„Keine Verbotskeule beim Gassenfreitag“

20130904-235009.jpgWenn am morgigen Freitag wieder Tausende in lauer Sommernacht durch die Niederburg-Gassen flanieren, werden einige dennoch sauer auf den Gassenfreitag sein: Zuviel Lärm, zuviel Scherben, zuviel Schmutz. In einer aktuellen Pressemitteilung mahnt die Linke Liste Konstanz zu mehr Gelassenheit und macht Verbesserungsvorschläge – wie aus dem Volksfest dennoch ein fröhlich-friedliches Miteinander werden kann

Pressemitteilung:

Gassenfreitag: Linke Liste warnt vor Verbotskeule und schlägt Verbesserungen vor

Mit dem Gassenfreitag ist es den Organisatoren gelungen, zumindest an sechs Abenden etwas Leben in den ältesten Konstanzer Stadtteil zu bringen. Dass die zunehmenden Besucherströme auch Probleme – u.a. Müll und Verlärmung – verursachen, war vorauszusehen. Dennoch sollte das nach Meinung der Linken Liste nicht dazu führen, gleich mit der Verbotskeule zu drohen und mit überzogenen Reglementierungen der beliebten Veranstaltung den Hahn abzudrehen. Eher schon steht die Rücksichtnahme aller Beteiligten zur Debatte, ebenso die Umsetzung geeigneter Maßnahmen, um tatsächliche Missstände abzuschaffen.

Was die sogenannte Verlärmung angeht: Die Beschwerden einiger Anwohnerinnen und Anwohner sind durchaus ernst zu nehmen. Die Linke Liste aber hält es für übertrieben, wenn nun die Stadt aufgrund der Einsprüche die Ausschankzeiten auf 22 Uhr begrenzt und auch die Musiker und Händler auffordert, bis dahin einzupacken. Unser Vorschlag: Ende für alle Beteiligten um 23 Uhr. Gerade in den heißen Sommernächten wird wohl kaum jemand Verständnis dafür haben, wenn ab 22 Uhr der Vorhang fallen soll. Darüber hinaus plädiert die Linke Liste dafür, beim Getränkeverkauf nach außen Pfand auf Gläser oder Flaschen zu erheben.

Zum Thema sanitäre Einrichtungen. Hier besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf, denn es fehlt eine öffentliche Toilette. Da die Gastronomen verständlicherweise ihre Toiletten nur Gästen zur Verfügung stellen, fordert die LLK die Verwaltung auf, zumindest einen Toilettenwagen in unmittelbarer Nähe – entweder am Münsterplatz oder bei der AOK – zu platzieren. Dementsprechende Hinweisschilder würden sicher dafür sorgen, dass die Hauseingänge der Niederbürgler nicht zu Kloaken verkommen. Ohne großen Aufwand könnte zumindest diese Maßnahme bereits am kommenden Gassenfreitag am 6.9. umgesetzt werden. An den sicher überschaubaren Kosten sollten sich die Veranstalter des Gassenfreitags beteiligen.

Holger Reile
Linke Liste Konstanz