Guten Morgen, Herr Wiesner…
…Sie haben sich, das wurde uns von Mitarbeitern Ihres Hauses verlässlich zugetragen, über die Berichterstattung auf seemoz fast eckig geärgert. Halten Sie den Ball flach, denn die Aussage, einen Haustarif gäbe es nur über Ihre Leiche, ist nachweislich so gefallen. Nun wollen wir nicht hoffen, dass Sie Ihre Drohung wahr machen – wir setzen eher darauf, dass Ihnen doch noch ein Licht aufgeht. Folgendes Gedicht aus dem „Streikkurier“ soll Ihnen dabei helfen. Lesen Sie es sich bitte laut vor
Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen. Ihr sollt auf euern Direktor vertrauen. Ihr sollt die Schlichtungsausschüsse verlassen. Ihr sollt alles Weitere dem Chef überlassen.
Kein Betriebsrat quatsche uns mehr herein. Wir wollen freie Wirtschaftler sein! Fort die Gruppen – sei unser Panier! Na, ihr nicht. Aber wir.
Ihr braucht keine Heime für eure Lungen, keine Renten und keine Versicherungen. Ihr solltet euch allesamt was schämen, von dem armen Staat noch Geld zu nehmen!
Ihr sollt nicht mehr zusammen stehn – wollt ihr wohl auseinander gehen! Keine Kartelle in unserem Revier! Ihr nicht. Aber wir.
Wir bilden bis in die weiteste Ferne Trusts. Kartelle, Verbände, Konzerne. Wir stehen neben den Hochofenflammen in Interessengemeinschaften fest zusammen.
Wir diktieren die Preise und die Verträge – kein Schutzgesetz sei uns im Wege. Gut organisiert sitzen wir hier – Ihr nicht. Aber wir
Na, Herr Wiesner, wie finden Sie das? Entdecken Sie Gemeinsamkeiten mit Ihrer Halsstarrigkeit und der Weigerung, für Ihre MitarbeiterInnen zumindest einen Haustarif zu akzeptieren? Sie wollen noch wissen, wer das Gedicht geschrieben hat? Tucholsky, Kurt. Auch so ein Aufrührer. Sollten Sie noch keine Urlaubslektüre haben, sei Ihnen der Mann empfohlen. Sie wissen ja: Lesen bildet. Ansonsten freuen wir uns auf ein unterhaltsames Zusammentreffen im Oktober, wenn Ihnen als Geschäftsführer des Südkurier der Konrad-Adenauer-Preis verliehen wird. Wofür eigentlich? Für arbeitnehmerfreundliches Verhalten sicher nicht. Egal, wir werden mit Ihnen mitfeiern. Versprochen.
Autor: H.Reile
Man kann den Arbeitgeber auch Online bewerten.
Auch hierüber kann man seine Meinung kundtun.
Z. B.:
http://www.kununu.com
Leider habe ich nur eine Bewertung gefunden (vom SK).
Aber wenn das ausreichend kommuniziert wird, ändert sich das
hoffentlich.
„Tara67 sagt: 4. August 2011 um 15:16 Eventuell wäre es mal schön, wenn alle Mitarbeiter gefragt würden ob sie denn einen Haustarif möchten oder nicht.
Das ist bisher nicht geschehen. Es ist immer die Rede von den Mitarbeitern oder der Belegschaft. Nun, da gehöre ich auch dazu. Aber mich hat noch niemand gefragt.“
Wenn Sie Betriebsversammlungen als linkes Teufelswerk betrachten – den Eindruck erwecken Sie –, ist das Ihre Sache. Stimmungsbilder wurden immer wieder erstellt.
„@Tara67 sagt: 13. August 2011 um 16:11 Hier noch der Link zu diesem “Superanwalt” – erschreckend, was alles möglich ist.“
Da soll klarkommen, wer will: Wenn die Praktiken der Bluthunde des Systems erschreckend sind, wäre ja Ihr Platz an der Seite des Betriebsrates, nirgendwo anders.
Es sollte mich nicht wundern, wenn hier so eine Anwaltskanzlei eingesetzt wird, wie in diesem Berich erwähnt:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1366720/ZDFzoom:-Das-Recht-des-St%C3%A4rkeren
Das geht aus meiner Sicht schon in diese Richtung, zumal Herr Wiesner und seine Handlanger nicht berühmt dafür sind gut mit dem Betriebsrat umzugehen. Dies war auch sehr deutlich zu bemerken als Herr Wallisch noch im Amt war.
Hier noch der Link zu diesem „Superanwalt“ – erschreckend, was alles möglich ist.
http://www.anwaltskanzlei-naujoks.de/
Tara67 sagt:
„Wie sieht es denn mit dem Machtstreben von Seiten Gewerkschaft/Betriebsrat aus?“
Soll das heißen, noch ein wenig mehr Macht den Gewerkschaften, und die feinen Herren werden ins Exil auf die Caymans gezwungen? Mal davon abgesehen, daß das wohl Anlaß für bodenlose Trauer wäre – wenn tarifliche Bezahlung gleichbedeutend ist mit Macht für BR und Gewerkschaft… was ist im Umkehrschluß Ziel oder bereits Wirklichkeit der ach so eingeengten GL? Absolutismus? Die Neugeburt des Sonnenkönigs im Oberlohn?
Ihre Machtfrage kann man genießend auf der Zunge zergehen lassen. Andererseits kann niemand am Ausspucken gehindert werden, wenn sich ein schleimiges Gefühl einstellt.
Die Frage stellt sich in dem Fall, ob die derzeitige GL des SK von der Holtzbrinck-Zentrale in Stuttgart beauftragt wurde, den Betrieb für Investoren schmackhaft zu machen. Die Müntefering-Bezeichnung Heuschrecken würde ich eher durch Piranhas ersetzen, das trifft’s besser. Da würde die erfolgreiche Beseitigung „tariflicher Fesseln“, wie das Kapitalisten zu bezeichnen pflegen, den Kaufpreis erhöhen. Würde doch auch das Signal beinhalten, daß man mit dieser Belegschaft restlos alles machen kann.
Was an den Hofknicksen und Verbeugungen vor der SK-GL hier im Kommentarbereich völlig unverständlich ist: Wer sehen kann, erblickt, daß ohne Tarif nur noch die nackten arbeitsrechtlichen und einzelvertraglichen Bestimmungen gelten – und die sind mager. Ohne Not Rahmenbedingungen zu akzeptieren, die an Nachkriegsverhältnisse erinnern, das muß ein Stück aus dem Sado-Maso-Milieu sein.
Mehrfach wurde versichert, dem Unternehmen SK ginge es gut. In dem Zusammenhang ist auch die Außendarstellung zu sehen: Daß der SK nicht zum Schnäppchenpreis zu haben sei und vor allem nicht für die lokale Konkurrenz. In rätselhaften Widerspruch dazu stellt sich die OT-Mitgliedschaft im Verband und die angestrebten Sozialwüsten: Nach landläufiger Meinung macht sowas nur, wer mit dem Rücken zur Wand steht.
Aber eigentlich wollte ich nur ein Stück Kultur mit einbringen, weil die bei dem Thema bis auf Tucholsky so kurz kommt. Die folgenden Verse wurden von Jura Soyfer der österreichischen Nationalhymne der 1. Republik über“reimt“:
Dieser Staat läßt sich nicht lumpen,
wenn er sich belumpen läßt:
Einer kriegt das Gold in Klumpen –
Euch, euch gibt man bald den Rest.
Rufet: „Hoch die Dividende!“,
wenn ihr euch zum Stempeln trollt!
– Sei gesegnet ohne Ende,
Heimaterde, wunderhold!
Faszinierend aktuell, oder?
Jura Soyfer war Jude und Sozialdemokrat, später Kommunist. Er starb im Jahr 1939 im KZ Buchenwald.
werter sk-kritiker,
da sie sich in ihrem kommentar auf mich beziehen und mir vorwerfen, „linke parolen“ seien überholt, nur soviel: die kollegInnen beim sk haben für ihre arbeit vernünftigen lohn verdient. zumindest ein haustarif sollte bei der auseinandersetzung der kleinste gemeinsame nenner sein. aber das will rainer wiesner mit aller macht verhindern. die forderungen der sk-mitarbeiterInnen sind übrigens gut auf http://www.streikkurier.de nachzulesen. daraus ist auch das gedicht von tucholsky entnommen. es ist meiner meinung nach sehr aktuell geblieben.
h.reile
@anonymer
Ähm, und was soll mir das jetzt sagen? Ich ein Denunziant?
Da darf ich mal herzhaft lachen!
Wie sieht es denn mit dem Machtstreben von Seiten Gewerkschaft/Betriebsrat aus?
Es gibt viele Mitarbeiter die schon lange sagen, daß das doch nur noch ein Machtspiel ist.
BTW: Das Zitat kann auch genauso für BR/Gewerkschaft gelten. Das ist ein zweischneidiges Schwert.
Aber, ich würde wirklich gern wissen, was das mir eigentlich sagen soll.
Das scheint über meinen Horizont zu gehen was mir der anonyme Kommentator da sagen will.
😉
@Tara67
Den Denunzianten (sogenannte Kollegen) möchte ich noch ein Zitat
an das Herz legen:
Machiavelli Der Fürst:
“Der,
welcher einem anderen zur Macht verhilft, geht selbst
zugrunde; denn er macht ihn stark mit Geschick oder
durch Gewalt, und beides ist dem, der zur Macht
gelangt ist, verdächtig.”
In diesem Fall sind diese schon an der Macht. Fallt nicht auf
das Geschwätz herein. Egal wer da kommt! Es gibt hier viele Taktiken / Personen, die nur das eine Ziel verfolgen: Das Ziel der GF.
http://www.seemoz.de/lokal_regional/sudkurier-chef-wiesner-%e2%80%9ehaustarif-nur-uber-meine-leiche%e2%80%9c/#comments
Ich war vor langer Zeit selbst Mitarbeiter beim SK und sehe den SÜDKURIER durchaus kritisch. Aber dieses reflexartige Draufschlagen von Seiten Herrn Reile, wann immer sich in der Max-Stromeyer-Straße 178 etwas tut, ist auch völlig daneben. Wir wissen doch alle, dass bei den Tageszeitungen die fetten Zeiten vorbei sind. Für die nächsten Jahre und Jahrzehnte wird es bei allen reionalen Abozeitungen nur noch eine Richtung gehen. Nach unten. Auflage und Anzeigenumsätze können trotz immer höherem Aufwand nicht gehalten werden.
Die Tarifverträge von Redakteuren (und Druckern!) waren immer sehr üppig ausgestattet. Da muss man ran, wenn man es nicht wie andere regionale/lokale Medien machen will und die Arbeit von Praktikanten erledigt werden soll und sich die Redaktion auf das Abdrucken von PR-Infos beschränken soll.
Warum Herr Wiesner gegen einen Haustarif ist, kann ich zwar auch nicht ganz nachvollziehen, aber deshalb das ganz große linke Fass aufzumachen, halte ich für völlig daneben und kontraproduktiv. Die Zeiten sind anders als in den 70ern und 80ern. Das ist nicht schön. Das findet auch Herr Wiesner nicht schön. Es ist gut, wenn man ihn zu Fairness und Zugeständnissen drängt. Auch wenn SeeMoz das tut. Aber linke Parolen alleine helfen halt auch nicht weiter.
…sie deuten schon richtig !
….nun, herr remer, diese meldung drang heute auch zu uns durch. aber wie sollen wir ihre nachricht deuten? – dass, wie der seefahrer zu sagen pflegt, die ratten das sinkende schiff verlassen? scheint so. noch nicht lange ist es her, da wurde auch der frühere singener südkurier-lokalchef in stockach endgelagert. und nun kollege braun als kulturamtsleiter in stockach. nach dem eher feingeistigen thomas warndorf übernimmt dann ein durchweg grobschlächtiger sensationsjournalist ab 2012 die kulturellen belange der stadt stockach. das kann ja heiter werden. wir wünschen gute unterhaltung
red.
Stockach (sw). Der Gemeinderat der Stadt Stockach hat in seiner Sitzung vom 3. August 2011 über die Stelle des Nachfolgers von Thomas Warndorf als Leiter der Abteilung Kultur und Tourismus der Stadt Stockach entschieden. Über 90 Bewerbungen lagen auf die Stellenausschreibung vor, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Stockach.
Bei seiner Entscheidung hatte der Gemeinderat die Auswahl unter drei verschiedenen persönlichen und inhaltlichen Konzepten. Mit großer Mehrheit wurde der derzeitige stellvertretende Chefredakteur des Südkurier, der Journalist Jörg Braun, der in Hohenfels wohnt, ausgewählt. Er wird seine Arbeit im Frühjahr des kommenden Jahres aufnehmen.
Von: Simone Weiß
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Singener Wochenblatt GmbH & Co. KG
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Eventuell wäre es mal schön, wenn alle Mitarbeiter gefragt würden ob sie denn einen Haustarif möchten oder nicht.
Das ist bisher nicht geschehen. Es ist immer die Rede von den Mitarbeitern oder der Belegschaft. Nun, da gehöre ich auch dazu. Aber mich hat noch niemand gefragt.
Ich bin halt auch kein Redakteur… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Die Gewerkschaften haben sicherlich gute und wichtige Arbeit geleistet. Aber, die Zeiten haben sich nun mal geändert und so manches sollte einfach auch einmal hinterfragt werden, ob es noch sinnvoll ist oder nicht.
Ich bin auf jeden Fall froh, daß ich das Gefühl haben kann es werden sich Gedanken gemacht wie man Verluste auffangen kann. Das wurde bei meinem letzten Arbeitgeber nicht getan.
Es war immer spannend, wann und ob das Gehalt kam.
Beim SK muß ich mir da keine Gedanken machen!
Und nein, ich bin sicherlich niemand aus dem Führungsteam, ich bin „nur ein kleines Licht“ das sich hier beim SK sehr wohl fühlt und noch lange hier arbeiten will und das jetzt einfach mal was zu diesem Thema schreiben musste, weil ja doch immer nur einseitig berichtet wird.