Jochen Kelter wartet seit Monaten auf Antwort
Mit der Transparenz und Bürgernähe, die von der neuen Landesregierung versprochen wurden, scheint es nicht weit her. Meint jedenfalls Jochen Kelter. Der Schriftsteller aus Ermatingen hatte im Sommer letzten Jahres in einem Brief an Ministerpräsident Kretschmann an die Bespitzelungen aus gar nicht so fernen Zeiten der Berufsverbote erinnert und für seinen Fall um Aufklärung gebeten.
Auf eine Antwort wartet Kelter immer noch. Jetzt hat er in einem neuerlichen Schreiben, schon etwas verärgert, an seinen Fall erinnert. Wir veröffentlichen beide Briefe – der erste war schon im August 2011 auf seemoz zu lesen – exklusiv und ohne redaktionelle Änderungen.
„Sehr geehrter Herr Stegmann, sehr geehrte Frau Hammerschmidt
Am 27. Juli vergangenen Jahres habe ich einen offenen Brief an Herrn Ministerpräsidenten Kretschmann in der Angelegenheit meines nun 38 Jahre zurückliegenden Berufsverbots im Öffentlichen Dienst des Landes Baden – Württemberg geschrieben. Knapp einen Monat später, am 24. August 2011 haben Sie mir geantwortet, aufgrund der „großen Zahl an Zuschriften seit der Landtagswahl im März“ nehme die Beantwortung mehr Zeit als üblich in Anspruch. Eine Antwort haben Sie mir „in nächster Zeit“ in Aussicht gestellt.
Am 4. Januar 2012 habe ich mir erlaubt nachzufragen, was denn aus der für die „in nächster Zeit“ angekündigten Antwort geworden sei, respektive werde. Aber auch seither bin ich ohne Antwort geblieben. Unterdessen sind wir im Monat Mai 2012 angelangt, seit meinem Brief sind also gut neun Monate verstrichen. Und ich stelle fest, dass die Saumseligkeit des Staatsministeriums , von der Herr Kretschmann vielleicht gar nichts weiß, das Gegenteil der Transparenz und Bürgernähe darstellt, die seine Regierung bei Amtsantritt versprochen hat. Die Angelegenheit mag für Sie verjährt sein, für mich ist sie es keineswegs, und ich betrachte die Nicht – Behandlung meines Anliegens durch Ihr Ministerium als Missachtung und Respektlosigkeit. Ich erwarte nun endlich die Beantwortung der Fragen, die ich Herrn Kretschmann im letzten Sommer gestellt habe.
Mit freundlichen Grüßen,
Jochen Kelter“
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