Jetzt ist das linksrheinische Ufer dran

Die Idee stammt von ihrer Jugendorganisation – jetzt haben die CDU-Oberen sie auf die TUA-Tagesordnung gebracht: Das linksrheinische Ufer des Konstanzer Seerheins zwischen Webersteig und Schänzle soll aufgehübscht werden. Dazu die Verwaltung: So schnell wird das nix.

Rund um das Taubenhaus, so die Junge Union, könnten zusätzliche Badeplätze geschaffen und die Strandbar ausgebaut werden. Sitzbänke sollten her, damit die Gäste ihre Badehandtücher nicht auf dem Asphalt ausbreiten müssen, und das Gebäude der Wessenbergschule, die kurz vor dem Umbau steht, könnte als „internationales Zentrum“ für ausländische Studenten genutzt werden. Am Schänzle sollten zusätzliche Grillplätze und jede Menge neuer Sitzgelegenheiten geschaffen werden.

Nix da, antwortet Martin Wichmann vom Umweltamt in seiner Vorlage für die TUA-Sitzung, die heute Nachmittag im Rathaus auf der Laube stattfindet. Zum einen sei das alles nicht neu und von den Stadtplanern längst angedacht, denn „die Verwaltung stimmt grundsätzlich … einer Aufwertung der gesamten Uferpromenade des linksrheinischen Ufers zu. Primäres Ziel ist, den öffentlichen Individualverkehr im Bereich Winterer- und Webersteig auf die unbedingt erforderliche Erschließungsfunktion zu beschränken, die öffentlichen Stellplätze vollständig aufzulösen und den Verkehrsraum so umzugestalten, dass der Rad- und Fußgängerverkehr qualifiziert geführt wird und neue attraktive Aufenthaltsbereiche geschaffen werden können.“

Zum anderen aber müsse man die Entwicklung rund um die HTWG, die fortlaufend anbaut, und die Wessenberg-Schule, die bekanntlich in ein neues Berufsschulzentrum integriert werden soll, abwarten. Erst nach Abschluss dieser Planungen sei an eine Aufwertung des Uferbereichs zu denken. Und überhaupt: Vor 2023 seien keine Haushaltsmittel, kein Geld also, da.

Da muss man sich schon fragen, wieso ein paar neue Sitzbänke und Ständer für das Grillholz, ein Ausbau der längst vorhandenen Strandbar oder ein paar neue Stufen zum Rhein hin – alles wäre im Zweifel auch rückbaubar – die Planungskapazitäten der Verwaltung derart durcheinander bringen könnten. Oder ihr Budget überfordern würde. Bürgernähe – besser: Dienst am Bürger – jedenfalls sieht anders aus.

hpk