Heute, 18 Uhr, Mahnwache: Rojava verteidigen!

Das Konstanzer Solidaritätsbündnis Rojava ruft für heute Abend zu einer Mahnwache auf dem Münsterplatz auf. Das Bündnis beteiligt sich damit an internationalen Protesten gegen die aktuellen Kriegspläne des türkischen Präsidenten Erdogan, der vor wenigen Tagen eine Militäroffensive gegen die autonomen Selbstverwaltungsgebiete in Nordsyrien angekündigt hatte. Inzwischen haben die USA den Rückzug ihrer Soldaten aus Syrien bekanntgegeben. Damit wird der Luftraum für das türkische Militär freigemacht.

Das Konstanzer Solidaritätsbündnis in seinem Aufruf: Die türkische Aggression richtet sich gegen die Autonomieprojekte in Rojava, die Millionen die Perspektive eines Lebens frei von Nationalismus, religiösem Hass und imperialistischer Fremdbestimmung bieten. In Rojava entscheiden die Menschen selbst über die Gestaltung des Zusammenlebens, in den basisdemokratisch organisierten Kommunen nehmen insbesondere Frauen ihre Geschicke selbst in die Hand. Dieses revolutionäre, egalitäre Experiment zeigt uns allen, dass eine andere Welt möglich ist.

MAHNWACHE: ROJAVA VERTEIDIGEN!Freitag, 21.12., Konstanz, Münsterplatz, 18.00 Uhr

Die Autokraten der Region fürchten die Signalwirkung, die von diesem selbstbestimmten Aufbruch ausgeht. Namentlich das Erdogan-Regime verfolgt das erklärte Ziel, Rojava zu vernichten. Der völkerrechtswidrige Krieg gegen den Kanton Afrin im Januar hat vor Augen geführt, was der Bevölkerung droht. In der von türkischem Militär und verbündeten islamistischen Banden in Schutt und Asche gelegten Stadt gehören Massaker, Vergewaltigungen, Entführungen und andere Brutalitäten zum Alltag. Afrin, zuvor jahrelang Insel der Toleranz im kriegsgeschüttelten Syrien, ist heute Ausbildungsstätte von Salafisten.

Gerade in Deutschland gibt es allen Grund, gegen die türkische Aggression auf die Straße zu gehen. Wäre doch der nahende Überfall auf die Rojava-Kommunen ohne die vielfältige Unterstützung des diktatorischen Erdogan-Regimes durch die deutsche Regierung gar nicht möglich. Es werden wie in Afrin auch dieses Mal deutsche Panzer, Fahrzeuge und Gewehre sein, mit denen türkische Soldaten ihren Krieg gegen die kurdische Bevölkerung führen. Es ist die politische Rückendeckung aus Berlin, die Ankara überhaupt erst dazu ermutigt, einen erneuten Völkerrechtsbruch zu begehen. Und es ist nicht zuletzt die verschärfte Verfolgung der kurdischen Opposition durch deutsche Behörden, die den Autokraten vom Bosporus ermutigt.

Wir schließen uns deshalb dem Aufruf des kurdischen Dachverbands NAV-DEM an, der zu bundesweiten Protesaktionen gegen die drohende Militärinvasion aufruft: „Bildet Internationalistische Widerstandskomitees, beteiligt euch an den Aktionen und besucht die kurdischen Vereine in euren Städten. Schließt euch mit den GenossInnen vor Ort zusammen und tragt euren Protest gegen den Vernichtungskrieg der Türkei und die Beihilfe des deutschen Militarismus gemeinsam auf die Straße. Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker! Gemeinsam werden wir unsere Revolution verteidigen!“

jüg