Niederburg Social Club

Zu einer vergnüglichen Familienfeier kamen nahezu 100 Gäste zum Fünfjährigen der „Zimmerbühne“ in die Konstanzer St. Johann­gasse. Mit einem wahrlich bunten Programm feierte Gela Homburger einen halben Tag lang das „Ju-Hu-biläum“ ihrer Kleinkunstbühne in der Niederburg. Höhepunkt: Eine Blues-Session mit Gästen aus Bern, die aus der Zimmerbühne ein musikalisches US-Streiklokal der 30er Jahre machten.

Das war weit mehr als Woody Guthrie: Yvonne Moore mit unvergleichlich rauchiger Bluesstimme und Mat Callahan an der Gitarre rockten die kleine Bühne in der Niederburg – und betuchte BürgerInnen sprangen auf und sangen sozialistische Refrains mit über die coalminers und ihren antikapitalistischen Kampf – ob da jede/r verstand, wie viel Klassenkampf da mitschwang? Anders dann beim großen Schlussakkord mit „Midnight special“, zu dem sich alle Musiker des Abends versammelten.

Als da zudem waren: Gela-Gatte Notker Homburger mit seinen Eingeborenen-Musikanten Norbert Heizmann und Thomas Banholzer, die gewohnt launig den ersten Teil des Abends bestritten, Andreas Dannenmayer mit seinen Irish-Folk-Songs, „Schwestergaby“ am Bass und der romantisch-nachdenkliche Liedermacher Alex Behning – ein Social Club ohne Salsa und Merengue, aber mit viel verjazztem Heimatschmalz und ja, eben auch Arbeiterliedern.

Und danach saß die Familie noch lange beisammen, schwätzte mit alten und neuen Freunden und genoss den Sommerabend in der heimeligen Zimmerbühne. So, liebe Gela, dürfen die nächsten fünf Jahre in Deinem kulturellen Kleinod weitergehen – wir freuen uns, kommen immer wieder und feiern mit.

hpk /Foto: Helmut Bär