Großer Andrang bei BAS-Podiumsdiskussion
(red) Volle Hütte konnte die Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad (BAS) vergangenen Freitag bei ihrer Podiumsveranstaltung zur Oberbürgermeisterwahl registrieren. Corona-bedingt musste etlichen Interessierten sogar der Einlass in die Turnhalle Allmansdorf verwehrt werden. Die BAS hat die Einlassungen der fünf Kandidaten deshalb in einer Videoaufzeichnung dokumentiert. Wer also am 11. 9. keinen Platz mehr gefunden hat, kann hier nachsehen und -hören, was Uli Burchardt, Andreas Hennemann, Andreas Matt, Jury Martin und Luigi Pantisano zu Themen zu sagen hatten, die im Vorort und der Gesamtstadt auf den Nägeln brennen.
Der Übersichtlichkeit wegen eine zeitliche Gliederung der besprochenen Themen:
Um Nachhaltigkeit geht es ab Minute 16,25; über Stadtentwicklung wird ab Minute 44,20 geredet, Bürgerbeteiligung kommt nach 1 Stunde, 21,50 Minuten dran, und die Verkehrswende ist ab 1 Stunde, 39,22 Minuten Thema. Weitere Fragen aus dem Publikum finden sich zudem hier.
Florian Enderlin: Sie werden dem Münchhausen von Konschdanz doch wohl nicht glauben? Er hatte 8 Jahre Zeit, Tatsachen zu schaffen. Das HP Wohnen, mit dem Wahnsinn von 7600 zu bauenden Wohnungen, ist komplett wider die Klimaschutzauflagen und wird kaum einem durchschnittlich oder gering verdiendenden Konstanzer ein Dach über dem Kopf bringen. Da kann die Stadt auf „eigenen Grundstücken“ (oder enteigneten)bauen lassen, soviel sie will. Dass nur ein geringer Teil der Wobak-Wohnugen für Bürger mit kleinem Geldbeutel zur Verfügung stehen, ist ebenfalls eine Tatsache, auch die Städtische Wohnungsbaugesellschaft arbeitet wirtschaftlich. Wer zudem sieht, wo diese Gesellschaft überall baut, gebaut hat, weiß, geschenkt bekommt da auch nix.
OB Burchardt bezifferte in der Allmannsdorfer Podiumsdiskussion die Kosten für eine Klimaneutralität 2030, gegen die er im Juli im Gemeinderat gestimmt hat, mit „4,9 Milliarden, 4900 Millionen Euro“ (26:35 min). Weil auch die von ihm favorisierte Klimaneutralität 2035 nicht zum Nulltarif zu haben sein wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der letztjährige Ausrufer des Klimanotstandes auch diese als nicht finanzierbar darstellen wird. Wer echten Klimaschutz in der nahen Zukunft in Konstanz will, muss sich am 27.9. für einen anderen Bewerber entscheiden.
Bevor es untergeht, bemerkenswertes Statement von OB Burchardt:
„wir entziehen inzwischen Grundstücke konsequent der Spekulation (…) das muss unsere Antwort sein (…) weil das letztlich die Antwort ist auf die Frage wie kann man sich Wohnraum in Zukunft in Konstanz leisten mit einem normalen Einkommen.“
Das ist genau der Punkt den ich seit Jahren immer und immer wiederhole. Nach Fehlern wie beim vincentius- oder siemensareal wäre es schön wenn dies tatsächlich mal wahrgenommen wird.