Hilmar Wörnle lässt die Pferde kotzen
An den kommenden Adventssamstagen können die wenigen Nutzer des P+R-Platzes am Seerhein wenigstens wählen, wie sie am schnellsten und bequemsten in die Innenstadt fahren möchten. Entweder mit dem Shuttle-Bus (langweilig) oder neuerdings mit einer Pferdekutsche (geil). Und wer hat’s erfunden? Natürlich Hilmar Wörnle, Chef des Konstanzer Stadtmarketings und meist verantwortlich für Jux und Tollerei aller Art. Und davon hat er jede Menge auf Lager – zum Wohle der Stadt
Da trotten sie heran: Mit hängenden Köpfen nähern sich zwei Gäule, die einen leeren Planwagen mit insgesamt 24 Sitzen hinter sich her schleppen. Kurze Pause am P+R-Platz am Schänzle Nord. Dort warten schon Tages- und Einkaufstouristen, die sich von der Kutschfahrt ins Einkaufswunderland eine Prise Romantik erhoffen. Schnell ist der überdachte Planwagen voll und ab geht’s Richtung Innenstadt. Mit etwa 30 Minuten müsse man rechnen, so die Auskunft am Pferdeschalter. Gesponsert wird die tierische Transportidee unter anderem von einem Immobilienhai aus der Hochpreisabteilung. Dessen Geschäftsführer möchte mit dieser Aktion dazu beitragen, den Verkehr „den Umständen entsprechend ruhig“ zu gestalten. Möge er in Zukunft daran arbeiten, seine Immobilienangebote entsprechend sozialverträglich zu gestalten.
Schon in der Reichenaustraße wird der Pferdewagen zum Verkehrshindernis. Da der Weg in die Innenstadt teilweise nur einspurig befahrbar ist und die Kutsche im Schritttempo vor sich hin zuckelt, bilden sich innerhalb kürzester Zeit lange Autoschlangen hinter dem Pferdegespann. Es wird gehupt und geflucht. Ein ähnliches Bild in der Spanierstraße und auf der alten Rheinbrücke. Blech an Blech, dazwischen eingeklemmte Busse und – mittendrin – die armen Vierbeiner. Jetzt fehlen eigentlich nur noch Schneekanonen, die dem ganzen Irrsinn das ultimative Weihnachtsgefühl bescheren und zumindest das linksrheinische Konstanz künstlich beschneien. Wasser genug im Seerhein gibt es ja. Wörnle, übernehmen Sie und machen Sie sich fortan unsterblich!
Hinter der Rheinbrücke geht es dann ab in die Brückengasse und weiter Richtung Münsterplatz. Hier ist Endstation. Die Einkaufslemminge, SchweizerInnen sind in der Überzahl, steigen aus und schwärmen davon. Die offensichtlich erschöpften Rösser kacken erstmal auf das Pflaster. Trotz der Nähe zum Münster handelt es sich bei den dampfenden Haufen aber nicht um Heiligen Stuhl. Der leicht süßliche und sinnliche Geruch der tierischen Notdurft vermischt sich mit dem Glühwein- und Bratwurstduft, der von einer Weihnachtsbude herüber weht. Nach einer kurzen Pause für die Pferde geht es wieder zurück zum Schänzle. Auf dem Weg dorthin hält sich das Verständnis der Automobilisten für die Straßenblockade erneut in engen Grenzen.
Dennoch: Mit dieser Aktion hat sich „Gaucho-Hilmar“ Wörnle selbst übertroffen. Zwar ist da noch viel Luft nach oben, aber nun endlich spielt der in jeder Hinsicht völlig schmerzfreie Tausendsassa in einer Liga mit „Seilbahn-Uli“ Burchardt. Zwei Männer auf Augenhöhe, die mit ihren innovativen Ideen dabei sind, die Konstanzer Verkehrsprobleme mutig anzugehen. Solche Typen braucht die Stadt. Es geht voran.
Autor: H.Reile
Sehr geehrte Frau Grossmann,
sehr geehrte Mitlesende,
jenseits aller persönlichen Angriffe, die es meiner Überzeugung nach nicht wert sind, weiter kommentiert zu werden, möchte ich zu zwei konkreten Punkten Stellung nehmen, die Sie, Frau Grossmann, zu diesem und ähnlichen Beiträgen der letzten Tage hier auf seemoz erwähnt haben:
Einerseits sprechen Sie in mehreren Kommentaren von der Idee, ein Gutscheinheft aufzulegen, „das die Autofahrer/innen belohnt, die mit ihren Autos erst gar nicht in Stadtnähe kommen, sondern es an einer Seehas- oder Turbohaltestelle, in Meersburg an der Fähre oder an irgendeiner ‚überseeischen‘ Städteschnellbus-Haltestelle oder wo auch immer (Hauptsache weit weg) parken.“ (Ihr Kommentar auf http://www.seemoz.de/moment-mal/konstanzer-verkehrspolitik-ein-schritt-vor-einer-zuruck/ sowie in ähnlicher Form bei weiteren Artikeln).
Hierzu hatte ich Ihnen ja bereits persönlich per E-Mail geschrieben. Da Sie das Thema weiterhin bemühen, auch auf diesem Wege eine Einschätzung.
Grundsätzlich halten wir den Vorschlag für gut. Ja, wir selbst sind „Fans“ derartiger Gutscheinbroschüren, wie wir es mit unserem Neubürgerpaket (das seit vielen Jahren an NeubürgerInnen ausgegeben wird und aktuell in der 10. Auflage erscheint) sowie unserer Neugeborenen-Gutscheinbroschüre (dieser Tage wird die 2. Auflage fertig) und demnächst auch mit der neuartigen Gutscheinbroschüre „GrenzWERTE“ (ein Gutscheinheft, das auch an Nicht-NeubürgerInnen verteilt wird ebenso wie auch an Touristen / EinkaufsbesucherInnen) unter Beweis stellen.
Aber auch ganz konkret im Kontext „Verkehr“ – und darauf hatte ich Sie, Frau Grossmann, in meiner E-Mail aufmerksam gemacht – haben wir vom Stadtmarketing Konstanz solch eine Broschüre bereits realisiert. Nicht ganz in der von Ihnen vorgeschlagenen Art als eine Gutscheinbroschüre für Autofahrer, wohl aber als Dankeschön-Geste für Nutzer des ÖPNV – gerne auch jene, die den Großteil der Strecke mit dem Auto fahren, um dann die letzten (Kilo-)Meter per Zubringer-Bus / -Zug oder auch zu Fuß zurücklegen. Schließlich wollen wir nicht „nur“ Autofahrern einen Mehrwert geben, so wie aktuell im Rahmen unserer Verkehrsservices speziell am P&R-Parkplatz (um diesen zusätzlich zu attraktivieren und gerade aufgrund seiner gewöhnungsbedürftigen Lage jenseits des Seerheins – zumindest aus Schweizer Perspektive gesehen – ins Bewusstsein zu bringen, sind auch mal ungewöhnlichere Maßnahmen hilfreich; Sie selbst sprechen von Gesten, „die das Herz erfreuen“), sondern auch jene belohnen, die mit gutem Beispiel vorangehen und Busse, Bahnen oder auch das Rad nehmen.
Anfangs (2007 bis 2010) war es das sogenannte „Konstanz-Ticket“, das wir gemeinsam mit dem der SBB und dem Winterthurer „Landboten“ (Zeitung) in Verbindung mit einer vergünstigten Zugfahrt auf der Achse Winterthur-Konstanz herausgebracht haben (vgl. der entsprechende Eintrag in den Stadtmarketing-Newslettern bspw. von 2010: http://www.flohmarkt-konstanz.de/newsletter/smk_newsletter_2010_4.html#kn-ticket sowie http://www.flohmarkt-konstanz.de/newsletter/smk_newsletter_2010_5.html#kn-ticket).
In dieser Konstellation hatte die Gutscheinbroschüre den entscheidenden Vorteil, bereits am Ursprungsort ausgegeben zu werden und vor Fahrtantritt eine Entscheidung zugunsten des ÖPNV (Zug) zu befördern.
Alle Akteure waren sehr angetan von dem positiven Zuspruch dieser 2007 / 2008 / 2009 und 2010 aufgelegten Ticket-Gutscheinbroschüren-Kombination. Fast alle, denn zunehmend begehrte der Thurgauer Gewerbeverband dagegen auf und bezichtigte die Schweizer Bundesbahn, auf Kosten der Schweizer Steuerzahler den Einkaufstourismus nach Konstanz zu subventionieren (Nachlese u.a. hier: http://www.thurgauerzeitung.ch/ostschweiz/thurgau/kantonthurgau/tz-tg/SBB-Aktion-aergert-Gewerbe;art123841,1684556). Dies bitte jetzt nicht als Schweiz-Schelte verstehen (so wie es derzeit verstärkt in Medien, Blogs oder Social-Media-Kanälen praktiziert wird; ein Umstand übrigens, der uns sehr befremdet und besorgt), sondern es soll nur verdeutlichen, wie sensibel dieses Thema ist und auch gutgemeinte, gutgemachte Projekte ihre Kritiker finden und Widerstände aufgebaut werden. Selbst politische Interventionen und Fürsprachen zugunsten einer Fortführung dieses Konstanz-Tickets der SBB vermochten nichts mehr daran zu ändern, dass die SBB dieses Angebot nach 2010 nicht mehr weiterführen konnte / wollte / durfte.
Daraufhin hat das Stadtmarketing die sogenannte „ÖPNV-Gutscheinbroschüre“ kreiert in der oben skizzierten Form als Dankeschön für die Nutzer von Bussen und Bahnen bzw. auch Radfahrer. In dieser Form wird sie auch ganz aktuell wieder in den Advents- und Weihnachtstagen 2013 vor Ort in Konstanz verteilt. Gewiss – um gleich einem Einwand vorzukommen – ist hier Potential für deutlich mehr teilnehmende Leistungsträger, keine Frage. Auch das Stadtmarketing hätte sich natürlich gewünscht, wenn noch mehr Anbieter mitmachen würden (Interessierte, sei es Einzelhändler, Gastronomen oder weitere Dienstleister, können sich gerne melden für zukünftige Auflagen, E-Mail an info@stadtmarketing.konstanz.de genügt. Gleiches gilt übrigens auch bei einem Interesse an der Teilnahme bei unseren oben genannten weiteren Gutscheinbroschüren – Ende des „Werbeblocks“ ). Aber immerhin: Sie sehen, die von Ihnen hier als neuartig beschriebene und eingeforderte Idee ist bereits seit einigen Jahren vom Stadtmarketing aus initiiert und umgesetzt worden.
Jedoch: So sehr wir das Format „Gutscheinbroschüre“ auch schätzen, auch dieses wird die verkehrliche Herausforderung alleine leider nicht lösen können. Erstens wäre hierzu ein Vertriebskanal bereits in der Schweiz von großem Vorteil, so wie es ihn beim „SBB-Konstanz-Ticket“ gab. Zweitens wird es trotz vermeintlicher Schnäppchen-Mentalität immer auch jene geben, die den Komfort des eigenen PKW vorziehen und dafür in Kauf nehmen, entweder mehr zu zahlen oder aber länger im Stau zu stehen, um einen freien Parkplatz zu bekommen.
In diesem Kontext sei übrigens auch erwähnt, dass auch der Treffpunkt Konstanz (http://www.treffpunkt-konstanz.de/) bzw. zahlreiche teilnehmende Händler und Gastronomiebetriebe die Nutzer des neuen P&R-Parkplatzes „Am Seerhein“ in Form einer Parkscheinrückvergütung belohnen und somit ihren Teil dazu beitragen, die Nutzung des P&R-Parkplatzes gerade an frequenzstarken Tagen wie jetzt im Advent schmackhaft zu machen (siehe hier: http://www.treffpunkt-konstanz.de/tl_files/treffpunkt/Aktionen/1305_PundR/PuR_Begleitblatt.pdf oder auch hier: http://see-online.info/park-ride-am-seerhein-einzelhandler-tauschen-parkrickets-gegen-einkaufsgutscheine/).
…
Themenwechsel:
Sie postulieren, bei der vom Stadtmarketing initiierten Aktion „Aus Fluten werden Freunde“ (http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Flutopfer-und-8211-helfer-zu-Gast-in-Konstanz;art372448,6534404), hätten nur „Glücksritter“ teilgenommen, „die ein paar Tage kostenlosen Urlaub geschnorrt haben“.
Hier gilt es doch deutlich zu widersprechen: Die Gäste aus Halle waren infolge öffentlicher Bekanntmachungen von Mitbürgern in Halle vorgeschlagen worden und zwar nach folgenden beiden Kriterien: „Personen, die mit überdurchschnittlichem Aufwand bei der Flut in Halle geholfen haben“ oder die „vom Hochwasser stark betroffen waren und eine Erholungs- und Kulturreise unbedingt verdient haben“ (http://www.stadtmarketing-halle.de/index.asp?MenuID=663&SubPage=0). Selbst für den Fall, dass der ein oder andere nicht diesen Kriterien nicht wie beabsichtigt entsprochen haben sollte, die große Mehrheit waren in dieser oder jener Form von den Fluten im Sommer betroffen. Dass nur vier Personen an Ihrer – dankenswerterweise – angebotenen Stadtführung teilgenommen haben, das tut uns Leid und mag Sie persönlich getroffen haben, scheint uns aber noch lange kein Grund zu sein, die ganze Aktion mit falschen oder verallgemeinernden Behauptungen in ein schlechtes Licht zu rücken. So sprechen die Rückmeldungen, die wir von den Hallensern erhalten haben, eine andere, wertschätzende Sprache.
…
Grundsätzliches:
In einem weiteren Ihrer Kommentare (http://www.seemoz.de/lokal_regional/im-stau-auf-schnappchenjagd/comment-page-1/#comment-12749), Frau Grossmann, schreiben Sie süffisant, „Denn leider wurde eine Institution wie das Konstanzer Stadtmarketing weder ins Leben gerufen noch wird sie aktuell aus dem Stadtsäckel bezahlt, damit …“
Hier sei ein kleiner Hinweis erlaubt, der Ihren Verweis auf den Stadtsäckel relativieren mag: Als teils kommunale, teils von der privaten Wirtschaft getragene GmbH („Public-Private-Partnership“), erhält das Stadtmarketing Konstanz vom Mehrheitsgesellschafter Stadt – diverse projektspezifische Genehmigungsgebühren, die wieder an die Stadtkasse zurückgezahlt werden, einberechnet – pro Jahr Gesellschafterzuschüsse von netto rund 1 Euro pro Einwohner (also rund 80.000 Euro). Ist dieses „Invest“ tatsächlich so schlecht, wie Sie behaupten? Ich meine: keine schlechte „Rendite“, wenn man bedenkt, welch Wertschöpfung aus der Arbeit der Stadtmarketing GmbH generiert wird.
Man denke beispielsweise an den großen, grenzüberschreitenden Flohmarkt als inzwischen das identifikationsstiftende Konstanzer Bürgerfest schlechthin. Nicht „nur“ bringt der Flohmarkt eine beträchtliche Vereinsförderung mit sich (durch ihre Unterstützung bei der Organisation, erhalten die Vereine umgekehrt das Recht, an den Cateringsständen Speisen und Getränke zu verkaufen, wodurch sie Gelder für ihre Vereinskassen einnehmen), auch spült er jede Menge Gelder in die privaten Haushalte der am Flohmarkt teilnehmenden VerkäuferInnen. Von den Einnahmen für Hotellerie / Gastronomie infolge der Übernachtungen auswärtiger Flohmarktbesucher ganz zu schweigen. Zugleich – so wird uns von den Behörden berichtet – ist der Konstanzer Flohmarkt das friedlichste Bürgerfest ganz Baden-Württembergs.
Auch die ebenfalls grenzüberschreitende GEWA ist zu nennen, die sich inzwischen zu einer professionellen Regionalmesse entwickelt hat, oder das wiederum grenzüberschreitende Kinderfest mit tausenden Kindern (und Eltern) zum Ende der Sommerferien.
Aber auch über diese öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen hinaus vermittelt, ermöglicht, vernetzt das Stadtmarketing, hilft Initiativen, Vereinen, engagierten Bürgern bei der Umsetzung ihrer Vorhaben, bringt sich mit Expertise in Gremien der Verwaltung ein (Masterplan Mobilität, Koordinierungsstelle öffentlicher Raum etc.). Nicht alles mag spektakulär sein, nicht alles mag wahrgenommen werden, nicht alles mag gelingen, als vermittelndes Bindeglied „zwischen den Welten“, zwischen Bürgern, Wirtschaft, Verwaltung und Politik jedoch leistet das Stadtmarketing einen, so meine Überzeugung, wertvollen Dienst. Bevor der Vorwurf ertönt, das Stadtmarketing sei hierbei nur Lobbyist von irgendjemandem, gleich vorweg: Hierbei bezieht das Stadtmarketing eigene, differenzierte Positionen, sicherlich aber keine ideologisch verbrämten. Dass solch Hintergrundarbeit nicht immer leicht zu vermitteln ist, manch einer sich nicht die Mühe machen kann / will / muss, sich in die komplexen Strukturen eines ganzheitlich angelegten Stadtmarketings (im Gegensatz zu anderen Stadtmarketing-Einrichtungen, die reines City-Marketing betreiben) einzudenken, das mag sein – geschenkt –, jedoch darf Fairness und konstruktive Sachlichkeit bei der Betrachtung bzw. Kommentierung von außen erwartet und darum gebeten werden … übrigens ganz gleich, welcher Akteur (ob Stadtmarketing, Stadtverwaltung, Gemeinderat, Gewerbetreibende, Bürger etc.) sich zum Wohle der Stadt engagiert.
Genug getextet. In diesem Sinne allen Lesern harmonische Weihnachtstage und einen guten Start in ein erfolgreiches neues Jahr 2014.
Freundliche Grüße
Marc Diez-Prida
u.a. freier Mitarbeiter beim Stadtmarketing Konstanz
Sehr geehrte Frau Becker und Frau M., verehrter Herr Metten,
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing…“, könnte man ihr Eintreten für Ihren (Ex-)Chef Hilmar Wörnle überschreiben. Dagegen ist nichts einzuwenden.
Aber ich denke nicht, dass jemand hier im Thread Herrn Wörnle unterstellt, nicht genügend zu arbeiten, nicht genügend zu tun, nicht genügend Ideen zu haben, sich nicht genügend zu engagieren, kein kreativer Kopf zu sein, nicht innovativ zu sein, nicht offen für Neues zu sein etc. etc.
Das Problem ist halt eben leider nur, dass all diese Mühe, die sich Herr Wörnle nach Ihren Insider-Einschätzungen macht, zum erzielten Ergebnis in keiner wirkungsvollen und zufriedenstellenden Relation steht. Mit anderen Worten: Viel Input, aber hinten kommt nur heiße, oft gar nur lauwarme Luft heraus. In der freien Wirtschaft hätte er da bald ausgepustet, vor allem dort sind die Jobs „nicht ohne“.
Selbstverständlich waren wir alle, die hier kritisieren, noch niemals Geschäftsführer des oder eines Stadtmarketings. Ich muss ja aber auch nicht Caruso sein um festzustellen, dass Dieter Bohlen nicht singen kann.
Ich für meinen Teil habe in den 80er, 90er und 2000-Jahren in Peru und Bolivien die Ausbildung für Bekleidungsschneiderinnen institutionalisiert – auf Spanisch versteht sich. Noch immer wird dort nach meinen Vorgaben ausgebildet. Das interessiert hier zwar kein Schwein, dürfte aber für diese Länder doch noch ein Nümmerchen größer sein als das was Herr Wörnle beim Konstanzer Stadtmarketing auf die Beine bringt bzw. nicht bringt. Mein Engagement hat sich, wenn ich das etwas unbescheiden anmerken darf, dort auch volkswirtschaftlich niedergeschlagen.
Weshalb ich dann nicht dort geblieben bin? Nun, ich hab 10 Jahre lang meinen Job gemacht, mir von sämtlichen schmierigen Präsidenten auf die Schulter klopfen lassen und hatte dann die Korruption, die Willkürlichkeit, das Fehlen von Sicherheit und die „Pituquería“ (=die Arroganz der Weißen und Wohlhabenden gegenüber Nichtweißen und Armen) einfach satt.
Meine verehrten Damen, verehrter Herr, die Ansprüche, die „man“ (die BürgerInnen) an eine Stadtmarketing GmbH hat (haben), sind wohl dieselben, die auch die BürgerInnen anderer Städte an ihre Stadtmarketings haben. Auch das Budget, mit dem sich die Konstanzer Institution begnügen muss, ist nicht niedriger als das anderer Städte. Nichtsdestotrotz schaffen es andere Städte, die an sie gestellten Erwartungen zu erfüllen, messbar u.a. durch jährlich verliehene Preise des Handelsverbandes oder einfach nur festzustellen durch beobachtende, mitbürgerliche Teilnahme.
Wenn andere Unternehmen Preise einheimsen, während mein Unternehmen keinen Erfolg hat, egal wie sehr ich mir den Poppes aufreiße, dann mache ICH als Unternehmerin Fehler, dann mangelt es MIR als Kopf des Unternehmens an Kompetenz.
So einfach ist das, auch beim Stadtmarketing Konstanz.
Unglaublich – einfach nur unglaublich, auf welcher Ebene diese Gespräche geführt werden.
Ich bin Mitarbeiterin der Stadtmarketing Konstanz GmbH und finde es einfach nur schade, dass Bürger der Stadt Konstanz sich zu Themen eine Meinung erlauben, die sie nicht komplett betrachtet, beleuchtet und verstanden haben. Eine freie Meinungsäußerung ist erlaubt – ganz klar – aber hierbei sollten die Regeln dabei beachtet werden. Sachlichkeit sollte die Grundlage bilden und nicht persönliche Angriffe.
Hat sich von Ihnen schon jemals jemand die Mühe gemacht und das Stadtmarketing-Team besucht? Mit uns gesprochen? Einen Einblick in die Projekte und deren Abwicklung bekommen? Deren Hintergründe und Ziele verstanden? Nein, ich schätze nicht. Schade! Einfach nur schade und mehr als traurig, dass man meint, diese Plattform nutzen zu müssen, um unseren Chef, der einen hervorragenden Job macht, zu beschimpfen, zu beleidigen, zu denuzieren.
Schade, dass wir – das Stadtmarketing – unser Tun ständig rechtfertigen müssen, wobei bei allem was wir tun, stets der Gedanke Vorteile für Konstanz zu schaffen, im Vordergrund steht.
Ich würde mir wünschen, es wäre die Bereitschaft da mit uns zu arbeiten, Ideen mit einzubringen, gerne auch konstruktive Kritik zu äußern – denn nur so kann man sich verbessern – anstatt mit allen Mitteln gegen uns zu schießen. Das ist einfach nur schade.
Vielleicht nehmen Sie sich ja die Zeit (denn zum Schreiben haben Sie diese ja auch) und versuchen einmal das Stadtmarketing genauer kennen zu lernen. Danach können Sie sich dann Gedanken darüber machen, was Sie auf diesen Seiten veröffentlicht haben und ob dieser Inhalt tatsächlich gerechtfertigt ist. Mehr habe ich dazu nichts zu sagen.
Ich bin zum ersten Mal auf dieser Seite und war gelinde gesagt etwas schockiert. Mein erster Eindruck zum Artikel: ironisch und persönlich. Die nächsten Artikel habe ich nur überflogen. Auch hier kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies eher ein virtueller Raum für größtenteils unsachliche und persönliche Kriteleien und Angriffen ist. Die Rede ist hier von Journalismus?!
Kritik an sich ist eine feine Sache. Ist sie konstruktiv und objektiv hat sie das Potential der Sache zu dienen. Hier dient die niedergeschriebene „Kritik“ weder der Sache noch dazu in einen Austausch zu kommen. Meines Erachtens ist es eine persönliche Sache, die mit politischen Themen gedeckmäntelt wird. Genauso wenig geht es hier um artgerechte Tierhaltung oder ähnliches.
Ich möchte mich gar nicht so sehr den „politischen Inhalten“ widmen.
Was macht die Stadt zur Stadt?
Ich kenne Herr Wörnle und das SMK nun mehr seit über acht Jahren. Erst als Praktikantin, dann als Projektleiterin und nun als Kooperationspartnerin. Ich kenne den Laden sehr gut und weiß aus eigener Erfahrung, dass den Job den Herr Wörnle und sein Team hat, nicht ohne ist. Die Hälfte derer, die sich hier über seine mangelnde Kompetenz aussprechen würde ich gerne fragen, ob Sie jemals Geschäftsführer des SMK´s waren? Mit den gleichen Rahmenbedingungen, des gleichen Budgets und den gleichen Ansprüchen das „man“ an eine Stadtmarketing GmbH hat.
Keine Frage Herr Wörnle ist nicht perfekt als Geschäftsführer – genauso wenig wie jeder andere von uns auch. Sie und ich. Die persönliche Ebene hat hier nichts verloren. Aber eines würde ich doch gerne zu dieser Diskussion, (obwohl ich mich wirklich schwer tue, das Wort Verleumdung hier nicht fallen zu lassen) beitragen.
Aus meiner Erfahrung ist Herr Wörnle einer der kreativsten Köpfe, die ich kenne. Er ist innovativ, offen für Neues und hat den Mut Dinge anders anzugehen. Er ist offen für Kritik und stellt sich den Herausforderungen und auch Kampfansagen, denen viele andere ausweichen würden. Ich empfinde vor seiner Verantwortung und dessen Aufgabe größten Respekt. Wenn hier über Ideen und seine Initiativen hergezogen wird, fällt mir es reichlich schwer hier einen kritischen und informativen Journalismus zu erkennen. Wer je im operativen Bereich tätig gewesen ist weiß nicht jeder Zug und jede Idee gewinnt. Letztlich stecken wir nicht in allem Drin, was wir planen. ER ist ein Macher. Jeder Macher macht auch Fehler, das liegt in der Sache begründet. Seit Jahren sehe ich, wie viele Kleinprojekte und Großprojekte von ihm unterstützt werden. Ich habe selbst daran mitgearbeitet und selbst erfahren, wie Menschen auf diese Ideen und Projekte reagiert haben. Ich habe oft genug mitbekommen wie viele Vereine, Projektpartner und Einzelpersonen Hilfestellung bekommen haben, ohne das HWÖ oder das SMK davon profitiert hat. All diese Institutionen, ob klein, ob groß sind Teil der Stadt und tragen zum Gesamtbild bei. Sie sind neben den institutionellen Einrichtungen wie das Theater, das Kulturbüro oder ähnliches eben auch, dass was die Stadt zur Stadt macht.
Ich beteilige mich selten an der Politik und auch solchen Debatten. Ich weiß auch wieso. Es geht in der Politik für meinen Geschmack zu wenig um die Sache und mehr um die eigene Befindlichkeit. Aus der Sache heraus gesprochen, kann ich nur diesen Standpunkt vertreten:
Herr Wörnle macht aus meiner Perspektive für die Rahmenbedingungen die er hier zur Verfügung hat einen guten Job. Er macht oft mehr als er muss. In meiner Angelegenheit hat er einer jungen Idee auf die Beine geholfen und hat dazu beigetragen, dass Konstanz im Bereich der Jugendkulturlandschaft ein zusätzliches Profil bekommen hat. Und ich bin nur ein Beispiel von vielen.
Bevor Sie sich wieder nicht artgerechte Tierhaltung oder einen nicht entsprechenden Studienabschluss oder die Zahl seiner Schreibfehler als Vorwand nehmen um ihn, wie ich finde auf einer sehr persönlichen Ebene zu kritisieren oder bessergesagt zu denunzieren, tuen Sie Ihren Job als Journalist und informieren Sie sich richtig.
Für meinen Geschmack ist Ihre Unterstellung „er würde seine Rolle als Geschäftsführer des Stadtmarketings mangels fehlender Kompetenz nicht gerecht werden“ absolut indiskutabel, wenn Sie nicht annähernd einen gleichwertigen Job mit ähnlichen Komponenten und Verantwortlichkeiten geleistet haben. Falls Sie das getan haben, würde ich mir als junge und engagierte Konstanzerin für diese Stadt und die Zukunft unserer Stadt ein konstruktives Gespräch wünschen, denn gute Kritik, wenn Sie denn im Name der Sache steht, ist das beste was einer Institution passieren kann. Und das weiß auch Herr Wörnle!!
Falls Sie auch meine Schreibfehler zählen wollen, sparen Sie sich die Zeit- ich bin im Urlaub und achte aktuell nicht darauf…
Herr Wörnle,
es gibt einen alten Marketingspruch, der aber immer noch gültig ist: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“.
Als selbsternannter Marketingspezialist kennen Sie den Spruch bestimmt. Aber ich bezweifle manchmal, ob Sie ihn auch verstanden haben.
Jedenfalls versuchen Sie häufig, wenn nicht immer,ihr Gegenüber wortreich von Ihren tollen Ideen zu überreden. Ein guter Verkäufer interessierte sich dagegen vielleicht eher für das wahre Interesse des Kunden? Hätte also vielleicht mehr Fragen als Antworten? Aber die erste Frage, die sie offenbar nicht stellen, wäre, „wer sind meine Kunden?“ …
Sie brauchen übrigens nicht auf diesen Pseudonym-Kommentar antworten. Es reicht mir, wenn Sie ihn lesen.
Verehrter Herr Wörnle,
gestatten Sie, dass auch ich mich in die Diskussion einmische, obwohl ich Sie jetzt grad wahrscheinlich nicht (mehr) „erwische“. Aber leider, in den vergangenen Tagen war ich abwesend, weshalb ich mich erst heute in die Diskussion einklinken kann.
In der Tat haben Sie bisher etliche Ideen verwirklicht, um Ihrem Job als Stadtmarketing-Chef gerecht zu werden.
Nur: die meisten Ihrer Ideen haben wenig getaugt (Ausnahme: GEWA und Kinderfest im Stadtgarten), und mit „Stadtmarketing“ (als Parameter nehme ich hierbei die Wikipedia-Definition) haben/hatten die allermeisten wenig zu tun (wie etwa die ewigen Oldtimer-Treffen, Neigschmeckte-/Lange-Leute-Stammtische oder jetzt die Lebkuchen- und Droschken-Nummern). Eine „strategische“ Bedeutung dieser Events oder deren Beitrag zur „Stadtentwicklung“ kann ich da jedenfalls nicht ausmachen.
Ihre Ideen sind vielmehr ebenso inkohärent und stellenweise wirr wie Ihre hier zu lesenden Stellungnahmen. Allerdings erwarte ich von einem Dipl.-Ing.(FH), der Sie sind, auch keine stadtsoziologischen Wundertaten – obwohl, Chemie können Sie ja auch nicht, wie wir längst wissen.
Mein Vorschlag zur Einführung eines für straßenverstopfende Besucher attraktiven(!) Gutscheinheftes kennen Sie längst, denke ich. Ich (als Einzelhändlerin, Touristikerin und Soziologin) habe es mehrmals lang und breit dargelegt und Sie bzw. Ihr Stadtmarketing eingeladen, in dieser Richtung aktiv zu werden (kommen Sie mir jetzt aber nicht wieder mit dem gschpässigen Gutscheinheftle, das vom SM herausgegeben wurde und seitdem in Ihrer Abstellkammer verstaubt, weil’s niemand haben will). Leider scheinen Sie dazu aber keine Lust zu haben, wahrscheinlich, weil die Idee nicht auf Ihrem Mist gewachsen ist. Auf jeden Fall, und darauf will ich hinaus, können Sie ganz und gar nicht schimpfen, dass außerhalb des SM niemand Ideen habe oder sich nicht einbringen wolle.
Noch eins: am 9.12. schrieben Sie: „Wir Blödköppe vom Stadtmarketing waren ja auch so doof und haben Menschen einen kostenlosen Urlaub in Konstanz organisiert nur weil sie im Frühjahr Hab und Gut in den Fluten verloren haben!“
Nun ja, wo Sie Recht haben, haben Sie wohl Recht… Denn auch ich war Ihrem Aufruf gefolgt und habe (für See-Guide) eine kostenlose Stadtführung angeboten. Und ich muss sagen, dass die 4 Teilnehmer/innen, die ich dann Ende November auf meiner Stadtführung dabei hatte (sie waren im KN Anzeiger zusammen mit Ihnen abgebildet), in den Fluten noch nicht mal ihre Unschuld verloren hatten, geschweige denn ihr „Hab und Gut“. Es waren vielmehr, wie ich aus Gesprächen mit den Leuten erfahren habe, eigentlich nur Glücksritter, die ein paar Tage kostenlosen Urlaub geschnorrt haben. Vielleicht traf das nicht auf alle Besucher zu, aber die vier Menschen, die ich dabei hatte, waren allesamt nicht persönlich von „den Fluten“ betroffen. Die haben sich über das Engagement von Konstanzer „Blödköppen“ (zu denen ich mich, die ich meine Zeit geopfert habe, nun leider dazurechnen muss) sicher sehr gefreut.
In anderen Städten gewinnt das Stadtmarketing Preise (Radolfzell in 2013), hier in Konstanz veranstaltet es (Sie nennen das „arbeiten“) alberne Stammtische und Hobbytreffen.
Lieber Herr Wörnle, die Industrie sucht händeringend Diplom-Ingenieure. Wie wär’s mit einer neuen Herausforderung für Sie? Selbstgerechter dieser kleinen Konstanzer Welt, jetzt sind Sie dran! So dumm sind Sie doch nicht wirklich, dass Sie nicht selber merken, dass Sie den falschen Job haben.
Wegen Ihrer Orthographie machen Sie sich mal keine Sorgen, ich helfe Ihnen persönlich beim Verfassen Ihrer Bewerbung, damit das auch klappt. Auch ich will schließlich das Beste für meine Heimatstadt.
Hallo Herr Wörnle,
danke für Ihre ausführliche Information. Leider wären Ihre ungekürzten Beiträge im Seemoz-Blog in der dominierenden örtlichen Tagespresse wohl nicht erschienen.
Zu Herr Reile: Es wäre wünschenswert, wenn weitere 39 Stadträte ihre politische Arbeit besser darstellen, insbesondere kritisch darstellen, und man sie nicht nur alle 5 Jahre vor einer Stadtratswahl auf dem Wochenmarkt für ein paar Stunden sieht. Möglichkeiten dazu gäbe es genug, besonders mit den heutigen Medien, denn kritische Stadträte gibt es zu wenig und Informationen zu dessen Arbeit darf nicht nur in kurzen Sätzen im kommerziell betrieben Südkurier erscheinen. Aus meiner Sicht gibt Herr Reile mit seinem Blog die Möglichkeit eine provokante, kritische und zugleich satirische Information, die zum Einmischen aufruft und das ist gut so. Dazu wird allerorts demokratisch aufgerufen und damit nähern wir uns immer mehr demokratischen Grundsätzen, die den Bürgern Mitsprache gibt. Für manche Mitbürger, Mandatsträger, und nicht nur für die öffentlichen Verantwortlichen, ist dieses Mit- und Einmischen ungewohnt und entspricht nicht alten Erziehungsmethoden. Im Übrigen haben schon die 68ziger versucht alte Zöpfe abzuschneiden, was die Gesellschaft ins Moderne verholfen hat. In diesem Umbruch stehen wir jetzt mit den neuen Medien.
Es ist sehr zu begrüßen, dass es, dies mal auch für Sie auf der Plattform von Seemoz, die Möglichkeit gibt, Ihre und die Arbeit Ihres Teams darzustellen. Ich finde es auch wichtig, dass man die Schwächen Ihrer weiß Gott nicht leichten Arbeit hier auch mal Nachlesen kann. Nicht nur Ihre Arbeit, sondern auch die Arbeit aller vom Steuerzahler bezahlten Institutionen, muss immer wieder auf dem Prüfstand. Damit müssen auch Sie und Ihr Team leben oder leben lernen.
Ihre weiteren Informationen zu meinen Fragen habe ich zur Kenntnis genommen. Es würde aber jetzt zu weit führen darauf zu antworten. Mit herzlichem Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben hierdurch aufzuklären. Mit bestem Gruß und für einen weiterem Elan.
Hallo Herr Moersch,
vorneweg, ich kann mich auch in anderen Medien ungekürzt frei äußern, da ist Seemoz wahrlich nicht allein. Und Sie haben sicherlich Verständnis dafür, daß sich die Sympathie in Grenzen hält, wenn der Tiefschlag die bevorzugte Kampftechnik ist.Ich halte die Doppelrolle Herrn Reiles als Stadtrat und selbsternannter Kritikaster für nicht glücklich. Wer Macht ausübt, Teil der Legislative ist, sollte nicht gleichzeitig die Presse vertreten wollen, die einen eindeutigen Kontrollauftrag hat. Aber dazu gerne mal ein anderen blog.
Zu Ihrer Frage. Das in wenigen Worten darzustellen ist schwierig bis nicht möglich. Aber einen Versuch ist es wert, ich will mich nicht drücken.
Was ist Marketing? Marketing hat seit 1928 144 Definitionen bekommen. Marketing ist jedoch immer eines: ein strategisches Instrument. Das bedeutet in unserem Kontext die Fragestellung, wie soll Konstanz in 5, 10, 20 Jahren aussehen? Stadtmarketing ist somit vorbereitende und in Teilen umsetzende Instanz für Stadtentwicklungsfragen. Entscheiden über Stadtentwicklung ist Aufgabe des Gemeinderates.
Wenn man also eine Stadt analysiert und sich fragt, was kann diese Stadt zukünftig leisten, wie ist die Vergangenheit, wo kann die Zukunft dieser Stadt sein, in welchen Märkten bewegt sich eine Stadt, welche Zielgruppen kann unsere Wirtschaft erreichen etc. dann erkennen wir bei Konstanz die einen (z.B. keine Flächen, keinen richtigen Bahnhof, landschaftliche Reize, Grenznähe, infrastrukturelle Defizite, niedrige Kriminalitätsrate, niedrige Arbeitslosenrate, hohes kulturelles Angebot etc.) und für z.B. Singen oder Friedrichshafen ganz andere Parameter. Dazu kommen Entscheidungen: Kein AKW auf unserer Gemarkung, keine Chlorchemie, kein Fracking, Schulbau hat Vorrang etc.. Haben wir dann eine entsprechende Analyse unserer Stadt, können wir einen Entwicklungsbeschluss fällen, wie z.B. 1963: wir bauen eine Universität (ich weiß die historische Abfolge und die Motivationen waren andere). Wenn man jetzt darauf zählbare Parameter festlegt (Bevölkerungszunahme, Wohnungsbau, Arbeitsplätze etc.) und weiß, dass jeder Bürger der einen sozialversicherten Beschäftigungsverhältnis hat, dann wird aus einem Marketinghirngespinst zählbarer Erfolg. Und dank dieser Entscheidung, haben wir heute einen stadtprägende Erscheinung, die Uni. Und daraus entwickeln sich dann auch Zukunftschancen als Bildungsstadt.
Ich bitte alle Wissenschaftler um Verzeihung, in der Verkürzung leidet wie immer die Präzision.
Jetzt zum Handel: Warum gibt es Stadt? Stadt gibt es städtebaugeschichtlich aus zwei Gründen: Verteidigung und Handel. „Stadtluft macht frei“ als Motivation kam später und ist auch heute kein Motivation mehr, da das Rechtssystem flächendeckend das gleiche ist. Verteidigung ist glücklicherweise nicht mehr unser Thema. Also Handel. Litzelstetten und Oberdorf sind schöne Orte, aber keine Städte und dies nicht auf Grund der Größe.
Was mit einer Stadt passiert, wenn der Handel als ein Motor der Stadtgesellschaft wegfällt, können wir im Moment in Kreuzlingen beobachten. Noch besser ist dies in Ostdeutschland oder den USA ablesbar: Frequenzeinbruch, Ladenleerstand, Verwahrlosung, Kriminalität. Bitte nicht missverstehen, dies bedeutet nicht, dass der Handel der einzige Zweck einer Stadt ist und alles andere städtische Leben dem unterzuordnen ist. So einfach ist es nicht, denn der Handel ist nicht Selbstzweck, er dient dem Bürger. Jeder Bewohner, jede Bewohnergruppe hat gleiche Ansprüche und Rechte. Die Kunst einer Kommunalpolitik ist diese auszuwiegen. Urbanität ist immer Kompromiss. Gelingt das? Schwerer Job! Und (Überraschung!) ich persönlich bin der Meinung, dass der Konstanzer Handel (allerdings auch die Hoteliers, die Gastronomen, Rechtsanwälte, Architekten und alle anderen Gewerbetreibende) mehr für ihre Stadt tun sollten als Gewerbesteuer zahlen. Eine Stadt ist mehr als die Benutzeroberfläche für Trendshops und In-Lokale. Allerdings und dies bitte ich ebenfalls wahrzunehmen, dies tun bereits viele Unternehmer. Man muss es nur sehen wollen. Jedoch sehe ich auch deutlich Potential nach oben. Das sehe ich und sage es auch bei entsprechenden Momenten deutlich und vernehmbar.
Nun von der Strategie zur Wurst. Wenn ich als Mitverantwortlicher für die Prosperität des Standort Konstanz feststelle, dass sowohl durch Nachfrage (nicht nur durch den Franken) aber auch durch gegenläufige Entwicklungen, Konstanz dabei ist den Ruf einer EWIGSTAUSTADT zu entwickeln, bedeutet dies linear die Schädigung des Wirtschafts- und Wohnstandortes. Das bedeutet, es liegt mit in meiner Aufgabe Strategien zu entwickeln dies zu verhindern. Dazu haben wir schon 2003 ein Maßnahmen-Set entwickelt um entsprechende Entwicklungen zu beeinflussen. Hier war allerdings das Schreckenszenario ein anderes: das damals noch in der Planung befindliche Lago mache den Innenstadthandel platt war einhellig Stadtmeinung. Das haben wir damals untersucht und Vorschläge unterbreitet. Eine Handlungsachse war schon damals das strategische Ziel die Vermeidung des PKW Verkehrs, mit dem Ziel eines Fliessgleichgewichts und nahezu pünktlichen Fahrplans der Busse. Jetzt kamen die Maßnahmen: Fahrradmitnahme im Bus, P&R Parkplatz, Coolbus, ÖPNV Gutscheinticket, Seniorenheimbringservice, Paketlagerung etc. etc. Ohne Witz,das hat es (fast) alles schon gegeben. Dann kam die Analyse. Das einzige was wirklich Wirkung zeigte waren die Verkehrshelfer. Erst Verkehrsengel genannt, dann Verkehrskadetten.
Nehmen wir den letzten Samstag. Klar die Meinungen gehen in der Bewertung auseinander, aber der 2. und 3. Adventssamstag sind die üblicherweise frequenzstärksten Tage. Es gibt Branchen, die machen bis zu 60% ihres Jahresumsatzes in der Weihnachtszeit. Machen Sie sich den Spaß und kontrollieren Sie über tom-tom-live-tracker die Verkehrsentwicklung in Konstanz, Friedrichshafen und Freiburg. Sie werden zählbar feststellen in Konstanz läuft es am besten. Bevor der Sturm der Empörung losbricht, ich will es nicht schönreden, es ist immer noch heftig, aber wenn die Busfahrer sagen, es war gut, dann glaube ich es einfach mal.
Wir alle wollen, dass Menschen ihr Verhalten ändern. Der eine will das Klima retten, der andere seinen Parkplatz vor der Tür, dem Dritten sind Autos zu laut oder anachronistisch und überhaupt. Alles akzeptiert. Nur, die Menschen ändern sich nicht einfach so ohne Grund. Und die Gründe die es gibt, reichen offenbar nicht aus. Warum? Ein Thema für einen weiteren blog. Fakt ist, wir alle wollen nicht wirklich zwingen, weil wir auch unsere Freiheit hoch schätzen und weil wir wissen, dann fahren die Gäste eben einen Ort weiter, Konstanz klappt die Bürgersteige hoch und wir haben nichts gewonnen. Nichts hat sich zum besseren verändert, aber wir haben viel verloren. Also müssen wir uns etwas ausdenken, da es mehr Wert ist sich anders als bisher fortzubewegen, als im Stau zu stehen. Und jetzt kommt der altbekannte Casus Knacktus. Denn egal was wir überlegen, welche Strategie wir uns ausdenken, jede Maßnahme die empfohlen wird, es kostet schlicht Geld. Tja, weiter brauche ich wohl nicht schreiben. Denn eins ist sicher in Konstanz (allerdings auch anderswo), wollen wir das Fünferle UND das Weckle. Zahlen soll immer der andere. Was bleibt? Irgendwie kratzen wir das notwendigste an Kohle zusammen, damit es wenigsten bisschen was geht. Ich will nicht negieren, dass die Stadt 2013 den P&R Parkplatz fertiggestellt hat und den Verkehrsservice finanziert. Das ist gut, das ist sehr gut! Doch reicht das aus um Wesentliches zu ändern? Auch da bin ich der Meinung ist noch Platz für Sponsoren außerhalb des kommunalen Säckels. Finden wir einen…na, Ihr habt es ja selbst gelesen, wie dieser dann bezeichnet wird.
Dürfen wir vom SMK entscheiden wie wo welches Geld investiert? Nö. Also Kopf in den Sand? Nö. Wir versuchen eben was geht. Und das seid Jahren. Ist das hocheffizient, ist schlau? Ach, das sollen andere entscheiden, wir finden: ja, und es wird immer besser.
OK, Vorschlag, machen wir es doch so. Wir erklären als stadtstrategischen Ansatz 2020 autofrei zu sein. Dann legen wir 50 Millionen auf den Tisch für Maßnahmen vom Wassersolartaxi über die Rikscha, Coolbus, Call-a-bike, Carsharing, Tütenträgern, Fiaker bis zur Gondel. Dann posaunen wir es in die Welt hinaus, daß wir Konstanzer das geschafft haben und die anderen nicht. Wir haben eine hochattraktive Stadt ohne Kofferraumkunden. Soll ich etwas verraten? Die entscheidenden Händler wären wahrscheinlich sogar dabei. Der Marketingmann freut sich über den USP und das Klima ist geheilt. Was glauben Sie? Wie wahrscheinlich ist das? Es wäre richtig, es wäre konsequent. Aber realistisch?
Herr Moersch, ich hätte noch ein viel konkreteres Beispiel wie Strategie zu zählbaren Umsätzen und Wohlstand führt. Dann fällt aber das Wörtchen „Oldtimer“. Und das tue ich mir heute Abend nicht mehr an.
Meine Damen und Herren Mitlesende.
In den letzten zwei Tagen habe ich viel Zeit aufgebracht unsere Sicht der Dinge darzulegen. Danke für die netten Anrufe und Mails. Gerne stelle ich mich weiterhin dem Diskurs, jedoch nicht in den nächsten Tagen, weil ich schlicht nicht in Konstanz bin und in den folgenden Tagen dieser Debatte nicht mehr folgen kann. Ich denke, ich habe auch genug geschrieben. Aber, ich lade jeden ein zum Stadtmarketing zu kommen und wir kommen auch gerne zu Ihnen um diese Themen zu diskutieren.
Was wir jedoch erwarten ist Fairnis und Anstand im Umgang. Die Mitarbeiter des Stadtmarketing fühlen sich verpflichtet dem Leitbildmotto „Gemeinsam für Konstanz“. Dafür arbeiten wir. Nach meiner Einschätzung auch gut und ja, wir machen auch Fehler. Dafür darf man uns auch kritisieren. Aber beachten Sie dabei auch die Rahmenbedingungen und die Komplexität bei der Bewältigung der Aufgaben. Und nicht alles ist wirklich rational. Das ist so, weil wir alles Menschen sind. Gleiches gilt im Übrigen für die Kollegen der Verwaltung und auch für die Stadträte. Und vielleicht auch für Sie? Da wäre manches Mal ein wenig mehr Mühe von Seiten der Kritiker bei der Recherche der Fakten und Zusammenhänge angemessen. Diese Mühe sollten sie sich schon machen.
@ Wörnle
Aus Interesse an den Details, welche strategische Ansatzmöglichkeiten zum Thema Verkehr und Mobilität gibt es denn sonst alle noch, wenn jetzt schon am Ende die Pferdekutsche und Wurst steht? Wie sieht denn die Analyse vom Preis-Leistungsverhältnis in der Praxis aus? Wie ist die machbar? Wie ist der inhaltliche, monetäre Gewinn zu erkennen? Das sind immer wieder Kernaussagen, die ganz erst gemeint zu hinterfragen sind, eben, bis ins Detail.
Und im Übrigen zur Ihre Schimpfe an den Autor im Allgemeinen. Ich betrachte den Seemoz-Blog als das z.Zt. beste kommunale Bürgerforum, in dem sich auch das Konstanzer Stadtmarketing frei und ungekürzt äußern kann. Das kann auch für uns Leser sehr informativ sein, auch wenn Sie voll Ihre aufgestaute Luft ablassen. Das kritische Einmischen und kommentieren ist noch lange nicht bei jedem Mitbürger angekommen. Da gibt es immer noch ein bisschen „wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand“.
Danke Thomas, jetzt ist die Diskussion in Inhalt und Form da, wo sie hin muss. Jedoch fühlen wir beim SMK nicht als getriebene. Wir haben einen durchaus gestaltenden Anspruch. Und wenn wir das konkrete Thema sehen -Verkehr, Mobilität- gibt es auch hier strategische Ansatzmöglichkeiten. Eine Pferdekutsche oder eine Gratis Wurst steht dann ganz am Ende von solchen Konzeptionen.
Auch der Grundsatz, Marketing verdient erst einmal kein Geld ist richtig. Allerdings schließt es sich nicht aus, wenn wir es doch tun, wie wir es beweisen. Auch ist die Mischung zwischen privaten Unternehmen und öffentlichen Institutionen für unsere Arbeit nicht hinderlich. Solange kein Gesellschafter unangemessene Partikularinteresse formuliert und die Gesamtentwicklung der Stadt im Bewusstsein hat, ist es kein Problem. Und bisher war das so.
Interessant ist ja auch immer bei Organisationen wie unserer die Position, egal was sie kosten, es ist immer zuviel. Darum wird von der Hälfte immer ein Viertel genommen. Nie wird die Frage gestellt, was bringt denn das ganze? Und wenn man dann das Preis-Leistungsverhältnis analysiert, erkennt man welchen inhaltlichen und monetären Gewinn die Stadt macht. Und die Stadt ist für mich immer noch die Gesamtheit der Bürger.
Man sollte mal ganz sachlich über den Grundfehler solcher Organisationen wie einer Stadtmarketing oder Tourismus GmbH nachdenken. Das sind nämlich keine Unternehmen, sondern eher NPOs, die abhängig von ihren Anspruchsgruppen (hier Politik, Einzelhandel etc.) bestimmte Aufträge und Aktivitäten auszuführen haben (Wir haben dies gerade für den Tourismus thematisiert und in einer umfangreichen Studie er- und begründet). Anaspruchsgruppen sind Organisationen und Institutionen, die von den Wertschöpfungsaktivitäten solcher NPO profitieren. Die Zweckzuschreibung und die Sinnhaftigkeit erhalten solche Organisationen ausschließlich durch den Willen ihrer Anspruchsgruppen, was bedeutet, dass man sich über seine Ansprüche einen Kopf machen muss, dass man strategische Orientierungen braucht, Ziele.
In der Praxis heißt das, solche GmbHs wie das Stadtmarketing sind nicht dazu da Geld zu verdienen oder sich zu finanzieren. Dieses Finanzierungsdruck verhindert strategisches Arbeiten und wirkliches Marketing. So ist Hilmar Wörnle in der Tat nicht für die Lösung der Verkehrsproblematik in KN zuständig. Weil er sich aber darum gekümmert hat (vielleicht gab es dazu einen Auftrag? oder er war zu gutmütig und hat sich überreden lassen) und es gar nicht sein kann, dass er die Probleme löst, wird er nun verantwortlich gemacht.
Deshalb an dieser Stelle mein Rat an alle, die in solchen Organisationen arbeiten. Erarbeitet ein Strategie, legt die den interessierten Anspruchsgruppen vor, fordert von diesen qualifizierten input und nicht tagesaktuelle blabla, fordert zudem die dafür notwendigen Finanzierungsmittel in Vollkostenrechnung (!).
So lange die Politik aber glaubt, durch die Gründung öffentlicher GmbHs sei das Unternehmertum dort eingezogen, wird es nichts mit solchen Einrichtungen. Das sieht man spätestens dann wenn man die leidige Unterfinanzierung im Tourismus und bei Stadtmarketingorganisationen sieht. Um die eigene Organisation zu finanzieren ist man gezwungen, irgendwie Geld zu verdienen. Da ist keine Grundlage für Übersicht und Erfolg im Marketing. Die Studie: Organisation, Management und Führung in der Tourismusindustrie – ein Beitrag zur Optimierung des Destinationsmanagements kann bei mir kostenlos bestellt werden. Vor allem für Kommunalpolitiker eine Pflichtlektüre, da auch auf Stadtmarketingorganisationen anwendbar.
Ich wünsche Hilmar Wörnle, dass er vom eher getriebenen, wieder zum Treiber wird und dass ihn hierbei vor allem Konstanzer Unternehmen und Einzelhandel unterstützen.
Lieber Thomas, werter Herr Pschorr,
vielen Dank für Klarnamen und differenzierte Darstellung.
Danke auch Dir Thomas, daß Du konstruktiv-kritisch die aus Deiner Sicht Schwächen der Pferdekutsche darstellt. Kann man so sehen und ggf. hast Du in Teilen auch recht. Jedoch, wir haben auch den Weg über Fahrradbrücke, Schottenstrasse, Gartenstrasse, Niederburg geprüft und als zu gefährlich für die Radfahrer eingestuft.
Zum Wassertaxi gibt es von uns keinerlei Stellungnahme. Es gibt kein Pferdekutsche oder Wassertaxi. Nur, wir haben keine Handlungsoptionen beim Wassertaxi. Uns geht es darum, den P&R Parkplatz in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Womit, wodurch ist doch erst einmal egal. Noch, so unsere Erhebungen kennen ihn zu wenig Menschen und dann muss man halt solche Sachen machen. Mit einer Anzeige beim Seemoz ist es eben leider nicht getan.
Herr Pschorr, gerne treffe ich mich mit Ihnen. Aber warum verbitten Sie sich etwas, daß ich gar nicht gesagt habe? Und wenn, warum darf man Funktionsträger (Geschäftsführer, Amtsleiter, Intendanten)wie mich oder Kommunalpolitiker mit Freude und Lust verunglimpfen und wenn dann einer aufsteht und den Spiegel nimmt, wird gleich Unprofessionalismus und ein Angriff auf den Journalismus gewittert? Halten Sie den Text von Herrn Reile ernsthaft für seriösen Journalismus? Was ist denn professionell? Sich schweigend diesen ganzen Quatsch anztutun. Machen wir ja sonst immer. Aber ist es nicht auch mal nett, oder zumindest unterhaltsam, wenn einer auch mal sagt, was Ihr da tut ist nicht in Ordnung?
Zum Thema Mitarbeiter. Wenn Sie zu uns ins Büro komme, dann gehe ich einfach. Sie sprechen 1:1 mit meinen Kollegen. Dann wissen Sie aus erster Quelle wie das aus der Sicht meiner Kolleginnen gesehen wird. OK?.
Lieber Hilmar,
nur wer nix macht, macht auch keine Fehler. Die Frage ist, ob das mit der Pferdekutsche oder andere „verkehrslenkende“ Massnahmen tatsächlich „Fehler“ sind. Ich denke, es sind Versuche, dem Verkehrskollaps einigermaßen Herr zu werden. In Eurem Fall badet Ihr gerade aus, was an anderer Stelle – spich Politik – seit vielen Jahren verbockt wurde: An geeigneten Stellen den Verkehr, vornehmlich aus dem Süden, RICHTIG abzufangen. P und R-Plätze sind okay für alle jene, die sich in KN nicht so gut auskennen. Die folgen den Schildern. Alle anderen, die auch nur ein bisschen Ortskenntnis haben, werden auch künftig immer ihr Glück versuchen und möglichst nah an die Ladentheken fahren. Ich würde es übrigens genau so machen. Nicht, weil ich doof bin, sondern bequem und ein Gewohnheitstier. Würde man stattdessen am Döbele, da wo es hingehört, ein Parkhaus bauen, wären die meisten Probleme gelöst. Die Frage ist für mich nur, ob Ihr vom SM – steht jetzt hoffentlich in diesem Fall nicht für Sadomaso – Euch selbst in diese Rolle der Verkehrsproblemlöser gezwängt habt, oder ob Ihr gebeten wurdet, tatkräftig mitzuhelfen. Ich weiß, Ihr müsst Eure Rolle immer wieder selbst neu definieren, um Euch nicht überflüssig zu machen. Und Marketing ist diese Sache definitiv. Nur, wenn eine Pferdekutsche de facto mehr verkehrsverhindernd, statt -verflüssigend wirkt, ist der Schuss leider nach hinten losgegangen. Warum muss das Ding auch unbedingt auf der Straße fahren? Lässt sich da nicht eine alternative Route finden? Für eine Seilbahn war es offenbar zu früh, das ist klar. Aber gerade jetzt wäre ein Wassertaxi DIE Marketingidee schlechthin gewesen. Und weißt Du was, Hilmar? Selbst wenn es da irgendwelche Genehmigungsprobleme wasserrechtlicher Art oder so was gegeben hätte, Pferdescheiß drauf, bis das Schifffahrtsamt reagiert, ist Weihnachten und alles wieder vorbei. Deinen Mut und Deine masochistische Ader in Ehren, Dich immer wieder Kritikern auszusetzen, das mit der Pferdekutsche war ein netter Versuch, aber wenn die keine alternative Route hat, läuft´s halt nicht. Wasser und Luft bleiben die einzigen Möglichkeiten, bis die S-Bahn zwischen KN und Kreuzlingen kommt. Hilmar, lass Dir was einfallen! Sonst macht´s ja keiner…
Sehr geehrter Herr Wörnle,
Sicher bin ich bereit, mich mit Ihnen an einen Tisch zu setzen und über konkrete Vorschläge zu reden – so, wie die Kollegen der Fraktion dies schon seit Jahren anmahnen.
Auch können Sie mich hier unter meinem Klarnamen lesen, darüber hinaus können sie mir über die Adresse der Universität gerne auch eine persönliche E-Mail zukommen lassen, auch gern, um einen Termin zu vereinbaren.
Gerne betone ich noch einmal, dass die Unprofessionalität, mit der hier Kritik aufgenommen wird, nichts, aber auc gar nichts mit Ihren Mitarbeitern zu tun hat. Wenn Kritik geübt wird (man sah das auch gut am Herzzentrum-Beispiel), dann wird gern das Schicksal der betroffenen Mitarbeiter vorgeschützt. Diese sind von der Kritik aber nicht als Ziel gewählt, vielmehr derjenige, der solche Ideen umsetzt. Dass Ihre Organisation für Innovationen gut ist, sieht man ja an vorliegendem Beispiel – problematisch ist nur die Art der Innovation…
Bitte seien Sie sich auc darüber im Klaren, dass Journalismus eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft wahrnimmt, nämlich Fehler aufzuzeigen, die sonst stillschweigend untergehen. Das ist unangenehm, gebe ich gerne zu. Es führt nur kein Weg daran vorbei, es gibt kaum eine andere Möglichkeit. Leider sind die repräsentativ-demokratischen Organe dazu selbst nicht in der Lage, geschweige denn privat organisierte Wirtschaftsvereine.
Schließlich verbitte ich mir, als Stammtischnörgler bezeichnet zu werden. Wer keine Kritik verträgt, zieht sich in solche Abgründe zurück
Gruß
Simon Pschorr
Linke Liste Konstanz
frl.else, nein, auch das nicht. Mehr nicht drauf?
Man oh man Herr Wörnle, das war dann wohl das eine oder andere „Bürgertröpfle“ zu viel heute Abend!?
Hallo,
nein, ich fühle mich weder erwischt, noch war ich wütend, noch sehe mich als Mr. Null. Doch im Gegensatz zu anderen stelle ich mich. Ich stelle mich für meine Mitarbeiter und mich, weil wir in den uns gegebenen Möglichkeiten einen guten Job machen. Meckert ruhig an mir rum, ich halte das aus. Aber meine Kollegen haben schlicht Respekt verdient. Und dass Sie nicht in der Lage sind diesen aufzubringen, ja das ärgert mich. Wenn das Ihr Ziel war, OK, erledigt. Wollen Sie jetzt nicht etwas Richtiges im Leben anfangen?
Ich frage mich schlicht, warum die Arbeit von Menschen -und damit meine ich insbesondere meine Mitarbeiter, aber auch von den vielen anderen in ähnlicher Funktion, nur als Ihre Projektionsfläche von – ja, von was überhaupt, dient? Provinzcomedy? Wer nicht den Mut hat, den eigenen Namen zu nennen, weil blablabla, ihn davon abhält ist nur eins: feige. Und Feiglinge meinen über unsere Arbeit ein Urteil abgeben zu dürfen? Was, ja was ist denn Ihr Beitrag Konstanz zu verbessern? Mit verschränkten Armen sinnig lächelnd Fehler zählen. Wow! Ich bin begeistert! Und sonst? Nichts drauf? Keine inhaltlicher Beitrag, kein Vorschlag was man besser machen kann? Ach nee, zu konkret, zu konstruktiv. Süffisant und anonym rumnölen ist ja viel eleganter, um dann im Echtleben an die Futtertöpfe ranrobben. Der Marketingfuzzi soll doch den Mund halten, da man ja Mehrwertsteuer auf seine Tabaksteuer zahlt, ist er ja mein Knecht.
Leute, kommt aus der Deckung, werdet konkret. Was habt Ihr denn an tollen Ideen außer verbieten, aussperren und andere zahlen lassen? Was ist denn realistisch machbar und rechtlich durchsetzbar? Kommt vorbei ins Stadtmarketing, setzt Euch mit an denn Tisch und sagt was Ihr für machbar und möglich haltet. Wer hat den Mut? Dann testen wir gemeinsam die Realitätstauglichkeit Ihrer Vorschläge. Sagt was Ihr zu sagen habt in Klarnamen. Alles andere ist schlicht irrelevant und überheblich.
…und selbst, wenn man von dem bemühten Vergleich mit meiner beliebten Mundart im vorletzten Absatz mal absieht, Herr Wörnle, sind 53 Fehler in Ihrer eher überschaubaren Wutschrift doch schon sehr beachtlich für jemanden, der doch nicht nur lieb gehabt, sondern allen Ernstes auch noch ernst genommen werden will.
Nr. null lebt!
Aber die Idee ist doch gar nicht so schlecht. Warum denn die Stadt für Autofahrer bei Überlastungen zumachen, wenn es auch mit Pferdekutschen geht, die den Verkehr blockieren. Vielleicht gibt’s da noch paar mehr Pferdekutschen zu mieten, dann gibt es zumindest in der Altstadt weniger Stau und der P+R-Platz wird besser von entnervten Autofahrern ausgelastet. Prima Herr Wörnle, den anderen immer eine Idee voraus.
Sie fühlen sich ja ziemlich erwischt, was, Herr Wörnle…
Na, na, na Ihr werdet doch nun nicht schwächeln mit den Beschimpfungen. Warst das? Nicht mehr? Hm, da haben wir wohl was falsch gemacht.
Ist ja alles nur Satire, da darf man ja aus allen Lagen schießen. Wahr-unwahr-scheissegal. Aber was ist los, da fehlt doch noch ganz viel oder habt Ihr wieder geschlafen. Wir Blödköppe vom Stadtmarketing waren ja auch so doof und haben Menschen einen kostenlosen Urlaub in Konstanz organisiert nur weil sie im Frühjahr Hab und Gut in den Fluten verloren haben! Was wollten wir damit denn erreichen? Solidarität mit Menschen die mal so richtig Pech hatten? Ha,ha,ha Marketing und Gutmensch das gibt es doch gar nicht. Nein, eine Woche kostenlos im 5* Hotel haben wir doch nur gemacht, um die kämpferische Grundhaltung des Proletariat zu unterminieren. Wie vertrottelt sind wir denn, daß wir glauben Ihr merkt das nicht…!
Oder ja, da war noch etwas! Ein grenzenlosen Lebkuchenwettbewerb! Was soll denn damit erreicht werden? Jetzt auch noch Kommerz nach Kreuzlingen tragen? Reicht es nicht wenn wir in Konstanz dem Konsum frönen. Oder glauben wir wirklich mit so lächerlichen Backwerken grenzüberschreitendes Verständnis zu wecken. Nee schlimmer, jetzt treiben wir die armen Konstanzer am Kreuzlinger VOS ins Nachbarstädchen über die Grenze, wo wir Konstanzer doch alle viel lieber zu Hause die Decke über den Kopf ziehen würden. Die Kreuzlinger wollen übrigens auch nur eins: Ruhe! Aber nee, das allmächtige SMK will es anders, dann müssen alle alle alle Konstanzer auch. Sprung auf marsch, marsch, der Befehl lautet: Los kauft! Egal was, aber kauft! Und wehe einer kommt ohne zwei große Tüten heim. Die Strafe ist klar, wer nicht kauft, ab in den Gulag! Ach nein, das war ja Eurer. Ok, dann eben ab nach Guantanamo.
Und wieviel Kinder wurden denn zum Backen von Lebkuchenhäusern gezwungen? Das Jugendamt hat schon eine Hotline eingerichtet um psychologische Erstversorgung sicher zu stellen. Wer bezahlt denn das? Vor allem jene Kinder mussten backen, die niemals überhaupt ein Haus ihr eigen nennen werden dürfen: denn so leben nur die Reichen, schaut es euch an! Wände aus Lebkuchen, Türen aus Marzipan, Dachschindeln aus Schokolade! So leben die Bonzen, aber Ihr, Ihr werdet gar kein Konstanz mehr haben! Warum? Weil das Stadtmarketing mit Hilfe aller Dunkelmänner und Orks den See vergrössert und die heilige Konstanzer Scholle nach China verkauft! Es bleiben nur noch die Villen stehen! So wie vorher schon die Sonne verscherbelt wurde! Oder was glaubt Ihr warum in Konstanz keine Solarpaneele mehr gebaut werden? Kein Sonne, keine Solarindustie, ist doch klar(oups, da hab ich wohl was verraten). Und warum Lebkuchenhäuser? Das kennen wir doch schon aus Hänsel und Gretel. Die beiden Gören wollten doch nur die arme alte Frau bestehlen. Und weil die arme Rentnerin nichts hergeben wollte, hat man sie gleich als Hexe bezichtigt und in den Ofen verbrannt. Will das SMK den Hexenhammer wieder zur Rechtsnorm erheben? Wir wissen, Ihr traut es uns das zu, da hilft von uns lein leugnen mehr!
Und das gemeinste, das abscheulichste, das verwerflichste, hinterfotzigste und niederträchtigtigste von allem: das SMK zwingt die Jugend den Verkehr zu regeln. Damit noch mehr Menschen (die eigentlich alle lieber Bus und Bahn fahren wollen; aber das hat das SMK ja verboten!) nach Konstanz hineinpressen. Und weil diese Jugendlichen eigentlich gar nicht helfen wollen (ist doch klar, die wollen ja immer nur am Seerhein Bier trinken), hat sich das SMK den perfidesten Trick von allen ausgedacht! Wir bestechen die Verkehrskadetten einfach mit Geld! Jawoll, wie dreist, das SMK bezahlt die Jungs und Mädchen (in unserm Jargon ganz klar „Mädel“, da weiß man gleich aus welche Ecke wir kommen) nur aus dem Grund damit Herr Reile und Freunde uns nicht Ausbeutung vorwerfen können. Ja, der Klassenfeind ist schon ziemlich clever dämlich, nicht war! Aber hat wohl nichts genützt, ihr habt uns doch erwischt!
Nun, nun Herr Wörnle waröm dönn nör sö empföndlöch? Öst doch ölles nör Satöre önd jemönd wie sö söllte söch doch geöhrt föhlen vön öns öberhaupt wahrgenömmen zö wörden. Höben Sö die Spölrögeln vergössen? Sö örbeiten und wör möchen öns daröber löstig.
Ach, sagen da wir vom Stadtmarketing, ach ja – war da was?
Es ist Weihnachtszeit. Selbstgerechte dieser Welt, Ihr seid dran!
Ehre, wem Ehre gebührt. Heben wir alle möchtegern Marketing-Päpste auf den Thron des heiligen Stuhlgangs – Amen“