verteidigungsstruktur des Landes. Deswegen ist das in dem Sinne jetzt so ein einfaches Ziel, um sich aufzuregen oder aufzuhängen. Auf russischer Seite bei den Separatisten gibt es viel mehr Gruppierungen, die auch direkt oder indirekt rechtsextrem sind. Deswegen müssen wir hier aufpassen – gut, dass Sie das ansprechen –, dass wir nicht das Narrativ, die Geschichte erzählen, die ja von Herrn Putin nach vorne getragen wird, dass es hier darum ginge, die Ukraine zu denazifizieren. Das ist definitiv hier nicht der Hintergrund. Aber es gibt diese Geschichte mit dem Asow-Regiment.“
https://www.deutschlandfunk.de/ritzmann-ukraine-rechtsexteme-asow-putin-propaganda-100.html
@Tobias Gessl
Die Bezahlschranke funktioniert besser als die umfassende und unvoreingenommene Berichterstattung. Sie werden einsehen, daß ich mich weiterhin anderen Quellen widme. Die NachDenkSeiten gehören dazu, die Junge Welt und für die nach oben offene Empörungsskala einiger Kommentatoren RT.de. In der Einheitspampe der deutschen Qualitätsmedien kriegt man halt fast gar nichts mit vom Bataillon Asow und den Hingeschlachteten vom Donbass, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Ich schließe mich Hendrik Riemer an
Was von Kriegen übrigbleibt
https://www.youtube.com/watch?v=cdrPm-nQUO4
Hallo Herr Stribl,
wenn ich Ihre Kommentare bzgl Russland lese, frage ich mich immer, ob es nicht möglich wäre auch das Graue zu sehen. Die Schuld des Westens benennen und trotzdem Putin für seine Politik zu verurteilen?
In der SZ wird gerade ein Buch besprochen, das für Sie wahrscheinlich sehr interessant wäre. Allein schon die Besprechung zu lesen lohnt sich:
https://www.sueddeutsche.de/politik/wladimir-putin-russland-kgb-fsb-ukraine-sowjetunion-catherine-belton-1.5546743
Ich hoffe der Artikel verschwindet nicht hinter der Bezahlschranke.
Protest in Nischni Nowgorod, ein weißes Schild, jeder versteht es:
https://twitter.com/IlyaYashin/status/1502687513655361537
Herr Stribl,
mein erster Satz war als Scherz gemeint.
Aber sie haben recht, bei dieser Diskussion werden wir uns wohl nicht mehr einigen.
Eine leider aktuelle Warnung vor leichtfertigem Umgang mit Bildmaterial: „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer – auch bei Fotos und Videos. Wie Bilder geprüft werden“
https://twitter.com/welchering/status/1500396344044929024
Herr Oehlschläger,
– „Schön, dass ich sie überzeugen konnte Herr Stribl.“ –
???????
Träumen Sie weiter. Ihre realistischen Maschinengewehrsalven, die „richtigen“ Nationalhymnen, die Atombombenpilze. Wie Sie allerdings von einer Überzeugung von mir träumen können, bleibt gerne Ihr süßes Geheimnis.
Diese krude Vermutung zeigt, es ist Zeit für den SchlußPunkt.
Schön, dass ich sie überzeugen konnte Herr Stribl.
Ich habe keine Abneigung gegen die „Träumerei für eine Welt ohne Waffen“. Nur bleibe ich da gerne Realist.
Wir sehen aktuell ja, dass es leider nicht ohne Waffen funktioniert.
Herr Oehlschläger,
mit dem Video will ich nichts „zeigen“. Ihre Abneigung gegen die „Träumerei“ für eine Welt ohne Waffen hat mich überzeugt, daß es das richtige Lullaby ist für Sie und Ihresgleichen. Mehr ist da nicht.
Und was wollen sie mit dem Video zeigen Herr Stribl? Das Krieg scheiße ist und viel leid und Elend produziert? Das wissen wir alle.
Wir sehen aber auch aktuell was die russische Armee in der Ukraine macht.
Jetzt kann man natürlich sagen, wir liefern keine Waffen und fühlen uns moralisch gut.
Dafür müssen wir dann halt zusehen wie die Ukraine untergeht mit all den Opfern.
Oder, wir liefern der Ukraine Waffen um sich zu verteidigen. Und ihnen somit eine kleine Chance zu geben nicht unterzugehen.
Eine Welt ohne Waffen wäre schön. Ist und bleibt aber nur eine Träumerei.
Solange sich nicht alle daran halten wird dieser Traum nie Wirklichkeit.
Für IHRE Gute Nacht-Geschichte kann ich Ihnen ein Video anempfehlen.
https://www.youtube.com/watch?v=pipzXRsT7Yc
Haben Sie angenehme Träume.
Schön hier wieder die Träumerei einiger zu lesen. Funktioniert aber halt leider nicht, solange es Menschen wie Putin gibt, die sich nicht um internationale Regeln scheren.
Abrüstung funktioniert nur solange sich alle daranhalten.
Aktuell sehen wir was die Verhandlungen im Vorfeld des Krieges in der Ukraine gebracht haben, absolut nichts.
Das Ganze war von langer Hand geplant und die „Verhandlungen“ mit den westlichen Regierungschefs war nur Show für Putin.
Die einzige Möglichkeit ihn jetzt an einen Verhandlungstisch zu bekommen ist, wenn die russische Armee in der Ukraine keinen Erfolg hat und an den Rand einer Niederlage gebracht wird.
Das bedeutet aber eben auch, die Ukraine aufzurüsten.
Anbei ein Link zu einem in diesen Zeiten wohl etwas anderen Friedensaufruf
http://natwiss.de/die-waffen-nieder-friedenslogik-statt-kriegslogik/
Er ist für mich – und wohl auch andere – der bisher einzige akzeptable, weil er auch die Entstehung des Konflikts nicht aus dem Blick verliert.
Putins Russland hat die Ukraine überfallen. Tod und Zerstörung, Bruch des Völkerrechts. Die Solidarität der deutschen Bevölkerung versucht das Leiden des Ukrainischen Volks zu lindern. Flüchtlinge sind willkommen. Ist es zynisch, wenn man hier von Flüchtlingen der 1. Kategorie spricht und gehören die Toten im Mittelmeer und in den menschenunwürdigen Lagern in Griechenland nur zur 2. Kategorie, die man sich lästig vom Leib hält?
Hat die Mehrheit der SPD-Mitglieder angesichts des Scholzens Aufrüstungsversprechen aus ihrer Geschichte nichts gelernt. Vergessen die Auswirkungen der Zustimmung zu den Kriegskrediten 1914? Und die Grünen – vorbei mit Friedenspartei?
Nicht nur die russische Invasion muß gestoppt werden, sondern auch alle anderen regionalen Kriege in der sogenannten Dritten Welt!