Bürgerinformation zum Verkehrskonzept
seemoz ist nicht dafür bekannt, die Stadtverwaltung Konstanz mit Samthandschuhen anzufassen: Wir kritisieren herb und heftig, wo Kritik angebracht ist. Aber wir loben auch, wenn Zustimmung passt. Das Verkehrskonzept Altstadtring ist ein solcher Anlass
Erstmals seit vielen Jahren und etlichen Baubürgermeistern liegt ein Konzept zur Verkehrsführung in der Konstanzer Altstadt auf dem Tisch, das seinen Namen verdient: Ein Ende des alltäglichen Autostaus – nicht nur an 120 Spitzentagen und nicht nur auf der Bodanstraße – ist endlich in Sicht. In der morgigen Sitzung des Gemeinderates (öffentlich ab 18 Uhr im Ratssaal) soll an 14. Stelle der Tagesordnung darüber gestritten, sollen aber auch erste Entscheidungen dazu gefällt werden (seemoz berichtete).
Es ist wohl der akribisch-kreativen Arbeit des neuen Verkehrsplaners Andreas Hemmerich und seines Chefs, Baubürgermeister Langensteiner-Schönborn, zu danken, dass neuerdings konkrete Bauvorhaben diskutiert werden. Die langfristigen Pläne sehen z.B. vor, dass der Knotenpunkt Sternenplatz barrierefrei wird, dass auf der alten Rheinbrücke ein Zweirichtungsfahrradweg auf der Fahrbahn vorgesehen ist, dass der Rheinsteig vollständig saniert und auf der Laube Tempo 30 eingeführt wird. Außerdem sollen zusätzliche Busspuren eingerichtet werden, das Nadelöhr Schnetztorknoten entschärft und der Bahnhofsplatz zwischen Dammgasse und Bodanstraße zur wahren Fußgängerzone werden. Was ist dagegen zu sagen?
Trotzdem beschweren sich viele „Kommentatoren“ auf seemoz und im Südkurier über diese Pläne. Könnte es sein, dass neue Pläne keinen Platz neben alten Vorurteilen finden? Oder dass immer noch nicht genug aufgeklärt wurde? Das Baudezernat tut jedenfalls manches: Auf der Startseite www.konstanz.de werden sogar Computer-Simulationen der Fahrzeug-Ströme gestern und morgen präsentiert.
Und heute Abend gibt es erneut die Möglichkeit zur Information: Bürgermeister Langensteiner-Schönborn lädt zu einer Bürgerinformation zum Thema Verkehrsführung Altstadt ein. Die Verwaltung stellt vor, wie das neue Verkehrskonzept Entlastungen und Verbesserungen auf dem Altstadtring bringt. Die Veranstaltung findet im Verwaltungsgebäude Laube (Untere Laube 24) im Sitzungssaal (6. OG) statt und beginnt um 20 Uhr.
Autor: hpk
Da Busse in Konstanz nur für ca. 10% der Personenbeförderung verantwortlich sind, bringen Busspuren gar nichts. Sie sind nicht der Heilige Gral. Dass die Fahrradwege wieder auf die Straße verlegt und nur durch einen weißen Strich vom Autoverkehr getrennt werden sollen, ist gefährlich und ein Rückschritt in die 70er Jahre. Es wird auch nicht weniger Verkehr, wenn man Tempo 30 einführt und Straßen sperrt. Was soll eine Ampel am Döbele Kreisel bringen? Ampel und Kreiseverkehr=besser fließender Verkehr? Dieses Verkehsrkonzept ist ein typisches Beispiel für staatliche Planung, die voll nach hinten losgehen wird und Millionen kostet, die die Planer nicht zahlen müssen. Es wird das BER von Konstanz werden!