Für Solidarität – gegen rassistische Hetze

Ein Bündnis verschiedener lokaler Gruppen ruft für Samstag, den 11.Juni, ab 14:30 Uhr zu einer Demonstration in der Innenstadt von Lindenberg im Allgäu auf. Die Demonstration startet direkt im Anschluss an die Kundgebung „Lindenberg bleibt bunt“ auf dem Stadtplatz. Am selben Tag plant die „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine öffentliche Veranstaltung mit Frauke Petry im von der Stadt Lindenberg vermieteten Löwensaal.

Vor und während der Veranstaltung soll ein deutliches Zeichen der Solidarität mit geflüchteten Menschen gesetzt werden. Das politische Programm der AfD hat seinen größten Schwerpunkt in einer „Kritik“ der Migrationspolitik der letzten Jahre. Anstatt jedoch die unzureichenden Vorkehrungen zur Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten und die katastrophalen Bedingungen an den EU-Außengrenzen und in vielen Erstaufnahmeländern der EU zu kritisieren, richtet die AfD ihre Propaganda gegen eben jene Menschen, die in ihren Herkunftsländern, auf der Flucht und auch in der BRD bereits genug Leid erfahren mussten.

„Es ist aus unserer Sicht ein Fehler“, so die aufrufenden Organisationen, „dass die Lindenberger Stadtverwaltung der AfD ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen will und damit eine Plattform für ihre rassistische Stimmungsmache bietet“. Dass auf dieser Veranstaltung nun ausgerechnet Frauke Petry auftreten soll, die mit ihrer Forderung nach einem Schießbefehl an deutschen Grenzen für bundesweites Aufsehen gesorgt hat, verschärft diese Problematik noch zusätzlich. Zur Vermietung ihrer Räumlichkeiten für eine AfD-Veranstaltung mit Frauke Petry wurde auch ein offener Brief an die Stadtverwaltung Lindenberg geschickt.

„Wir sind der Meinung, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft ein Recht auf ein gutes Leben hat. Als reiches, mitteleuropäisches Land sind in der BRD mehr als genug Ressourcen vorhanden, um Menschen aus anderen Teilen der Welt Zuflucht und Schutz zu gewähren. Das massenhafte Sterben von schutzsuchenden Menschen im Mittelmeer ist eine direkte Konsequenz der EU-Abschottungspolitik an den Außengrenzen. Wir wünschen uns eine Welt, in der Solidarität und Menschlichkeit anstelle von Ausgrenzung, Abschottung und Engstirnigkeit das Zusammenleben ausmachen. Bei uns gibt es genug Platz für geflüchtete Menschen, nicht aber für rassistische Hetze“.

Samstag, 11. Juni, 14.30 Uhr auf den Stadtplatz Lindenberg/Allgäu.

Der Aufruf wird bisher von folgenden Gruppen unterstützt: LiA – Links im Allgäu, Bunte Liste – Lindau, Initiative gegen Rassismus – Westallgäu, react!or – antirassistisches Jugendaktionsbüro Kempten, Gegen Rassismus im Allgäu und sonstwo, Die LINKE im Landkreis Lindau, Reclaim your streets – Ravensburg, Club Vaudeville Lindau.

Weitere Unterstützer_innen können sich gerne jederzeit an uns wenden.

Kontakt: initiative-gegen-rassismus@riseup.net
www.initiative-gegen-rassismus.com