Keine Klärung für die Chérisy
Der Befreiungsschlag fand nicht statt: Auf der Mitglieder-Versammlung des „ESG e.V.“, einer von zwei Gründungsvereinen der „Neue Arbeit Konstanz gGmbH“, der Trägergesellschaft des Konstanzer Chérisy-Projekts, kam es am Mittwochabend nicht zur Klärung der monatelangen Streitigkeiten. Und niemand weiß, wie es jetzt weiter geht
„Man kann getrost von Chaos sprechen“, sagte einer der frustrierten Teilnehmer der Mitglieder-Versammlung, zu der die Presse auf Beschluss des noch amtierenden Vorstandes nicht zugelassen war. So basieren auch die seemoz-Informationen für diesen leider kurzen Artikel auf Hörensagen aus allerdings verschiedenen Quellen – Informationen werden deshalb auch nur anonym und ohne Garantie auf Richtigkeit weiter gegeben.
Danach kam es auf der dreieinhalbstündigen Sitzung weder zu Neuwahlen zu einem neuen Vorstand noch zur angekündigten Reform der Satzung noch zur eingeforderten Rehabilitierung des ehemaligen Geschäftsführers Dieter Bellmann. Stattdessen wurde wohl viel Zeit darauf verwendet, die gegenseitigen Schuldzuweisungen zu erneuern. Doch zu einer Klärung oder gar Aufklärung trug diese hitzige, teils wohl sehr emotionale Diskussion nicht bei, zumal einige der Streithähne gar nicht anwesend waren. Es gab also Stellvertreter-Auseinandersetzungen, die durch neue und, wie einige Teilnehmer finden, „unsinnige“ Beschlussanträge noch angeheizt wurden. Auch Kompromissvorschläge verschiedener Teilnehmer fanden kaum Gehör. Selbst der Moderator Georg Lind fand kein Mittel, die Diskussion in eher rationale Bahnen zu lenken.
Und so ist zu befürchten, dass Dieter Bellmann und Andreas Maucher, die beiden Geschäftsführer in der ‘Neuen Arbeit’, sowie die sie stützenden Lager sich weiter beharken könnten (seemoz berichtete), dass die gegenseitigen Schuldzuweisungen aufrecht erhalten bleiben, und dass nur schwerlich eine einvernehmliche Lösung gefunden wird. Die jedoch soll auf einer neuerlichen Mitgliederversammlung am 15. Juni einmal mehr angestrebt werden. Wenn bis dahin die Anwälte aus dem Spiel bleiben…
Autor: hpk
Weiterer Link:
Es wird lang…:
Die sog. „Schwarze Kasse“ scheint immer mehr zu einem Symptom des „Neue Arbeit“-Syndroms zu mutieren. Sie steht für viel mehr – symbolisch betrachtet…
Die „Sache“ ist derart komplex, teilweise undurchschaubar und vielschichtig, dass „praktisch betrachtet“ und nach meinem Verständnis erst einmal „ALLES“ auf den Tisch MUSS!!! (Liest man die Kommantare hier und im SK genau durch, so füllen diese bereits mindestens eine DIN A4 Seite an Anschuldigungen, Unterstellungen, Misstrauen, Vorwürfen…….!)
Transparenz MUSS hergestellt werden; hierzu müssen alle, wirklich alle bereit sein; alle Fragen, Ungereimtheiten, Anschuldigungen, Vorwürfe, Unklarheiten MÜSSEN (womöglich katalogisiert) gesammelt werden und sowohl den Vorständen / Gesellschaftern und den / dem GF -vor allem auch diejenigen an denen die Anschuldigungen gerichtet werden, vorgelegt werden. Und letztendlich ein „außenstehendes, unparteiisches Organ“ zur Stellungnahme und Klärung ebenso vorgelegt werden. Hierzu ist der auf fragwürdige Weise des Amtes enthobener GF Dieter Bellmann durchaus bereit, wie in der letzten ja MV zu hören war!!
Dieter Bellmann bekommt jetzt nicht nur direkt an ihn gerichteteten Anschuldigungen „ab“, sondern auch die, die scheinbar durch eine unbeabsichtigt undurchschaubare Vorstandsarbeit, Klüngeleien innerhalb der Cherisy / der Neuen Arbeit, unklare Strukturen und Kompetenzen innerhalb des Projektes herzurühren scheinen; diese fehlende Transparenz erzeugt Wechselwirkungen und den Nähr-Boden für Konflikte- wen wundert’s?
So ist beispielsweise die Frage, ob die in der Vergangenheit gemachten Beschlüsse in den Mitgliederversammlungen (rechts-)gültig sein können.
Schon alleine die aktuelle Einladung zur MV weist nicht einmal in den TOP darauf hin, dass Beschlüsse gefasst werden sollen.
Nach § 32 BGB sind Beschlüsse der Mitgliederversammlung / Vollversammlung nur gültig, wenn „der Gegenstand bei der Berufung (Einladung /TOP) bezeichnet wird“. Eine Tagesordnung zur Einladung muss also benennen, worüber Beschlüsse gefasst werden sollen. Diese BGB-Regelung kann aber per Satzung abgeändert werden…. hierzu finde ich lediglich in der Satzung unter § 9 Abs.6 folgendes:
„§ 9 Mitgliederversammlung
6. Die Tagesordnung setzt in der Regel der Vorstand fest. Jedes Mitglied kann bis spätestens zwei Wochen
vor der Mitgliederversammlung beim Vorstand schriftlich eine Ergänzung der Tagesordnung beantragen. Über diese, sowie über Anträge zur Tagesordnung die erstmals in der Mitgliederversammlung gestellt werden, entscheidet die Mitgliederversammlung mit der Mehrheit der Stimmen der anwesenden Mitglieder.“
Auch wird in den TOP nicht auf die zu ändernden §§ in der Satzung (was steht zur Abstimmung und warum???) hingewiesen.
Bei Satzungsänderungen genügt es aber nicht, allgemein eine „Satzungsänderung“ anzukündigen. Es muss zumindest mitgeteilt werden, welche Bestimmungen der Satzung geändert werden sollen, wobei der wesentliche Inhalt der Änderung beigefügt werden sollte (Transparenz!)
Ist der Vorstand überhaupt Vorstand eines e.V. im Sinne des BGB? Sind sie ihre Pflichten nachgekommen? Machen sie sich zu Mitwissenden? Kannten sie die aktuellen Anschuldigungen? Wenn ja, warum konnten sie nicht zu einem früheren Zeitpunkt, die in ihrer Satzung vorgesehenen Weg gehen, nämlich den Weg der Schlichtung?????
zitiert aus der Satzung der ESG e.V.:
“ § 11 Schlichtung und Schiedsgericht
1. Bei Streitigkeiten innerhalb des Vereins, insbesondere zwischen den Vorständen, und insbesondere über die Auslegung von Beschlüssen, die Gültigkeit von Wahlen und Abstimmungen, über das Abstimmungsverhalten als Gesellschafter der Neuen Arbeit GmbH und über Grundstücksgeschäfte , ist eine Schlichtung und eventuell ein Schiedsverfahren durchzuführen.
Der Vorstand ist verpflichtet sich auf einen Schlichter zu einigen, der eine Schlichtung nach seinem Ermessen durchführt. Es gilt § 8 Ziffer 9.
2. Scheitert die Schlichtung ist ein Schiedsverfahren durchzuführen.
Hierfür gilt die nachfolgende Schiedsvereinbarung:
§ 1 Schiedsklausel
Alle Streitigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern und dem Verein, zwischen Vereinsmitgliedern und Organen des Vereins sowie von Organen untereinander und Vereinsmitgliedern untereinander, die sich aus der Satzung ergeben, werden unter Ausschluß der ordentlichen Gerichte durch das nachfolgend bezeichnete Schiedsgericht endgültig entschieden. Ausgenommen sind diejenigen Entscheidungen, die von Gesetzes wegen einem Schiedsgericht nicht zur Entscheidung zugewiesen werden können……“
Ob diese „aktuelle“ Satzung auch vollständig mit allen bisher gemachten Änderungen in vergangenen VV im Registergericht zur Eintragung vorgelegt wurden???? und „Rechtsgültigkeit hat?
Und welche der amtierenden Vorständen ist überhaupt „eingetragen“ am zuständigen Amtsgericht?
Chaos!! (Auch Chaos in meinem Kommentar!!!?
Die „Nicht-Öffentlichkeit der letzten Mitgliederversammlung“ wurde festgestellt: im Kommentar von Frau Q. (SK ; http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Schwarzgeldbetraege-der-Neuen-Arbeit-noch-hoeher;art372448,6082881,C ), schreibt diese, „dass es laut Satzg. der ESG keinen Anspruch auf Zulassung einer breiten Öffentlichkeit (Presse) bei Versammlg.en gibt“….da frage ich mich: welche Satzung hat sie gelesen???? In der mir vorliegenden Satzung, die mit den Einladungen gesendet wurde, steht nichts dergleichen!!! Aber:
Zitat aus: http://www.vereinsrecht.de/faq-verein.php?file=ZmFxLnBocD9pZF9zZz0zJmlkX3J1Yj0xMiZpZF9mYXE9MzM=
„Die Jahreshauptversammlung (= Mitgliederversammlung) ist, sofern die Vereinssatzung keine anderslautende Regelung enthält und kein abweichendes Gewohnheitsrecht besteht, nicht öffentlich. Gäste dürfen bei Vorliegen ganz außergewöhnlicher Umstände und ansonsten nur mit Zustimmung der Mitgliederversammlung teilnehmen (wenn die Satzung dies nicht ausschließt). Sie dürfen sich aber nur dann an der Diskussion beteiligen, wenn die Versammlung damit einverstanden ist.“
Was Frau D.Quttaineh in ihrem Kommentar im SK außer acht gelassen hat, ist die Tatsache, dass NICHTmitglieder (der ESG e.V.) an der MV am 15.05. teilgenommen und sich an der Diskussion beteiligt und auch mit abgestimmt haben!!! Zu Beginn der Versammlung wurde die ordnungsgemäße Ladung und Beschlussfähigkeit durch die Versammlungsleitung nicht festgestellt. Es wurde nicht zwischen Mitglieder und Nichtmitglieder unterschieden, so dass eine „Öffentlichkeit“ zumindest teilweise bestanden hat! (Bisher war diese Praxis bei der ESG e.V. nicht verwerflich, sondern Usus-. von daher möchte ich den Vorständen keinen Vorwurf machen!!!)
Somit sind die Beschlüsse berechtigter Weise anzuzweifeln!!! In der Vergangenheit übrigens durchaus üblich, dass Nichtmitglieder an den MV teilnahmen (Gewohnheitsrecht???) und da hat sich kein Mitglied, Nichtmitglied oder gar der Vorstand daran gestört oder gar die anwesenden Nichtmitglieder ausgeschlossen. Das kann die Kommentatorin nicht wissen, da sie „recht“ neu ist und die bisherigen Gepflogenheiten nicht kennen kann!
Interessanter Weise sind jedoch die VORSTANDSsitzungen der ESG e.V. -laut Satzung- in der Regel öffentlich:
§ 8 Abs. 7
7. Die Vorstandssitzungen sind in der Regel öffentlich. Durch Mehrheitsbeschluss des Vorstands kann in besonderen Fällen die Nichtöffentlichkeit erklärt werden.
All diese Unsicherheiten und Unklarheiten müssen geKLÄRT werden. Für die kommenden Vorstandswahlen muss unbedingt mit Transparenz begonnen werden: Kandidaten müssen sich ihrer Aufgaben, Rechte und Pflichten und vor allem ihrer Verantwortung, die sie sich mit Annahme der Wahl stellen, KLAR sein!!
Wer von den Mitgliedern hat den Gesellschaftsvertrag vorliegen oder Zugriff hierzu (könnte als InformationsVORschuss gedeutet werden) , in dem angeblich steht, dass nur Auskunft an die Presse gegeben werden darf, wenn durch Mitglieder beider Gesellschafter-Vereine abgestimmt wurde??? Das ist etwas ganz Neues…für viele oder gar alle? Mitglieder!!!
Zitat hierzu aus Kommentar von D.Quttaineh im SK:
„Des Weiteren ist eine Presseerklärung im Namen der Gesellschaft „Neue Arbeit“ nur dann als solche autorisiert Auskunft zu geben, wenn sie vorher den Mitgliedern beider Gesellschafter-Vereine (ESG u. Soziale Arbeit) – ich bin MG der ESG – zur Abstimmung vorgelegen hätte.“ … Ganz vergessen hat FRau Q., dass es sich hier nicht um eine Presseerklärung handelte, sondern um eine PresseMITTEILUNG; mit ein wenig jornalistischem Verstand kann man durchaus unterscheiden…
Und wer was mehr oder weniger weiß??? Das wissen wir alle nicht, da der Informationsfluss eben nicht gut fließt und manchmal gar auch neue Wege nimmt. Ein Informationsversammlung mit „Unparteiischen“ würde ggf. hierzu beitragen können; zuvor muss aber erst „alles auf den Tisch“.
Bälle hin und her zu werfen führt nicht zur Klärung!
Ich habe diese Beispiele aufgeführt, um die fehlende Durchschaubarkeit, die fehlende Transparenz zu unterstreichen.
Hierfür ist nicht (alleine) der GF D.B. verantwortlich zu machen!!! Hier müssen sich alle -ganz basisdemokratisch- sich der Verantwortung stellen!!!
Transparenz und (vorab) Aufklärung aller!!!, würde -denke ich- viel eher zu einem tragfähigen Basis führen.
Gerade Kommentare, die erahnen lassen, dass „einseitig“ und unzureichend informiert wurde, führen zu neuen Unmut anstatt zur Klärung!!!
Für vielen/einigen BewohnerInnen, MitarbeiterInnen, FreundInnen und UnterstützerInnen „der Cherisy“ sind die Strukturen nicht klar, die Informationen fallen unterschiedlich aus und kommen ebenso unterschiedlich an (je nach dem an wem man gerät). Manche genießen die Vorzüge der fehlenden Transparez, andere sträuben sich hiergegen und werden aktiv und wiederum andere „beschuldigen“ andere, gehen zum Angriff über, hinterfragen ihre eigenen Anteile an dem System nicht – und richten den ganzen Unmut an einem GF oder einem Vorstand….oder….
Was nicht außer Acht gelassen werden darf ist die Tatsache, dass Basisdemokrtaie nicht gleichzusetzen ist mit uneigeschränkte Rechte und Abwälzen der Verantwortung und Pflichten auf eine Person; die Basis sind die Mitglieder beider Vereine; beide Vereine sind Gesellschafter der Neuen Arbeit Gmbh: es gelten hier sowohl Rechte, wie eben auch Pflichten. Diese Rechte und Pflichten sind klar gesetzlich geregelt (BGB, GmbHG-Vereinsrecht; GesellschaftsVertrag- was hier nicht geregelt ist= GmbHG). Die Haftbarkeit der Vorstände/ der Gesellschafter darf nicht außer acht gelassen werden das diese muss sich die Basis bewusst machen und die Vorstände tun gut daran, sich ihrer Verantwortung wirklich bewusst zu werden, sich Vereinwissen anzueigenen….etc; demnach sind die GF bzw. aktuell der GF „beschränkt“ haftbar…aber eben auch mit Einschränkungen:
Der Geschäftsführer hat dabei die Pflicht, auf der Grundlage der Vorgaben der Gesellschafter den Gesellschaftszweck aktiv zu fördern und Schaden von der GmbH abzuwenden. Handelt er pflichtwidrig, ist er der GmbH gegenüber zum Schadensersatz verpflichtet, es sei denn, der Geschäftsführer hat in Ausführung einer ihm von der Gesellschafterversammlung erteilten Weisung gehandelt….
Demnach ist es m.E. ein unverantwortlicher Schachzug gewesen, den GF D.B. in Folge einer fragwürdigen Gesellschafterentscheidung abzuberufen (abzusägen); D.B. wehrt sich zurecht gegen diese „Handlung“ – für mich ein Zeichen seiner Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Projekt und seiner Bereitschaft sich den Vorwürfen zu stellen und Schaden von der GmbH abwenden zu wollen!! Er ist nicht einer, der sich freiwillig aus einer „unangenehmen Affäre“ zieht.
So ganz nachvollziehbar konnte bisher nicht erläutert werden, weshalb gerade im Feb. 2013 dem GF das Vertrauen entzogen wurde, die zur Abberufung und zum Austragen von ihm als GF aus dem Handelsregister führten.
(Wenn D.B. abberufen wurde, bedeutet das nicht automatisch, dass sein Geschäftsführervertrags bzw. Geschäftsführeranstellungsvertrags gekündigt wurde…. weder aus der Presse, noch aus den Kommentaren hier und im SK oder aus der MV …ist das zu eruieren!…das mal nebenbei als Zeichen der fehlenden Transparenz?????)
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein GF (D.B.) – wie ihm vorgeworfen wird- „mutwillig und hinterlistig“ zu seinem eigenen Vorteil in diesem sozialen und basisdemokratischen Projekt agieren konnte/kann! Wenn dem so sei -was ich persönlich bezweifele- so müssen die Anschuldigungen auch an die Strukturen/Organe gerichtet werden, die „so etwas“ zugelassen, geduldet, billigend in Kauf genommen … und geschwiegen haben, womöglich ohne zu erahnen, wohin Harmonie führen kann!
Ist das alles der Preis für günstig erworbenen oder angemieteten Wohnraum in einem alternativen Projekt?
Wer hat wen übervorteilt???
Nicht zu vergessen ist, wie L. Cosovic bereits in ihrem Kommentar schrieb: D.B. hat in dem vergangenen ersten Teil der MV die Beschuldigungen als konstruiert betrachtet und hat dies auch detailliert begründet. Sicher kann man sich jetzt fragen, auf welcher Grundlage (Strukturen der Neuen Arbeit GmbH) die Konstruktion steht? In diesem Wort steckt auch unüberlesbar die Struktur…..
Dieter Bellmann mag in mancher Hinsicht ein „schwieriger und unbequemer“ Mensch sein. Sein Anliegen war es jedoch immer, sozialverträgliche und manchmal auch unkonventionelle Lösungen für andere zu finden!
Diese Attribute sind es aber auch (gewesen), die das Projekt Chrerisy sehr gut gebrauchen konnte/kann, um überhaupt zu dem zu erwachsen, was es jetzt ist- mit allen Vorzügen aber auch Entbehrungen, die „wir alle“ auch für uns persönlich -wie beispielsweise in Form „günstiger Wohnraum“- nutzen!!
PS: Nichts liegt mir ferner, als hier irgendjemanden einen Vorwurf zu machen, weder dem Vorstand noch den GF. Es geht vielmehr darum zu ergründen, wie es zu dem „Schlammassel“ kommen konnte….und wie mit positiver Energie in dei Zukunft geschaut werden könnte…?…
Transparancy, please!
„Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.“ (Erfolgsstrategien für die moderne Verwaltungsführung).
Welches Methodenhandbuch gegen Korruption man einsetzt (CORRUPTION FIGHTERS’ TOOLKITS von transparency international, COMPLIANCE RICHTLINIEN der Deutschen Industrie, etc.) ist nicht so wichtig, wie dass man überhaupt eine hinsichtliche Methodik in seiner Organisation gegen Korruption besitzt.
Einheitliche Veröffentlichungspflichten für gemeinnützige Organisationen gibt es in Deutschland nicht. Wer für das Gemeinwohl tätig wird, sollte der Gemeinschaft dennoch sagen welche Ziele die Organisation genau anstrebt, woher die Mittel stammen, wie sie verwendet werden und wer die Entscheidungsträger sind.
Auf Initiative von Transparency Deutschland haben zahlreiche Akteure aus der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft zehn grundlegende Punkte definiert, die jede zivilgesellschaftliche Organisation der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte. Dazu zählen unter anderem die Satzung, die Namen der wesentlichen Entscheidungsträger sowie Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur.
Weitere Infos unter: http://www.transparency.de/Zehn-Informationen.1613.0.html
Es lebe der Personenkult….oder ..wieviel wohlmediierte Zweckblindheit braucht es um einen Verein zu Grabe zu tragen?
Einen Verein der durch die Versäumnisse der letzten Jahre am Tropf der staatlichen Duldung hängt.
Keine rechtsgültige Satzung,kein gewählter Vorstand, aber profunde Kenntnisse in fernöstlicher Philosophie und
Klosterfrau Melissengeist.
Es braucht keine Einschaltung von Transparency International
ein Blick in die Compliance Richtlinien der Deutschen Industrie hilft auch schon weiter.
Was dem Verein aber am meisten helfen würde,wäre die Bereitschaft erst einmal die Strukturen wiederaufzubauen die ihn erst entstehen lässt.
Eine gültige Satzung zu beschliessen,einen Vorstand zu wählen,einen Kassenbericht entgegenzunehmen und zu prüfen.
Mit anderen Worten..den Zustand beenden der das Chaos erst geschaffen hat das hier mit soviel konfuzianischen Krokodilstränen beweint wird.
Nachdem hier mehrfach Begriffe wie „Anarchie“ und „Basisdemokratie“ missbraucht und pervertiert worden sind,empfehle ich meinen verehrten Mitkommentatoren mal das Nachschlagen des Begriffes„Entropie“im sozialwissenschaftlichen Bereich.
Genau darum handelt es sich hier.
Den Verlust von belegbarer Information,verursacht von Ausschluss der Öffentlichkeit und subjektiver Wahrnehmung.
Verursacht vor allem aber durch blinde Gefolgschaft,Interessenkonflikte und ganz banale Faulheit.
Die Faulheit weiter Teile eines Nochvorstandes,aber auch die Faulheit einer desinteressierten Mitgliedschaft und einer Presse, die sich zum Sprachrohr einer angeblichen
„Moral“Kampagne machen lässt.
Dem „Projekt“ Cherisy ist zu wünschen das der Trägerverein
ESG e.V. seine Hausaufgaben macht.
Mehr Machiavelli ,weniger Laotse,mehr Realität und
weniger Wunschdenken,mehr wirkliche Basisdemokratie und weniger Bellmannsches Politbüro.
Zuallererst aber….bei der nächsten Mitgliederversammlung mehr Versammlungsführung und weniger organisiertes Mobbing.
Wenn dann noch der Öffentlichkeit,in Form von Presse etc. erlaubt wird den Prozess zu begleiten, besteht Hoffnung.
Liebe Liljana
Hoffentlich hast Du meinen Beitrag nicht so verstanden, dass ich ein Urteil über die Sitzung abgeben wollte – ich war ja nicht da -, obwohl die Berichterstattung einen Rückschluss auf „Chaos“ durchaus nahelegt.
Im Austausch mit Dietmar fielen mir einfach die Zeiten ein, als er und Lucy zu meinem philosophischen Kreis kamen, die Cherisy noch jung war und Lucy die Schreinerarbeiten dort mit großer Hingabe erledigte. Die Zeiten, als man noch an Diskussionen und Gesinnung glaubte.
Nach meiner Erfahrung verschiebt sich der Mittelstrich, wenn man lange genug in der Cherisy lebt, es ist eine eigene Welt mit eigenen Regeln (und einem eigenen Rechtsverständnis). Dass ich in ein ruhiges bürgerliches Mietverhältnis zurückmuss, war mir immer klar, wo man weiß, was man bezahlt und weiß, was man dafür bekommt und die Verantwortlichen geschäftsmäßig freundlich sind. Aufreiben kann (und muss) mich woanders.
Über die Cherisy habe ich lange und viel nachgedacht, vor allem um zu verstehen, was mir da widerfahren ist (Eigenbedarf ist immer bitter und unter diesen Umständen ganz besonders) und warum es mir so nachgeht. Meine Schlussfolgerungen will ich hier nicht wiederholen, sie kreisen alle um die fehlende Lösungsorientiertheit, (damit verbunden:das Freund-Feind-Schema) sowie das Fehlen einer unabhängigen Instanz, an die man sich zur Klärung und Schlichtung wenden kann. Ein Konfliktlösungsprozedere sozusagen, um die Balance zwischen verschiedenen Ansprüchen zu halten.
Und so konnte ich bis heute nicht einmal erreichen, dass mir (oder der Anwältin)die letzte Abrechnung (die mit dem Strom) zugeschickt wird. Kannst Du Dir vorstellen, wie man sich da vorkommt?
Aber so wie Du die Sitzung beschreibst, kann man durchaus hoffen, dass dieser Prozess der Klärung langfristig zu einer Veränderung von der Streitkultur zu einer Lösungskultur führt.
Es ist nie zu spät.(Für ein gutes Ende)
Als langjährige Bewohnerin der Cherisy und Vereinsmitglied der ESG e.V. war ich bei der Versammlung am 15.5.13 anwesend. Ich kann dem Artikel nur teilweise zustimmen.
Ja, die Versammlung war emotional stark geladen, aber von „Chaos“ zu reden ist meiner Meinung nach ziemlich übertrieben.
Ja, wir haben nicht alle Punkte der Tagesordnung abgearbeitet, aber damit war im Voraus zu rechnen und deshalb wurde auch der zweite Termin am 5.6.13 festgelegt.
Die Versammlung führte zu einer Klärung, wenn auch nicht abschließend. „Einen Befreiungs-schlag“ in nur einer Sitzung konnte keiner ernsthaft erwarten.
Die Anwesenden der Versammlung wurden u.a. ausführlich informiert über den massiven Konflikt zwischen den Geschäftsführern, über schwerwiegende Beschuldigungen gegenüber GF Bellmann sowie über die Gesellschafterversammlungen im Feb. und März, zu denen er weder informiert noch eingeladen wurde und die zum Ausschluss des GF Bellmann führten.
Dazu bezog Bellmann klar Stellung: Er betrachtet die Beschuldigungen als konstruiert und dies hat er auch detailliert begründet.
Zur Klärung dienten natürlich auch die vielen Diskussionen, auch wenn sie hitzig und teilweise nicht so angenehm waren.
Und es gab richtungsweisende Beschlüsse: die o.gen. GVs im Feb. und März wurden von großer Mehrzahl der noch anwesenden Mitglieder verworfen. Damit ist der Weg zum juristischen Verfahren frei.
Außerdem wurde beschlossen, zur abschließenden Klärung des Vorgehens und der Vorwürfe gegen Bellmann, einen externen Gutachter zu bestellen.
Der alte sowie der neue Vorstand sollten die Aufklärung der Konflikte unterstützen.
Ich hoffe, dass es in der nächsten Sitzung sachlicher und konstruktiver vorgeht und dass wir erfolgreich weiterkommen.
Lieber Dietmar
Danke für Deinen Zuspruch – auch für mich gilt der Spruch von Aischylos am Ende der Orestie: nur durch Schmerzen lernen wir. Ja, ich würde heute Vieles anders machen, aber eine zweite Chance gibt es nur im SF, so bleibt mir nur übrig, ein gutes Ende zu erfinden. (Du hast mir ja ein paar Tipps gegeben)
Als ich damals in die Cherisy eingezogen bin, kam Lucy um die Wohnung auszuräuchern. Und zwar mit Klosterfrau Melissengeist, den sie auf Salz angezündet hat. Sie meinte dann, sie selber wolle niemals hier wohnen, hier sei so eine „Chaosenergie“ (s. keine KLärung), aber das ist natürlich auch nur wieder eine Metapher (an die ich oft gedacht habe). Dein Bild mit der Karambolage passt da besser, weil es das Suksessive und das Unwillentliche im Handeln betont. Es gehört nämlich unheimlich viel Abstraktionsvermögen dazu, anderen keinen bösen Willen zu unterstellen, sondern umzukehren und nach der Mitte in den eigenen Affekten suchen(Bildung der Person) a la Konfuzianismus und den identitätsstiftenden Feind loszulassen, hier trifft sich Lao Zi mit Carl Schmitt.
Das führt mich nochmals zum sogenannten „demokratischen Prozess“, der in diesen Kommentaren mehrfach thematisiert wurde. Ist das nicht (nur?) ein Sammelbegriff? Nämlich für das, was passiert, wenn sich Leute zusammensetzen, um etwas auszuhandeln? Gab es das nicht auch schon bei den Germanen und im MA oder bei manchen indigenen Völkern? Ist das schon demokratisch?
Diskutieren und sich Auseinandersetzen ist eine wichtige Etappe, für uns ist sie selsbtverständlich, aber ohne (konfuzianische) Selbstkontrolle und die Anerkennung der Perspektive des Anderen führt REden nirgendwohin (und die Redeweise von „Prozess“ ist bloße Kosmetik).
Demokratie unterscheidet sich von Anarchie (CHaosenergie) durch die Einigung (Lösung): Entweder man geht über das Konsensverfahren, wo alle einverstanden sein müssen oder über die Mehrheit, klingt einfacher, aber dazu müssen wiederum alle das Abstimmungsergebnis annehmen und zwar deswegen, weil sie diese rationale Regel (unbedingt) bejahen können.
Dass ich die Cherisy als Tyrannei erlebt habe, habe ich ja schon mehrfach erläutert, Machtlosigkeit, Wehrlosigkeit und vor allem ein Gefühl der Erniedrigung, weil man ausgeliefert ist.
So warte ich bis heute (nach einem Jahr) vergebens auf eine ordnungsgemäße Abrechnung meiner Nebenkosten und eine Prüfung der Baumpflege. Die verantwortliche Bürokraft hat immerhin einen Anteil aus dem Schwarzgeld, das beim Verkauf meiner Wohnung floss, für ihre Überstunden erhalten, es wäre doch eigentlich gerecht, wenn sie dann zumindest eine halbe Stunde für die Bearbeitung meiner Ansprüche übrig hätte. Bei Forderungen ist man dafür umso rigoroser.
Eine Dosis Max Weber wäre also – um wieder zum Abstrakten zurückzukehren -heilsam, bzw. eine rational-bürokratischen Ordnung hat ihr Gutes(oder: Wohnen kann auch einfach sein).
Die Gesinnung trägt nicht bis zum Ende.
Liebe Daniela,
deine Worte habe ich in mein Herz aufgenommen. seemoz wirbt auf einem aktuellen Plakat mit dem Solgan „weil die Stadt uns gehört“, deswegen finde ich es wichtig, Dinge, die teilweise aus dem Ruder laufen, vernünftig und solidarisch zu klären.
Deine Kritik an den allem Anschein nach strukturell feudalen Gepflogenheiten in der Chérisy treffen wohl den wunden Kern. Die herrschende Regel „Der Chef hat immer recht.“ zeugt von der üblichen Anpassungshaltung – Utilitarismus: Nur die gefällige Anpassung verspricht ein Auskommen.
Was nun, wenn es mehrere Chefs gibt, wenn gar eine Gemeinschaft in der Verantwortung steht?
Ist es da nicht so wie bei einer Massenkarambolage – ein eiliges Auto fährt ein anderes an, dieses wiederum reagiert falsch, fährt eigenständig auf ein nächstes Auto – das gequetschte Auto wird auf ein nebenstehendes Auto geschoben – Monate vergehen bis die Schäden und Ansprüche geklärt sind.
Der philosophische Ansatz, durch Abstraktion die nachteiligsten Missverhältnisse zu erfassen und ideologiekritisch aufzuarbeiten, ist ein Mittel, sich aus dem Status quo herauszulösen.
Ganz profan: Manchmal reicht es auch, ein Gassenfest zu besuchen, im Regen zu stehen und den Augenblick zu genießen, um dann wieder gegen alle Widrigkeiten anzukämpfen.
Gewisse kognitive Lebenslinien, die uns wichtig sind, gehören vielleicht ebenso zur aktuellen Debatte – so die Spannung zwischen Konfuzius und Laotse – also das Bestreben, den Staat zu verstehen und wechselvolle Wege im Einklang mit sozialer Umwelt zu ertasten.
Auf die hiesigen Verhältnisse übertragen, die Lebenslinien von Clara Zetkin und Virginia Woolf, beide Frauen waren Friedenaktivistinnen, beide nahmen die Herausforderungen sozialer Engpässe an.
Du Daniela hast die Herausforderungen annehmen müssen und doch bisher gut bewältigt.
zu Velibor
„Transparency Deutschland definiert Korruption als Missbrauch von anvertrauter Macht zu privaten Nutzen oder Vorteil.“, Zitat der Homepage. Ob dies für die Cherisy zutrifft, daran habe ich als Bewohnerin, die schon lange hier lebt, starke Zweifel. Unregelmäßigkeiten und alle Vorgänge, die damit zu tun hatten, sollten bald möglichst aufgeklärt werden, das ist auch der Wille der ESG e.V. Vollversammlung und der alte sowie der neue am 5.6. zu wählende Vorstand hat das Mandat dies in die Gesellschafter Versammlung der Neuen Arbeit einzubringen. Ich hoffe, dass sich auch der andere Gesellschafterverein die Soziale Arbeit e.V. möglichst schnell durch eine Mitgliedervollversammlung das Mandat ihrer Mitglieder einholt und somit die Gesellschafterversammlung handlungsfähig wird.
“MODERATION FIGHTERS’ TOOLKITS” hört sich sehr gut an, hilfreiche Anregungen von außen stoßen bestimmt nicht auf taube Ohren, wenden Sie sich damit gerne an die Vereinsvorstände der beiden Gesellschaftervereine.
Auch wenn hier immer noch nach so vielen Jahren sehr emotional diskutiert wird, was manchmal nervt, habe ich keineswegs den Eindruck gewonnen, dass der ESG Verein vom Chaos beherrscht wird oder nicht handlungsfähig ist. Im Gegenteil, die VV hat klare Beschlüsse gefasst.
Dass sich betroffene Vereinsvorstände oder Mitglieder äußern dürfen, egal wie emotional oder lang das sein mag, ist in Ordnung, wenn auch anstrengend, dadurch konnten sich die Mitglieder eine eigene Meinung bilden und auch Entscheidungen treffen.
Demokratische Prozesse sind nicht immer einfach, doch ich und viele der Menschen hier stehen dahinter, das macht die Stärke und auch manchmal die Schwäche dieses Projektes aus. Ich vertraue darauf, dass dieses wunderbare Projekt in eine gute Zukunft geht.
Lieber Dietmar
Ich möchte Dir antworten, direkt, weil Du meinen Namen erwähnt hast – in einem Zuge mit dem meines Exmannes – . Wir beide haben aber ganz verschiedene Ansatzpunkte und Interessen. Er wohnt in der Limousin, ich wohne in Petershausen. Mein Impetus ist auch hier rein persönlich, was nicht heißt, dass ich mir als ehemalige Cherisianerin Gedanken mache,wie solche Zerwürfnisse möglich sind. Bisher habe ich nur das Forum im Südkurier genutzt, denn es war für mich (endlich) eine Gelegenheit, zu dem, was mir als Mieterin widerfahren ist, zu berichten. Wenn die führenden Cherisianer so miteinander umgehen, wie ich es erlebt habe, dann wundert mich das aktuelle Chaos allerdings nicht.
Auch ich bin dafür, dass Dieter am Ende seines lebenslangen Engagements die entsprechende Anerkennung erhält, weiß aber auch, dass Anerkennung das letzte ist, was in Auseinandersetzungen dort erwartet werden darf. Mit Aggressionen wird nicht angemessen umgegangen (man lässt sie laufen) und: die feudalistischen Strukturen mit Gunst und Ungunst, Belehnung und Enteignung sind tief verwurzelt. Aber auch dazu habe ich mich schon geäußert. „Mietrückstände“ sind in der Cherisy zudem ein generalisierter Schuldvorwurf, der selten stimmt.
Von den Schwarzgeldern hörte ich wie so viele (dazu muss man nicht einmal in der Cherisy wohnen) als Gerücht. Dieses Gerücht scheint nun wie eine Lunte gewirkt zu haben. (ohne trockenes Stroh hätte sich nie etwas entzünden können…es spielt keine Rolle, wofür man die Metapher setzt)
Das ist alles nach meinem Auszug passiert, mit Eigenbedarf hat man mich doch noch aus der Wohnung bekommen und trotz meiner schlechten Ausgangsbedingungen (alleinerziehend, selbständig, mit einem Jugendlichen und mit einem Rollstuhlfahrer) habe ich eine Wohnung gefunden: Neubezug, deshalb war der Einzugstermin schwer vorherzubestimmen, ich musste doppelte Miete bezahlen (noch immer laufen die Raten deswegen) und hatte noch eine gesplitterte Windschutzscheibe (der Parkplatz ist nicht sicher) zu verschmerzen. Was aber niemanden gekümmert hat, statt dessen gibt es sogar das Gerücht, ich (!!)hätte die Lunte gezündet! Das ist natürlich haltlos, beweist aber doch die alte Regel: wer den Schaden hat…aber wenns nur Spott wäre! Schon wieder viele verworrene Gedankengespinste! Wie kommt es zu Schuldvorwürfen und solch moralischer egobezogener Entrüstung? Es geht hier – so bin ich mir sicher- um das nicht vorhandene formal-operationale Kognitionsniveau, weil nur dieses einen in die Lage versetzt, Unterscheidungen zu treffen und Dinge nicht miteinander zu verknüpfen! Kurzum die Fähigkeit zur Abstraktion. Studium allein ist nicht ausreichend, lebenslange Übung gehört dazu.
Es findet wohl noch immer eine starke Polarisierung der Positionen statt, eine Kultur der Konsensfindung existiert in der Cherisy (bisher?)nicht. Das habe ich ja selber ausgesprochen leidvoll erfahren müssen. Trotzdem habe ich dort gern gewohnt und musste schweren Herzens viele liebe Nachbarn zurückgelassen.
zu Dietnar (und Ute) – Transparency berät auch die Cherisy, so die Auskunft von dort. Das hat mit der Grösse eines Unternehmens nichts zu tun.
Verrät Ihr uns, warum Transparency bei der Cherisy nicht tätig werden soll?
zu Marco M. – gut entwickelt – gut gesprochen.
zu Felibor (und Daniela) – hier handelt es sich weder um den Berliner Großflughafen, noch die Bahn AG, obwohl ich den Beteiligten ähnliche Abfindungen und neue Karrieren à la Mehdorn gönnen würde.
Transparency Enthüllungs-Logik passt zu industriellen Komplexen, aber doch nicht zu kleinen Stadtteil-Genossenschaften oder bricht hier die Kombinatorik technischer Phantasie alle Dämme.
Diese Stadt und diese Gesellschaft braucht zukunftsweisende Projekte wie das gemeinnützige Chérisy Projekt und sein kreatives Umfeld.
Von außen betrachtet, fände ich es traumhaft, wenn in erster Linie ein junger, alternativer, selbstbewusster, schwungvoller Aufbruch erfolgen würde – jede nach ihrer façon – ein klare Gemeinschaft vor Augen.
Zudem steckt in dem Projekt genügend Potential, um wertkonservative Menschen dahingehend zu hinterfragen, warum nicht konsequent mehr Wege und Möglichkeiten geschaffen werden, sinnvolle Arbeit, Brot und Wohnraum zu initiieren – inklusiv und integrativ. Ja hier gibt es einen behindertengrechten und integrativen Kindergarten – sowie angepasste, schöne Wohnungen.
Zwist, Armut, Abhängigkeit, Verelendung, Ausgrenzung und Hilflosigkeit scheinen längs der kapitalen Schere systemimmanent zu sein. Aber Genossenschaftsmodelle bieten Auswege.
Wohlfahrtsprojekte bieten zwar ebenfalls Hilfe, aber sie helfen nur beschränkt, obwohl die Gelände-Symbiose AWO und Chérisy Neue Arbeit / ESG e.V. gar nicht schlecht ist.
Bietet doch die AWO z.B. ein weitreichendes Sommer-Ferienprogramm für viele Kinder und entlastet somit deren Familien.
Düster ist das gesamte Areal eigentlich gar nicht – Initiativen wie Musambara, Karate, Contrast, Kulturladen, Zebra Kino und viele andere wecken auf und bieten mehr als reinen Konsum.
Götz Görner rezitierte schon Heinrich Heine „Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.“
Doch jetzt gilt es, nach vorne zu schauen und sowohl die grauen Wölfe heulen zu lassen, als auch eine solidarische Genossenschaft Schritt für Schritt im Diskurs weiter zu entwickeln und voranzubringen.
Hallo liebe Freunde,
hier werden Moderation und Korruption verwechselt.
Moderation wurde beispielsweise bei Stuttgart21 gemacht, die dortigen Gegner argumentierten, wir brauchen keinen Durchgangsbahnhof, wer will schon so schnell nach Ulm.
Die Befürworter des Durchgangsbahnhofes dagegen argumentierten, dass gerade viele Menschen schneller nach Ulm kommen wollen.
Geissler als Moderator hat dann „ganze“ Arbeit gemacht, indem er seine Arbeit abgegeben und die Parteien letztendlich an die Gerichte verwiesen hat, wo sie nun in entscheidenden Fragen verharren.
Korruptionsbekämpfung ist gerade anders rum.
Im vorliegendem Fall liegt strukturelle Korruption vor (der korruptiven Handlung liegen langfristig angelegte („gewachsene“) Beziehungen zugrunde; sie wird bereits vor der Tatbegehung geplant und vorbereitet) mit beginnenden Übergang zu Netzwerk-Korruption (nach Bannenberg) (hier handelt es sich um umfangreiche Straftaten, die in vielen Fällen der organisierten Kriminalität zugeordnet werden können).
Quelle: Wikipedia
In beiden Fällen – Moderation und Korruption – werden jedoch nicht der/die „Täter“ gesucht, sondern zuerst mal die Lösung für das vorliegende systemische (Korruptions-)Problem.
Weltweit hat sich bei der Korruptionsbekämfung die Arbeitsgrundlage „CORRUPTION FIGHTERS’ TOOLKITS“ der transparency.org bewährt.
Der ESG sei anheim gestellt, dies als Arbeitsgrundlage für ihre nächste Sitzung zu nutzen.
In vorgenannter Arbeitsgrundlage ist auch ein spezielles Kapitel für gemeinnützige Unternehmen, als nicht nur für die „typischen“ (Industrie-)Unternehmen.
Und sicher sind „Moderatoren“ von Transparency International aus Berlin bereit zur hinsichtlichen Hilfestellung nach Konstanz zu kommen.
Hätte besagter Geissler bei seiner „Moderation“ für Stuttgart21 die Arbeitsgrundlage „CORRUPTION FIGHTERS’ TOOLKITS“ genommen, den Arbeits-Titel umgewandelt in „MODERATION FIGHTERS’ TOOLKITS“, Stuttgart21 wäre ein Erfolg geworden – nach meinem Dafürhalten.
Wie hätte dieser Erfolg ausgesehen – keiner weis es, weil ja bei Stuttgart21 leider ohne jedwede Arbeitsgrundlage vorgegangen wurde!
Ich wünsche dem alten/neuen Vorstand der ESG e.V. , eigentlich allen Beteiligten und Betroffenen, dass mit Vorwürfen und Konflikten „offen“ umgegangen wird, auch in dem Sinne, dass die jeweilige Seite (oder Person), an die Vorwürfe/Anschuldigungen/Kritik gerichtet ist, zukünftig zeitnah(er) Gelegenheit zur Stellungnahme und Erklärung gegeben wird, bevor voreilig (unüberlegte) Schritte unternommen und eingeleitet werden: wie beispielsweise das „Absetzen“ eines GF durch Teile (?) der Gesellschafter- das ohnehin ein fragwürdiger Vorgang ist/war, zumal mögliche Haftungsansprüche nach dem GmbH-Gesetz womöglich genau bei diejenigen hängen bleiben, die den Stein ins Rollen gebracht haben, alles von sich weisen und auf einen (GF) fokussieren, aber wissentlich Vorgänge, die sie jetzt bemängeln per Beschluss oder stillem Mitwissen geduldet, wenn gar unterstützt haben.
Hier wurde in der VV der Beschluss gefasst, vorausgegangene Vorgänge zu klären und auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen!
Die Rehabilitation des Geschäftsführers D.B. in sein Amt ist dann m.E. die logische Schluss-Folgerung!
Unabhängig hiervon dürfen Inhalte nicht unter den Tisch gekehrt werden: Es wäre es m.E. sinnvoll, die „massiven“ Vorwürfe und Anschuldigungen – nicht nur gegebenenfalls, sondern unbedingt! durch (2) externe und unabhängige Gutachter prüfen zu lassen; die Vorkommnisse müssen aufgearbeitet werden.
Die Stellungnahmen der Gutachter müssen den Gesellschaften vorgelegt werden!
Eine andere Ebene sind die momentanen (menschlichen) Unstimmigkeiten der beiden GF innerhalb der Geschäftsführung: auch diese müssen „beleuchtet“ und geklärt werden.
Ein erster Schritt ist die Mediation – diese wurde in der VV beschlossen.
Dennoch muss „richtig aufgeräumt“ werden- auf menschlicher und rechtlicher Ebene: denn werden die Dinge und Inhalte nicht abschließend, objektiv und sauber geklärt, werden sie subtil weiter „schwelen“ und immer und immer wieder (wie bei Familiengeheimnissen) irgendwann an die Oberfläche geraten, Vorständen/Gesellschaftern und Mitgliedern einholen und beschäftigen und letztendlich den sozialen Projekt lähmen und schaden.
Gerade die Vorwürfe/Unterstellungen zu Vorgängen (in der Presse und entsprechenden Kommentaren zu lesen), die die Gemeinnützigkeit und das SOZIALE!!! Projekt an sich betreffen und (nicht nur beim Leser) den Anschein der Eigenmächtigkeit und persönliche Vorteilsnahme des GF D.B. implizieren (könnten), müssen restlos aufgearbeitet, geklärt und richtig gestellt werden; auch in der Presse!
Von der Mitgliederversammlung des ESG e.V. eine „Klärung für die Cherisy“ oder gar einen Befreiungsschlag zu erwarten, war wohl etwas zu hoch gegriffen. Der ESG e.V. ist einer von zwei Gesellschaftern der Neuen Arbeit gGmbH, es konnte also zunächst nur darum gehen, jenes zu klären, das in der Verantwortung und Kompetenz des Vereins liegt.
Die Mitgliedervereinigung hat sich dabei (durch Abstimmung und deutlicher mehrheitlicher Meinungsäußerung) klar positioniert:
Der Verein (in der Neuen Arbeit gGmbH durch Vorstand des ESG e.V vertreten) tritt dafür ein, dass alle Aspekte der momentanen Unstimmigkeit innerhalb der Geschäftsführung der Neuen Arbeit gGmbH untersucht und geklärt werden. Das Prozedere, dass zum Ausschluß des Geschäftsführers Dieter Bellmann führte, wird als nicht rechtmässig angesehen und soll untersucht werden. Gegebenfalls soll ein externer Gutachter dazu bestellt werden.
Dies ist auch ein klarer Auftrag an den alten Vorstand (die Aufklärung zu unterstützen) und an den neuen, der am 5.6. gewählt werden soll.
Außerdem hatte Dieter Bellmann erstmals die Möglichkeit, seine Position darzustellen und zu vertreten.
Natürlich werden Debatten aller Art in der Cherisy gelegentlich hitzig, ja sogar durchaus emotional geführt. Das gehört bei uns dazu wie die Bierhumpen bei der CSU. Aber vielleicht lernen wir es ja auch noch. Der Vorschlag, die Dinge in Zukunft weniger persönlich zu nehmen, bekam jedenfalls hörbaren Applaus.
Ansonsten braucht es ein wenig Geduld. Es gibt Dinge, die untersucht werden müssen, und andere, die Weile haben wollen.
Neue Arbeit Konstanz GmbH
ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die über 1.200 Menschen bezahlbaren Wohnraum in Konstanz gibt.
Ihr Artikel könnte den Eindruck erwecken, das das Wohl und die Existenz des gesamten Projektes Cherisy durch die Vorgänge bei der Mitgliederversammlung der ESG e.V. gefährdet sind. Vielleicht sollte man der Öffentlichkeit klar machen, das dem nicht so ist. Auch und vor allem durch die Struktur des Projektes. Genauso wenig, wie die Einzelaktion eines in der Zwischenzeit nicht mehr tätigen Geschäftsführers dies bewirken konnten. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, das sich die Verantwortlichen der Neuen Arbeit und des anderen Gesellschafters bemühen, einen potentiellen Schaden so klein wie irgend möglich zu halten.
Der chaotische Verlauf und die Nichtöffentlichkeit der Mitgliederversammlung der ESG e.V. können an den Tatsachen nichts ändern. Eine Nichtöffentlichkeit die, dem Vernehmen nach,weder vom einzig verbleibenden Organ des Vereins, der Mitgliederversammlung erklärt wurde und nicht einmal von einer Abstimmung des geschäftsführenden Vorstandes getragen wurde.
Das unverantwortliche Handeln einiger, nicht aller Vorstände, sowie einiger Vereinsmitglieder sollte aber nicht den Blick auf das Projekt als Ganzes verstellen. Eine Wiederherstellung der Rechtsfähigkeit des Vereines und ein klarer Blick auf die tatsächlichen Rechte und Pflichten eines Gesellschafters werden den Boden bereiten der eine objektive Klärung der Situation ermöglicht.
Mehr Tatsachen und weniger emotionalisierte Illusion.
Mehr Hausaufgabe (Vorstandswahl und Satzung) und weniger Putschgerücht und Größenwahn.
Dann gibt es auch wieder einen Verein. Im besten Fall sogar einen Vorstand der endlich wieder seine tatsächliche Arbeit auch innerhalb der GmbH und gegenüber dem anderen Gesellschafter zum Wohle des Ganzen wahrnimmt.
Genauso wenig wie es sich hier um einen Machtkampf zweier Geschäftsführer und ihrer Lager handelt, ist das Chaos der ESG das Chaos des Projektes Cherisy. Das eine ist eine zivil und strafrechtliche Aufarbeitung von bedenklichen Vorkommnissen. Das andere das Resultat von verschleppter Vorstandsarbeit und missbrauchter Vereinsstruktur.
Die Punkte der Tagesordnung Rechenschaftsbericht und Entlastung des Vorstandes, sowie die Neuwahl und Satzungsänderung sind auf den 5.Juni verschoben. In Anbetracht der langen Tagesordnung wurde der zweite Termin schon im Vorfeld festgesetzt und auch anggekündigt, da mit einer Abarbeitung aller Punkte nicht zu rechnen war. Ich war als Cherisybewohnerin und Vereinsmitglied bei der Versammlung anwesend. Sicher war die Diskusion emotional aufgeheizt, was bei solchen Themen nicht ausbleibt. Zu glauben, dass sich sowas durch eine einzige Mitgliederversammlung lösen läßt erscheint mir etwas naiv. Nachdem nun bereits einige Punkte auch abgehakt sind und Beschlüsse gefasst wurden, gehe ich davon aus, dass zum nächsten Termin zügig weiter gearbeitet werden kann und der Verein mit seinen Aufgaben voran kommt. Auch wenn die letzte Versammlung teilweise unangenehm war, werde ich mich nicht davon abhalten lassen wieder hin zu gehen. Man braucht in einer solchen Situation einfach auch etwas Geduld, ich jedenfalls vertraue darauf dass der ESG e.V. das hinbekommt.
Vor beinahe 30 Jahren habe ich das Chérisy-Projekt als ein beispielgebendes basisdemokratisch organisiertes „Soziotop“ betrachtet und dies in einer damaligen Studierendenzeitung auch so beschrieben.
Ich bin kein Biologe, aber der Unterschied zwischen einem Biotop und einem Soziotop scheint mir doch der zu sein, dass in einem Soziotop unkontrollierte Wucherungen auf Dauer nicht von Vorteil sein können.
Zurück zum eigentlichen Thema: Wünschenswert wäre, dass der noch amtierende Vorstand des ESG e.V. baldmöglichst eine klärende Pressemitteilung herausgibt zu Vorwürfen, Anschuldigungen und bislang zu eruierenden Sachverhalten.
Dies scheint mir wichtig zu sein, um zu versuchen Gerüchten und Spekulationen Vorschub zu leisten. Und diese Offenheit entspräche auch dem Anspruch mit dem das soziale Projekt vormals angetreten ist.
Stefan Frommherz, Chérisy-Bewohner von 1986 bis 2006