Jugendliche demonstrieren für Übernahme nach der Ausbildung

20110930-231117.jpgWährend die Arbeitsagenturen allüberall im Ländle einen Rückgang der Arbeitslosen-Zahlen feiern, demonstrieren Auszubildende aus Friedrichshafen und Oberschwaben für eine Übernahme nach ihrer Ausbildung. Und weisen auf einen besonders fiesen Aspekt der Arbeitslosigkeit hin: Noch immer erhält nur jeder dritte Auszubildende nach seiner Lehre einen festen Job. Die von Lehrherren gewollte Arbeitslosigkeit beschert den Jugendlichen eine Zukunft ohne Perspektive.

„Laut und stark – Zukunft und Perspektive für die junge Generation“ heißt dann auch das Motto des Jugend-Aktionstages der IG Metall am kommenden Samstag, 1. Oktober. Über 300 Jugendliche aus der IG Metall-Verwaltungsstelle Friedrichshafen-Oberschwaben werden mit sieben Bussen aus Friedrichshafen, Ravensburg, Weingarten, Wangen und Leutkirch nach Köln fahren, wo 15.000 Jung-Gewerkschafter erwartet werden. Die demonstrierenden Auszubildenden vom Bodensee und aus Oberschwaben kommen

– aus Friedrichshafen von ZF, mtu, Georg Fischer und der Firma Braun;
· aus Ravensburg von Schuler Pressen und Voith,
· aus Bad Waldsee von der Hymer AG
· und aus Wangen von Diehl AKO
· aus Leutkirch von myonic und Sycotec.

Um 4 Uhr stehen die Busse am Samstag bereit, um alle Jugendlichen mitzunehmen. „Laut und stark“ werden die Jugendlichen ihre Forderung nach unbefristeter Übernahme nach der Berufsausbildung deutlich machen und eine „Charta Junge Generation – Arbeit: sicher und fair“ präsentieren. In dieser Charta sind alle die Rechte und Forderungen der jungen Generation nach sicherer und guter Arbeit, nach Vereinbarkeit von Arbeit und Leben und nach gerechten Chancen auf Bildung und Ausbildung sowie sozialer Sicherheit abgebildet.

Ab 12:00 Uhr gibt es in Köln an verschieden Plätzen Auftaktkundgebungen. Dann geht es in einem Sternmarsch durch die Stadt auf den Neumarkt zu einer Auftaktveranstaltung. Anschließend führt eine gemeinsame große Demonstration durch die Stadt zur LANXESS Arena. Dort gibt es ein großes Festival mit „Culcha Candela“, „Revolverheld“ und weiteren bekannten Gruppen.

„Prekäre Arbeitsverhältnisse sind unsichere Arbeitsverhältnisse“ sagt Robert Bäuerlein, IG Metall- Jugendsekretär aus Friedrichshafen, und weist damit auf die gemeine Praxis mancher Arbeitgeber hin, Auszubildende nach ihrer erfolgreichen Ausbildung, wenn überhaupt, höchstens in zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse zu übernehmen. „Dagegen wehren wir uns“. Unterstützt wird er in dieser Forderung von seiner Gewerkschaft, die eine neue Kampagne „Junge Generation“ ins Leben gerufen hat. Diese Kampagne hat zentral die Zukunft der jungen Generation im Auge und will im Frühjahr 2012 tariflichvertraglich in Baden-Württemberg die unbefristete Übernahme von Auszubildenden und Dual Studierenden regeln.

Manche Betriebsräte sind da schon weiter: Bei Alcan in Singen wurde vor wenigen Wochen die Übernahme sämtlicher Auszubildenden per Betriebsvereinbarung abgesichert.

Autor: PM/hpk