Grüner Kandidat will keinen Gelben Sack mehr

„Mülltrennen soll einfacher werden“ hebt Martin Schmeding, Bundestagskandidat der Grünen im Wahlkreis Konstanz, in einer Medienmitteilung hervor. Die Grünen wollen bei einer Regierungsbeteiligung die „deutschlandweite Wertstofftonne“ einführen. „Wir wollen im Falle einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestags­wahl den Gelben Sack abschaffen und ein neues Müllsystem einführen“, so Schmeding weiter.

In die Wertstofftonne, sagt der grüne Kandidat, komme dann „alles rein, was recycelt werden kann: Von der Bratpfanne bis zum Joghurtbecher“. Das mit Fachverbänden ausgearbeitete Konzept gehe davon aus, dass durch den Ersatz von gelben Säcken durch eine Wertstofftonne pro Jahr ca. 450 000 Tonnen Müll zusätzlich recycelt werden könne.

Denn der Großteil des täglichen Abfalls in Deutschland werde immer noch verbrannt. Derzeit arbeiten in Deutschland 68 Müllverbrennungsanlagen mit einer Kapazität von rund 23 Millionen Tonnen und etwa 30 Ersatzbrennstoff-Kraftwerke mit einer Kapazität von rund fünf Millionen Tonnen. „Wiederverwertung statt Verbrennung muss die Maxime sein“, unterstreicht Schmeding. „Mit dem dualen System schaffen wir das nicht“.

Das System habe sich nicht bewährt und müsse grundlegend umgestaltet werden. Es führe zu Unsicherheiten bei den BürgerInnen, hohen Transaktionskosten durch das Nebeneinander von kommunaler Restmüllentsorgung und Verpackungsentsorgung durch die Dualen Systeme und hat Recyclingquoten sogar noch reduziert. „Eine Wertstofftonne in bundeseinheitlicher Verantwortung der Kommunen wäre ein großer Schritt nach vorne“, meint Schmeding.

„Die große Koalition hat auch in diesem Thema nicht viel zustande gebracht. Umweltministerin Hendricks hatte diesen Vorschlag bereits in einen Gesetzesentwurf gegossen, wurde von der Union aber wieder ausgebremst“, kritisiert Schmeding die zögerliche Haltung der Bundesregierung. „Mülltrennung ist Umweltschutz im Alltag. Hier müssen wir jetzt mutig sein, unser System weiter zuentwickeln.“

MM