Initiative fordert: Durchgehende IRE-Züge Basel–Singen–Friedrichshafen–Ulm beibehalten
Die „Initiative Bodensee-S-Bahn“ (IBSB) hat sich in einem Brief an alle Ober- und Bürgermeister der Städte und Gemeinden entlang der Bahnstrecke Basel – Schaffhausen – Singen – Friedrichshafen – Ulm (Lindau) gewendet und sie um Mithilfe bei der Aufrechterhaltung der von Aufhebung bedrohten IRE-Züge Basel – Ulm gebeten.
Gestützt auf ein vom Kreis Bodensee dem Zürcher Planungsbüros SMA in Auftrag gegebenes Gutachten will der Bodenseekreis zwischen Radolfzell und Friedrichshafen einen 30-Minuten Takt der Regionalbahn-Züge auf Dieselbasis einführen. Der Nahverkehrsausschuss des Bodenseekreises hat diese Idee am 30. April 2015 unterstützt.
Die „Initiative Bodensee-S-Bahn“ begrüßt die Verdichtung des Regionalbahn-Verkehrs zum 30-Minuten-Takt. Nach dem erwähnten SMA-Gutachten soll diese Verdichtung aber ohne Ausbau der Infrastruktur erfolgen. Die direkte Folge wäre, dass dabei die erfolgreichen, durchlaufenden Interregio-Express-Züge (IRE) Basel – Singen – Friedrichshafen – Ulm im Abschnitt Singen – Friedrichshafen wegen ungenügender Bahninfrastruktur nicht mehr verkehren könnten. Das würde konkret bedeuten, dass sämtliche Passagiere in Singen und in Friedrichshafen von den IREs auf die Regionalbahnzüge umsteigen müssten. Neben der unangenehmen Umsteigerei (Verpassen der Anschlüsse oder lange Wartezeiten) würde sich die Reisezeit von Singen nach Friedrichshafen von heute 46 Minuten auf 68-83 Minuten verlängern – mit Halt an allen Stationen.
Die „Initiative Bodensee-S-Bahn“ fordert für die Bodenseegürtelbahn ein analoges Standard-Angebot wie auf der Seehas-Linie Engen – Konstanz:
a) Beibehaltung der IRE Basel – Singen – Friedrichshafen – Ulm und Verdichtung auf den Stundentakt. Neben den heutigen Haltestellen sollen die IREs auch in Salem und in Markdorf einen Stopp einlegen.
b) Halbstündliche Regionalbahnzüge (S-Bahn) Singen – Radolfzell – Friedrichshafen.
c) Reaktivierung aufgehobener Bahnhöfe und Bau neuer Haltestellen zur besseren Erschließung der Siedlungs- und Arbeitsplatzgebiete entlang der Bodenseegürtelbahn.
d) Elektrifizierung und Ausbau der Infrastruktur der Bodenseegürtelbahn Radolfzell – Friedrichhafen (gleichzeitig mit der Hochrheinbahn Basel – Erzingen und der Südbahn Friedrichshafen – Ulm).
e) Ausbau der Infrastrukturen (Doppelspuren, Kreuzungsstellen, Bahnhofausbauten).
PM/hpk
Weitere Informationen: wmschreier@bluewin.ch
Schade, daß sich die Initiative mit solchen unrealistischen Maximalforderungen disqualifiziert.
Mit vertretbarerem Aufwand gemäß einem früheren SMA-Gutachten ist eine kleinere Lösung machbar: IRE im (Fast-)Stundentakt plus RB im (Fast-)Stundentakt, sowie vom Bodenseekreis gewünschte Verdichtung der RB zwischen FN und Markdorf in den Hauptverkehrszeiten zum Halbstundentakt.
Nötige Infrastrukturausbauten hierfür wären Elektrifizierung der Gürtelbahn, ein neues Stumpfgleis in Markdorf und ein Kreuzungsgleis in Sipplingen.
Ist dieses Modell noch in der Diskussion?