Hoffnungsvoller Spielzeitstart
Das Theater Konstanz startet in die neue Spielzeit. Den Auftakt macht ein großes Theaterfest am kommenden Samstag, 18. September, ab 15 Uhr. Was dort im Einzelnen an verschiedenen Plätzen geboten wird, ist in unserem seemoz-Veranstaltungskalender nachzulesen. Die Premieren zur Eröffnung folgen dann am 24., 25. und 26. September sowie eine Uraufführung am 16. Oktober. Insgesamt darf man gespannt sein, was das hiesige Theater nach düsteren Corona-Zeiten zu bieten hat.
Am 24. September inszeniert Franziska Autzen „Die Verlorenen“ von Ewald Palmetshofer im Stadttheater. Das Stück wurde in der Kritiker*innenumfrage der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum besten Theaterstück 2020 gewählt. „Hallo? Ist wer da? Ist da wer?“, fragt das Figurenensemble, die Gemeinschaft Verlorenen, zu Beginn dieses Stücks. Mit trockenem Witz und hoher Sensibilität werden die Geschichten der beinahe unspektakulären Figuren zu einer wuchtigen Erzählung über die menschliche Existenz zusammengefügt. Im Zentrum steht Clara, die sich – frisch geschieden – dazu entscheidet, im leerstehenden Haus ihrer Großmutter auf dem Land auf Abstand zu gehen. Es dauert aber nicht lange bis Ex-Mann, Teenager-Sohn und die neue Freundin des Ex wieder bei Ihr vor der Tür stehen.
All das Schöne
Gleich am Tag darauf, am 25. September, geht es weiter mit „All das Schöne“ in der Inszenierung von Carmen Schwarz auf der Werkstattbühne. Das Publikum erwartet ein lebensbejahender, komischer und zugleich berührender Monolog über das Thema Suizid aus der Feder von Duncan Macmillan. Ein 7-Jähriger beginnt all die schönen Dinge aufzulisten, für die es sich zu leben lohnt. Anlass ist der Selbstmordversuch seiner depressiven Mutter. Er schreibt die Liste auch als Teenager und Erwachsener weiter, bis es auf den millionsten Punkt zugeht …
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Schon zum Antritt ihrer Intendanz hatte Karin Becker ihre Pläne für ein Konstanzer STADTENSEMBLE präsentiert. Am 26. September ist es nun endlich so weit – Anne-Stine Peters Inszenierung von „Hin und Her“ feiert Premiere! Ausgangspunkt für die Komödie ist Ödön von Horvàths Geschichte über Ferdinand Havlicek, der zwischen zwei Staaten im Niemandsland gestrandet ist. Havlicek soll aus dem Staat, in dem er 25 Jahre lang gelebt hat, über eine Brücke in sein Geburtsland abgeschoben werden. Nachdem er die alle fünf Jahre erforderliche Erneuerung der Staatsbürgerschaft in seinem Geburtsland nicht vorgenommen hat, wird er hin und her geschickt. Das Stück wurde gemeinsam mit 13 ausgewählten Expert*innen des Alltags erarbeitet.
Uraufführung „Der fabelhafte Die“
In einem Auftragswerk des Theater Konstanz widmet sich Sergej Gößner auf spielerische Weise dem Thema non-binäre Geschlechtsidentität. Mit einem alten Zirkuswagen in einer Welt aus Jahrmarkt und Revue schreibt er eine Geschichte über das Geschichtenerzählen. Die Schausteller*innen aus dem alten bunten Wagen erwecken Geschichten über das Gleichsein wie über das Anderssein, aber auch Geschichten über Enten und Schwäne, zum Leben und präsentieren diese ihrem Publikum in einer Show. Die Inszenierung von Kristo Šagor für das Junge Theater Konstanz feiert am 16. Oktober in der Spiegelhalle Premiere.
Medienmitteilungen, zusammengetragen von Franziska Spanner. Bild: Theater Konstanz/ B. Jansen