Kann denn Baden Sünde sein?
Steter Tropfen höhlt den Stein – nach diesem Rezept verfahren die Konstanzer Stadtverwaltung und einige quengelige Hofgarten-Bewohner und versuchen zum wiederholten Male, Badende vom Seerhein zu verscheuchen. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass es sich beim Herosé-Park um einen öffentlichen Park und bei der Uferzone um eine jedermann zugängliche Freifläche handelt
Doch nicht alle Anwohner entpuppen sich als Störenfriede. Anselm Venedey zum Beispiel, Hofgarten-Bewohner und Stadtrat der Freien Wähler, beschreibt die Lage so: „Kinder und Familien baden dort im Sommer, weil man nur an dieser Stelle des Heroseparks an einer Treppe gefahrlos ins dort flache Wasser kommt…. .Außerdem ist es eine der wenigen Stellen, an denen die Badefläche vom Ufer aus gut einsehbar ist – auch deshalb halten sich hier viele Familien und Kinder aller Altersgruppen auf .“
Und eine andere Stimme aus den Hofgärten: „Ich selbst wohne dort und ich gebe zwar zu, dass an einigen Nächten im Sommer der Lärm etwas stört, allerdings sind das immer nur Wenige, die aus der Reihe fallen. Sehr positiv ist die Tatsache, dass an diesem Uferstück im Sommer sehr viele Familien mit Kindern baden und im Park spielen können. Es herrscht ein buntes Treiben, das meiner Meinung nach für das Wohnviertel hier positiv und schön ist. Ich halte es für übertrieben, wenn wegen der Störung durch wenige Chaoten der Wasserzugang für viele junge Menschen behindert bzw verhindert würde. Dies entspricht auch in keiner Weise dem ursprünglichen Konzept, ein offenes Wohngebiet mit vielen öffentlichen Flächen zu schaffen“.
Zugang zum Wasser soll verbaut werden
Das eben ist der Knackpunkt: Der Herosé-Park ist als öffentlicher Park konzipiert (und wer dort hinzog, wusste das) und soll nun „zurückgeführt“ werden, wie das Amt für Stadtplanung und Umwelt in seiner Vorlage für die TUA-Sitzung am kommenden Donnerstag unnachahmlich elegant formuliert. Danach soll „die Uferzone zwischen der ehemaligen Bischofsvilla und dem Parkbereich im östlichen Teil der Promenade… mit niedrigen, robusten, bis ca. einen Meter hohen Gehölzen“ bepflanzt werden (s. Foto). So soll den Badenden der Zugang zum Wasser verbaut werden. Und der Technische und Umweltausschuss soll dazu seinen Segen geben.
Zwar hat der Gemeinderat im Februar 2014 einem solchen Plan bereits eine Abfuhr erteilt, aber das ficht die Verwaltung nicht an. Offensichtlich genervt von einigen Quälgeistern unter den Anwohnern, wird nun erneut „die kleinere Bepflanzungsmaßnahme“ ins Gespräch gebracht, wobei nicht vergessen wird zu erwähnen, dass „der Erlebnischarakter und die Blickbeziehungen auf den Seerhein hierdurch nicht eingeschränkt werden.“ Wenn man, wäre hinzuzufügen, mindestens im ersten Stock des Hofgartens wohnt…
Ein Sieg der Quertreiber?
Meine Güte, kann denn Baden Sünde sein? Will man den wenigen Quertreibern nachgeben, die per Telefonterror die Verwaltungs-Mitarbeiter nerven und deshalb die Bevölkerung von Petershausen um das sommerliche Badevergnügen bringen? Und kann man sicher sein, dass es unter den TUA-Mitgliedern genügend Freischwimmer gibt?
Autor: hpk
@ H.Dietrich
Bei einer Begehung in der Entstehungsphase dieses Radwegs mit der Bürgergemeinschaft Petershausen (BGP) und Herr Wichmann, Planungsamt der Stadt, wurde auf diese heikle Situation von evtl. Konflikten Rad- u. Fussverkehrs hingewiesen.
Herr Wichmann. „Die Wege sind ja breit genug“!
Die Schneebeeren werden den Konflikt sicher nicht lösen, schon gar nicht was den Radverkehr betrifft. Vorschlag : Die friedhofsähnliche Dauerbepflanzung vor den Häusern zu einem Radweg planieren und den bis zur Radbrücke fortsetzen.
Eine Entflechtung des Rad- u. Fussverkehrs nach dem Vorbild der Seestrasse wäre eine Verbessererung für alle.