Grün-schwarze Regierung: Hochschulen in Gefahr?
Unter diesem Titel lädt die Juso-Hochschulgruppe Konstanz kommenden Montag zu einer Diskussion mit Gabi Rolland (Bild) ein. Aktuell verhandeln Land und Hochschulen über den Hochschulfinanzierungsvertrag. Landesstudierendenvertretung und Hochschulen klagen gleichermaßen über Unterfinanzierung, die sich unter anderem in prekären Arbeitsverhältnissen, schlechter Infrastruktur und unzureichender Digitalisierung äußert.
Letzten Dienstag gingen über 1600 Studierende der beiden Konstanzer Hochschulen auf die Straße, um auf die Missstände hinzuweisen. Alleine das zeigt, wie brisant die Situation ist und dass umgehend Handlungsbedarf besteht.
Gabi Rolland ist als Mitglied des Landtages und Sprecherin der SPD für Hochschulpolitik direkt in dieses Thema involviert. In der Vergangenheit traf sie sich regelmäßig mit Studierendenvertretungen und lud schließlich die Landesstudierendenvertretung in den Wissenschaftsausschuss des Landes ein, um dieser Gelegenheit zu geben, direkt Stellung zu den Finanzierungsvorschlägen seitens der Landesregierung zu nehmen.
Auch Jens Apitz, Kanzler der Universität Konstanz, wird an der Diskussion teilnehmen. Seit 1999 ist Apitz Kanzler der Universität und somit Leiter der gesamten Universitätsverwaltung.
MM/hr (Foto: Veranstalter)
Wann? Montag, 2.12.2019, 18 Uhr Wo? Universität Konstanz, Raum R611
Das sind übrigens dieselben Jusos, die (entgegen der Beschlusslage ihres Bundesverbands) eine bundesweite Vernetzung der Konstanzer Studierendenvertretung im freien Zusammenschluss von Student*innenschaften beendet haben und seitdem verhindern – aus „Kostengründen“. Eine Position, die sie irgendwann von RCDS und Liberaler Hochschulgruppe übernommen haben.
Ich weiß nicht, wie lange Frau Rolland schon „in der Politik“ ist. Aber wenn ich mich richtig erinnere, ist die SPD sowohl im Land BaWü als auch auf Bundesebene immer mal wieder in oder sogar an der Regierung gewesen – hier und da wohl sogar mal mit den GRÜNEN. Meine Erinnerung mag mich täuschen, aber in den letzten 20 Jahren kam von Seiten „der SPD“ nicht so die richtig tolle Hochschulpolitik, die sich um eine angemessene Ausstattung der Universitäten und die dortigen Arbeitsbedingungen sorgte. Im Gegenteil: Die SPD war an allen „Reformen“ der letzten Jahre z.T. federführend mitbeteiligt: Die Fehlkonstruktion der Juniorprofessur; die Veränderung des Tarifrechts im öffentlichen Dienst, die zu einer massiven Verschlechterung der Bezahlung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geführt hat; die Befristungsregelungen für Arbeitsverträge, die für viele Betroffene eine Lebensplanung nahezu unmöglich machen; die unseelige Exzellenz-Initiative, die die Mitglieder der Hochschulen in einen absurden Dauerwettbewerb gezwungen und die Unterfinanzierung der Unis und Hochschulen nur verschleiert hat; die Einführung von unsinnigen „Controling- und Kennziffernsystemen“ zur „Leistungsmessung“ von Wissenschaft und Forschung; die Verstärkung von absurden Marketingstrategien in den Universitäten; die immer weitere Steigerung der Zahl der Studenten und Studentinnen etc.
Wahrscheinlich war Frau Rolland an diesen politischen Entscheidungen nicht beteiligt. Es mag sein, das Frau Rolland auch vollkommen andere Positionen vertritt, vielleicht sogar Positionen, die sich in eine andere – d.h. aus meiner Sicht bessere – hochschulpoltische Richtung bewegen. Mir fehlt schlicht und einfach der Glaube, dass die SPD, so sie denn jemals wieder an die Regierung kommen sollte, eine andere Politik machen wird. Aber vielleicht werde ich ja überrascht….