HABO löst sich auf
Die „Humanistische Alternative Bodensee“ (HABO) löst sich auf. Wie ihr Sprecher, Dennis Riehle, mitteilt, wird der lose Zusammenschluss aus Atheisten, Konfessionsfreien, Freidenkern und Humanisten nach vier Jahren sein Wirken beenden. Grund sei vor allem, dass es nicht gelungen sei, in verschiedenen Projekten auch Erfolge zu erzielen.
Riehle nennt dabei beispielsweise den stockenden Austausch mit der Konzilstadt Konstanz über ergänzende Programmpunkte des Konziljubiläums aus säkularer Sicht. Andererseits sei es zweifelsohne schwierig, in einer doch kirchlich geprägten Region mit entsprechend humanistischen Ansichten Fuß zu fassen. Riehle bemerkt auch, dass viele Menschen, die die Kirche verlassen hatten, vor neuen Bindungen an Vereinigungen zurückschrecken. „Wir hatten die HABO zwar explizit offen gestaltet, um den Zwang, den manche Ausgetretene aus den Religionsgemeinschaften in negativer Erinnerung hatten, zu vermeiden. Insgesamt ist aber auch die Bereitschaft zum Engagement in unserer Gesellschaft nur noch bedingt vorhanden“.
Die HABO hatte sich vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit eingebracht, um auf säkulare Positionen aufmerksam zu machen und den gesellschaftlichen und politischen Diskurs zu bereichern. Mit Petitionen und Eingaben bei Parlamenten und Ministerien konnte man teils beachtliche Fortschritte erzielen. Auch beriet man Personen im Zuge des Kirchenaustritts und bei Fragen des Glaubens, suchte den ungebundenen Austausch mit den freidenkerischen Dachorganisationen und unterstützte bei Veranstaltungen zu gemeinsamen Themen. Bis zuletzt waren rund 30 Interessierte bei der HABO verzeichnet, sie kamen aus dem gesamten Bodenseeraum, bis ins Allgäu und in die Schweiz und Österreich hinein. Riehle habe angeboten, die bestehenden Strukturen zu übergeben, die ausbleibenden Rückmeldungen führten schließlich jedoch zur Auflösung der Initiative.
MM